06.11.12 Kolumne Social Media
Warum Facebook die Bedeutungslosigkeit droht
Ich hatte zu dieser Normalverteilungskurve schon einmal etwas vor über vier Jahren beim Investor-Verlag geschrieben. Im Juli 2008 ging es um den Ölpreis, der meiner Meinung nach damals Zeichen einer Blasenbildung gezeigt hatte: “Öl – Eine Blase ist eine Blase”. Auch hier wurde eine 5-teilige Aufwärtsbewegung à la Elliott Wave ausgebildet, die starke Ähnlichkeit mit der Glockenkurve aufwies. Ich hatte damals – knapp unter dem Top – geschrieben, dass der Ölpreis aufgrund des 5-teiligen Anstiegs und der Ähnlichkeit zur Glockenkurve wieder stark fallen und zurück zum Ausgangsniveau der Blase müsse. Genau das ist auch passiert auch. Die Ölblase ist geplatzt, wie wir heute wissen.
Was der Ölpreis mit Facebook zu tun hat? Schauen Sie sich den Ölpreis von 1998 bis 2008 an. Schauen Sie sich die Charts des Nemax 50, von Palladium Radio Corporation of America sowie Silber 1978 bis 1980 im Link zum Investor-Verlag an. Sie werden immer wieder die gleichen Muster in der jeweiligen Charts finden. Erst ein kometenhafter Aufstieg. Dann ein Implosion und der Absturz. Es ist immer das gleiche Muster und Schema! Eine Blase wird aufgebaut. Eine Blase platzt. Egal, ob Tulpenzwiebel-Hausse im 17. Jahrhundert oder Sozial Network Boom im 21. Jahrhundert. Es gibt noch viel mehr Beispiele für geplatzte Blasen in der Vergangenheit, die nach genau diesem Schema abgelaufen sind.
Börsengang erfolgte zu denkbar ungünstigstem Zeitpunkt
Auch Facebook hat dieses Glockenmuster bei den Suchanfragen jetzt zur Hälfte ausgebildet und steht nun am Abgrund. Um in diesem Zusammenhang noch einmal kurz auf die Facebook-Aktien zurückzukommen … Mitarbeiter von Facebook konnten ja schon recht früh Anteile am Unternehmen erwerben. Diese Unternehmensanteile wurden allerdings nicht offiziell an der Börse gehandelt. Leider liegen mir dazu keine Daten vor.
Dafür mache ich jetzt folgendes kleines Gedankenexperiment: Heute sind ja nicht wenige Facebook-Mitarbeiter mehrfache Millionäre, nachdem sie ihre Anteile versilbert haben. Demnach kann man also unterstellen, dass der Wert dieser Anteile um einige 100 % wenn nicht sogar 1.000 % gestiegen ist. Daraus ergibt sich für uns ein fiktiver und symbolischer Facebook Aktienkurs von sagen wir 1 USD. Dieser Kurs stieg – wenn Facebook eben schon früher an die Börse gegangen wäre – auf im Mai 2012 erreichte 45 USD. Dieser Anstieg um den Faktor 45 hat also durchaus Blasencharakter!
Was ich damit sagen will: Der Hype, der um Facebook vor dem Börsengang gemacht wurde, entspricht nach Elliott Wave massenpsychologisch gesehen der Welle 5 in einem fertigen Aufwärtszyklus. In einer Welle 5 einzusteigen, ist eher kontraproduktiv, da hier kaum mehr großartige Kurssteigerungen möglich sind!
China, Indien und Russland noch fast ohne Facebook
Hinzu kommt fundamental noch der Missstand, dass es nationale und kontinentale Nutzungsunterschiede bei Facebook gibt. In China beispielsweise – dem bevölkerungsreichsten Land der Erde – wird Facebook sogar seit 2008 von den örtlichen Behörden blockiert. Entsprechend gering fällt hier der Marktanteil aus. Die Platzhirsche im Bereich Sozial Media heißen in China Renren und Sina Wer von Ihnen hat von diesen Netzwerken schon einmal gehört?
In Indien sieht es etwas besser aus. Hier bewegt sich der Marktanteil bei etwa 15 %. In Russland hingegen liegt er nur bei ca. 5 %. Dafür ist hier ausgerechnet ein Facebook-Klon namens Vkontakte.ru Marktführer. Im Gegensatz zu den westlichen Ländern, in denen Facebook unangefochtener Marktführer ist, sieht es also in den bevölkerungsreichen Schwellenländern nicht so gut aus für Facebook. Das könnte sich in Zukunft noch als ernstes Problem erweisen. Woher sollen denn die notwendigen neuen Nutzer für weiteres Wachstum kommen?
Fazit: Auch für Facebook gelten die Naturgesetze
Wenn sich Facebook bald nicht in irgendeiner Art neu erfindet und es nicht schafft neue Märkte zu erobern, wird das jetzt noch sehr populäre Social Network meiner Meinung nach dasselbe Schicksal ereilen wie MySpace und StudiVZ. In etwa 5 Jahren wird dann kein Hahn mehr nach Facebook krähen. Immer mehr Nutzer werden dem Netzwerk aus den unterschiedlichsten Gründen den Rücken kehren. Es wird etwas Neues geben. Vielleicht ein neues oder besseres Netzwerk in welches Form auch immer.
Vielleicht wird aber “netzwerken” selbst auch einfach wieder out und keiner interessiert sich mehr dafür. Die Gründe können vielfältig sein. Doch die Geschichte zeigt, dass Trends nicht ewig dauern. Nach der Party folgt der Kater. Auch Facebook kann sich den Naturgesetzen der Glockenkurve und der Elliott Waves nicht entziehen. Heute ist eben doch nicht alles anders. Gier und Panik beherrschen nach wie vor die Aktienmärkte und spiegeln sich eben auch in gesellschaftlichen Trends wider.
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Viele Grüße,
Ihr Robert Schröder
www.Elliott-Waves.com
Quelle: Elliott-Waves.com, Autor:
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