(shareribs.com) Toronto 30.05.12 - Der strauchelnde kanadische IT-Ausrüster Research in Motion, Hersteller der in Geschäftskreise einst sehr beliebten Blackberry-Smartphones, hat gestern eine Gewinnwarnung für das erste Geschäftsquartal herausgegeben. Die Aktie brach nachbörslich ein, die Spekulationen um einen Verkauf des Unternehmens hingegen haben Konjunktur.

Research in Motion erwartet für das erste Geschäftsquartal, das am 2. Juni endet, einen operativen Verlust, der aber nicht näher benannt wurde. Dies sei auf den starken Wettbewerb im Geschäfts- und Privatkundengeschäft zurückzuführen, so das Unternehmen. Um die Kosten in den Griff zu bekommen und den schwächelnden Absatz auszugleichen werde das Unternehmen deutliche Kürzungen bei den Arbeitskräften durchsetzen. Die kanadische Globe and Mail hatte am Samstag berichtet, dass RIM weltweit mindestens 2.000 Arbeitsplätze streichen wolle, derzeit sind rund 16.500 Menschen bei RIM beschäftigt. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2013 will RIM insgesamt 1 Mrd. USD einsparen.

Ein Lichtblick, zumindest für RIM selbst, ist der Start des neuen Betriebssystem Blackberry 10. Dies aber dürfte kaum stark genug sein, um gegen die Konkurrenz von Apple und Google bestehen zu können. Erst die angestrebte Lizensierung der Blackberry-Software für andere Gerätehersteller könnte eine langsame Erholung bringen. Diese muss dann die hohen Sicherheitsstandards von Blackberry umfassen, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Denn wie das Beispiel Microsoft Windows Phone 7 zeigt, ist der Wettkampf gegen Android und iOS hart.

Research in Motion hat zudem bekannt gegeben, dass man JP Morgan und RBC Capital Markets mit beauftragt habe, die Umstrukturierung und Neuausrichtung des Geschäfts zu begleiten. Analysten sehen hierin die Bestätigung, dass RIM sich für einen möglichen Verkauf vorbereitet. Der ehemalige RBC Analyst Mike Abramsky schrieb kürzlich in der kanadischen Globe and Mail, dass Research in Motion mit seiner Technologie ein interessantes Übernahmeziel für Facebook sein könnte, welches bisher deutliche Schwächen im Mobilgeschäft aufweist.

Erst einmal aber dürfte Research in Motion die Umstrukturierung selbst in Angriff nehmen. Die Aktie brach gestern an der NASDAQ nachbörslich um 7,1 Prozent auf 10,43 USD ein.