(shareribs.com) New York 13.02.12 - Nachdem es in der Vergangenheit immer schärfe Kritik am Umgang des wichtigen Apple-Zulieferer Foxconn International gegeben hat, plant Apple nun eine Mitarbeiterbefragung, die von der Fair Labor Association durchgeführt wird. Ausschlaggebend für die Aktion ist ein Bericht der New York Times, die über schwere Missstände bei Foxconn berichtet hatte. Bereits im Jahr 2010 macht der Konzern Schlagzeilen, als 14 Mitarbeiter sich das Leben genommen hatten.

Lange Zeit hat Apple die Probleme bei Foxconn ignoriert. Das Image, dass der Konzern aus Cupertino sich über Jahre aufgebaut hat, verträgt nicht die schmutzige Wahrheit über krankmachende Arbeitsbedingungen. So berichtete die New York Times Ende Januar, dass die Arbeiter teilweise sieben Tage die Woche arbeiteten und in überfüllten Schlafräumen nächtigten. Zudem beschäftige Foxconn Jugendliche und Kinder in der Apple-Fertigung. Darüber hinaus soll Foxconn toxische Abfälle illegal entsorgt haben. Bei einem jüngsten Vorfall ist im Mai 2011 eine Fabrik explodiert, bei der zwei Mitarbeiter getötet wurden.

Solche Methoden der Mitarbeiter-Schikane sind in China nichts Neues und sollten eigentlich zu einem Umdenken bei den Konsumenten führen. Apple selbst hat bisher auf seinen Regelkatalog für Zulieferer verwiesen, dem sich die Auftragshersteller unterwerfen müssen. Dass dies nicht ausreicht, zeigt die heutige Pressemitteilung.

Apple bzw. die Fair Labor Association will die Fabriken von Foxconn in Shenzhen und Chengdu überprüfen, bereits heute seien die ersten Beobachter vor Ort. Die FLA soll Apple zufolge Tausende Mitarbeiter zu Arbeits- und Lebensbedingungen befragen. Es sollen Arbeitsplätze, Schlafräume und Sicherheitsanlagen überprüft werden. Zudem wird der Umgang mit Überstunden und die interne Unternehmenskommunikation überprüft. Solche Untersuchungen wird die FLA im Auftrag Apples auch bei den Auftragsherstellern Quanta und der Asus-Tochter Pegatron durchführen. Ziel ist es, die FLA 90 Prozent der Produktion von Apple prüfen zu lassen.

Welche Konsequenzen das Feststellen grober Verletzungen der Apple-Regularien haben wird, ist offen. So entfällt ein Großteil der Produktion des Prestigeprojekts iPhone auf Foxconn. Apple dürfte ob der schieren Größe der von Foxconn betrieben Fabriken keine schnellen Ausweichmöglichkeiten haben. Allein in Shenzhen beschäftigt Apple 400.000 Menschen.

So bleibt die Aktion vor allem eine Symbolische. Ein Imageverlust für Apple dürfte trotz des offensichtlichen Aktionismus ausbleiben.

Apple-Aktien überschritten heute zudem die Marke von 500 USD, zeitweise ging es auf 503,83 USD nach oben. Foxconn verloren heute in Hongkong 0,7 Prozent auf 5,67, seit Jahresbeginn kletterten Foxconn um 13,2 Prozent, nicht zuletzt dank der extrem guten Zahlen von Apple