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Apple vs. Nokia: Altmeister weit abgeschlagen

(shareribs.com) New York 20.07.11 - Die jüngsten Quartalszahlen bei Apple und Nokia haben massiv Aufsehen erregt. Während sich Apple mit einem Rekordgewinn von 7,3 Mrd. USD, mithin ein Anstieg von 125 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, voller Stolz präsentiert, geht der Markt davon aus, dass Nokia am Donnerstag die schwächsten Quartalszahlen der letzten vier Jahre vorlegen wird. Einer Umfrage von Bloomberg.com zufolge rechnen die Analysten damit, dass die Finnen nur noch rund 96 Mio. Mobiltelefone verkauft haben. Seit vier Jahren wurden, mit Ausnahme 2009, in keinem Quartal weniger als 100 Mio. Einheiten verkauft.

Dabei leidet Nokia nicht nur in den Industrienationen, wo man nicht in der Lage ist, gegen Newcomer wie HTC und Samsung im High End-Segment zu bestehen. Auch in den Schwellenländern kann Nokia nicht mehr überzeugen und hat beispielsweise in Indien Marktanteile an chinesische Hersteller verloren hat. Zwar hat das Unternehmen für die Schwellenländer zugeschnittene Produkte im Programm,diese sind aber weniger renditestark und die Schwäche in den USA und Europa wirkt sich auch hier belastend aus. Zudem fällt Nokia die eigene Arroganz auf die Füße. So hat ein Unternehmensvertreter das erfolgreiche Google OS Android, dass mittlerweile viele Hersteller verwenden und eine veritable Konkurrenz für Apples iOS darstellt, als Verlegenheitshandlung ähnlich wie „in die Hose machen“ bezeichnet. Da half es dann auch nicht, dass das Unternehmen eine Kooperation mit Microsoft vereinbart hat. Microsoft ist mit Windows Phone 7 auch nur eine Randerscheinung, die Nokia nicht helfen wird, zur alten Stärke zurückzufinden. Zumal bisher noch kein einziges Modell von Nokia mit Windows Software auf dem Markt ist und vor 2012 auch nicht erwartet wird.
Derzeit profitiert Nokia noch von seiner starken Finanzbasis, die Finnen sitzen auf einem Berg von 14 Mrd. USD. Was damit allerdings vor dem Hintergrund der langen Produktzyklen, wenig Innovationskraft und dem schwerfälligen alten OS Symbian, passieren soll, ist unklar.

Apple derweil wird zunehmend ein ernstzunehmender Player im Kreis der Handyhersteller. Das Unternehmen schaffte im zweiten Quartal einen Umsatz von 28,6 Mrd. USD. Die gute Performance ist auf den Verkauf von 20,3 Mio. iPhones zurückzuführen, 142 Prozent mehr als noch vor einem Jahr und immer noch neun Prozent mehr, als im ersten Quartal 2011. Der Gesamtanteil der iPhones am Umsatz  ist damit auf 46,6 Prozent gestiegen. Auch der hohe Preis des iPhones wirkt sich positiv auf die Bilanz aus. Während ältere Produkte anderer Hersteller günstiger werden, hat sich der Preis für das iPhone kaum bewegt.

Aber auch der Absatz des Tablet-Computers iPad ist hervorragend. Zwischen April und Juni setzte der Konzern 9,2 Mio. Einheiten ab. Dreimal mehr, als noch vor einem Jahr und doppelt so viel, wie im ersten Quartal 2011. Apple COO Tim Cook sagte zu den iPad-Zahlen, dass man weiterhin jedes produzierte Stück auch verkaufe. Insgesamt liegt der Umsatzanteil von iPad und  iPhone bei Apple mittlerweile bei 65 Prozent.

Aber auch das Computergeschäft wächst immer noch. So konnten mit 3,95 Mio. Macs so viele Einheiten wie nie zuvor in einem Frühjahresquartal abgesetzt werden. Der Gesamtabsatz von Macs wuchs um 14 Prozent und vor allem im Asien-Pazifikraum ist das Wachstum mit 57 Prozent sehr stark gewesen. Aber auch hier ist nicht alles Gold was glänzt. Das Wachstum beim Mac-Absatz betrug im Vorjahreszeitraum 33 Prozent. Apple sieht den Grund in der Verlangsamung in der Entscheidung der Kunden, eher ein iPad als einen Mac zu erstehen.

Fraglich ist, ob Apple das hohe Momentum beibehalten kann. Das Unternehmen ist in einem sehr hochpreisigen Segment tätig, die Kunden sind anspruchsvoll. Aus diesem Grund muss das für September avisierte nächste iPhone, sei es ein iPhone 4s oder oder 5 einschlagen, und dem Nutzer deutlichen Mehrwert bieten.

Bei Nokia hingegen könnte es bald ums Ganze gehen. Der Weltmarktanteil bei Smartphones ist im ersten Quartal auf 24,3 Prozent gesunken, nachdem dieser ein Jahr zuvor noch bei 38,8 Prozent gelegen hatte.

Sollte es dem Unternehmen nicht gelingen, zur alten Kraft zurückzufinden, dann besteht die Gefahr, dass sich hier eine ähnliche Abwärtsspirale einstellt, wie bei den US-Autobauern, die zu lange zu stark an alten Technologien festgehalten haben und zum Schluss kurz vor der Pleite standen.

Quelle: shareribs.com, Autor: (cs)

 

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