(shareribs.com) Chicago 17.03.2020 - Der US-Flugzeugbauer steckt nicht erst seit dem Corona-Ausbruch in der Krise. Das Unternehmen ist nun an dem Punkt, da man sich mit der Regierung über staatliche Hilfsfelder unterhält, so das Wall Street Journal.

Wie das Wall Street Journal berichtet, haben Vertreter des Flugzeugbauers Boeing Gespräche mit dem US-Kongress und dem Weißen Haus geführt. Dabei soll es um finanzielle Unterstützung für das Unternehmen selbst, aber auch für die Lieferanten. Mögliche Liquiditätshilfen sollen dabei Teil eines größeren Hilfspakets für die Luftfahrbranche sein, das erforderlich werden dürfte, um die Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs abzufedern.

Laut Wall Street Journal könne der Sektor besser stabilisiert werden, wenn es Unterstützung gebe.

Zuletzt wurde bekannt, dass die Luftfahrtbranche finanzielle Hilfen im Umfang von 50 Mrd. USD ersucht, was mehr als dreimal so viel wäre, wie nach den Anschlägen am 11. September 2001 vergeben wurde. Damals wurde der Flugverkehr ebenfalls massiv eingeschränkt.

Boeing ist hier jedoch ein Sonderfall. Das Unternehmen befindet sich seit der Krise um die 737 MAX-Flotte ohnehin in schwierigem Fahrwasser.  Bislang belaufen sich die Kosten um die Stilllegung der Flotte allein auf 18,7 Mrd. USD. Im Januar teilte Boeing mit, dass 8,3 Mrd. USD als Kompensationszahlungen an Kunden fließen würden, zudem seien die Konstruktionskosten um 6,3 Mrd. USD gestiegen.

Bisher ging Boeing davon aus, dass man im Sommer die erforderlichen Genehmigungen für die Wiederaufnahme des Betriebes der 737 MAX-Flotte erhält. Es ist nun fraglich, ob dieser Zeitplan zu halten ist und welche Kunden noch vorhanden oder in der Lage sind, die Flugzeuge auch zu übernehmen.

Nachdem Boeing am Montag 23,9 Prozent auf 129,61 USD verloren, legt die Aktie vorbörslich um 2,4 Prozent auf 132,75 USD zu.