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Rohstoffinvestoren weiten Gold- und Silber-Longs deutlich aus

(shareribs.com) New York 26.05.15 - Die spekulativen Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longpositionen auf Gold in den USA zuletzt deutlich ausgeweitet. Auch bei Silber war ein starker Anstieg zu beobachten. Die Agrarrohstoffe liegen weiter unter Druck.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 19. Mai, um 9,8 Prozent auf 154.991 Kontrakte ausgeweitet. Dabei stieg vor allem die Zahl der Netto-Longs auf Gold und Silber Insgesamt bleiben die Marktteilnehmer gegenüber Rohstoffen weiter zurückhaltend, was vor allem auf den Anstieg des US-Dollars zurückgeführt.

Der schwächere US-Dollar sorgte in der vorvergangenen Woche für ein erhöhtes Interesse an Gold Die Kurse für das gelbe Metall stiegen deutlich, gaben die Gewinne im Zuge der erneuten Euro-Schwäche aber wieder ab. Aber nicht nur dies, sondern auch die Aussicht auf eine Zinserhöhung in den USA setzten Gold wieder unter Druck und stützten den US-Dollar. Am Freitag hat Notenbank-Chefin Janet Yellen nochmals bekräftig, dass an den Planungen zur Zinserhöhung in diesem Jahr festhalte. Dies hatten Analysten noch vor wenigen Tagen angezweifelt, da aus den USA schwachen Zahlen für das erste Quartal 2015 kamen und auch die letzten Konjunkturindikatoren nicht auf eine Fortsetzung des starken Wachstums aus dem Vorjahr schließen lassen. Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Gold wuchs in der vergangenen Woche um 140 Prozent auf 86.672 Kontrakte. Bei Silber war eine Verdreifachung der Netto-Longs auf 41.032 Kontrakte zu verzeichnen. Die Zahl der Netto-Longs auf Platin stieg um ein Drittel auf 15.215 Kontrakte und bei Palladium war ein Rückgang um zwei Prozent auf 15.813 Kontrakte zu verzeichnen.

Die Zahl der Netto-Longpositionen auf Rohöl sank zuletzt um sieben Prozent auf 244.053 Kontrakte. Dabei steht einerseits die Sorgen um die Nachfrage und das anhaltend hohe Angebot im Vordergrund. In den USA wurde auch in der vergangenen Woche ein Rückgang der Lagerbestände beobachtet. Dieser fiel jedoch gering aus, so dass die Bestände weiterhin auf Rekordniveau bleiben. Gleichzeitig ist zwar die Produktion in den USA etwas gesunken, weltweit bleiben die Ölmärkte aber überversorgt und kaum jemand geht davon aus, dass die OPEC oder andere wichtige Ölproduzenten an ihrer gegenwärtigen Politik etwas ändern würden. Einige Marktteilnehmer rechnen sogar damit, dass die Ölpreise für rund zehn Jahre auf dem aktuell eher schwachen Niveau bleiben dürfte, was sehr langfristig zu nochmals deutlich höheren Preisen als in den vergangenen Jahren führen dürfte. Solche Szenarien sind derzeit aber auch hochumstritten, da vor allem die geopolitische Komponente in der Preisbildung eher zu gering berücksichtigt wird.

Bei Kupfer war ein Rückgang der Netto-Longs um 3,7 Prozent auf 38.564 Kontrakte zu beobachten. Die Einschätzungen zur Entwicklung des Kupfermarktes gehen weiter auseinander. So sehen einige Marktteilnehmer eine schwache chinesische Nachfrage, welche die Preise belasten dürfte. Auf der anderen Seite wird aber auch eine Verengung des Angebots erwartet, da einige Minen bereits im ersten Quartal mit Produktionsrückgängen zu kämpfen hatten und das gegenwärtige Preisniveau nicht zu Neuinvestitionen animiert. Die Lagerbestände von Kupfer in Shanghai und London sind zuletzt gesunken, eine Entwicklung die in den kommenden Wochen weitergehen dürfte, wenn das zweite Quartal in China weiter positiv verläuft.

Die Agrarrohstoffe sind bei den Investoren derzeit wenig beliebt. Allerdings wurde bei Weizen die Zahl der Netto-Shorts um 30 Prozent auf 72.999 Kontrakte reduziert, was größtenteils auf das extreme Wetter im Süden der USA zurückgeführt wird. Dort sorgen starke Niederschläge für potentielle Schäden an den Weizenpflanzen. Die Zahl der Netto-Shorts auf Mais wuchs um 16 Prozent auf 134.740 Kontrakte. Bei den Sojabohnen stieg die Zahl der Netto-Shorts um 79 Prozent auf 90.271 Kontrakte. Während das Wetter bei Weizen eher negative Konsequenzen hat, erhöhen die Niederschläge das Potential der Mais- und Sojaernte, während gleichzeitig die Nachfrage eher schwach ist. In den USA selbst dürfte die Futtermittelindustrie weniger nachfragen, da der Ausbruch der Vogelgrippe in vielen Geflügelfarmen zu massenhaften Schlachtungen führt.


Quelle: shareribs.com / CFTC

Quelle: shareribs.com, Autor: (cs)

 

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