(shareribs.com) Chicago 23.07.12 - In einem breiten Sell Off an den Rohstoff- und Aktienmärkten geht es heute auch für die Agrarfutures am Chicago Board of Trade deutlich nach unten. Die Notierungen befinden sich zwar weiterhin auf einem extrem hohen Niveau, die Verluste sind aber dennoch umfangreich.

Das Erreichen eines Vier-Jahreshochs bei Weizen und eines Rekordhochs bei Mais hat die Investoren dazu eingeladen, ihre Gewinne mitzunehmen. Die große Unsicherheit die heute an den Börsen und Rohstoffmärkten besteht, ist ein willkommener Katalysator für die Marktteilnehmer. Die jüngste Eskalation der Euro-Krise durch erneute Spekulationen um eine baldige Pleite Griechenlands und die Sorgen, dass Spanien vollständig unter den Euro-Rettungsschirm muss, belastet die Stimmung massiv.

Am Chicago Board of Trade sind es somit vor allem Finanzinvestoren, die die Preise heute belasten. Dabei gehen Händler davon aus, dass die Gewinnserie hier noch nicht vorbei ist, denn die Wetteraussichten sind weiterhin alles andere als positiv. Vor allem die Maispreise könnte weiter steigen. Ein Analyst der ANZ sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Angebotslage bei Mais und Sojabohnen extrem eng sei. Zudem müssen die Preise bei Mais die Nachfrage am Markt reduzieren. In dem nun erforderlichen Umfang sei dies aber bisher noch nicht passiert, so der Analyst weiter.

Ausschlaggebend für die hohen Preise ist weiterhin die extreme Trockenheit in den USA, die so gravierend ist, wie seit mehr als fünfzig Jahren nicht mehr. Vor allem die Anbaugebiete im Mittleren Westen der USA sind hier von betroffen. Der heutige USDA-Bericht zum Zustand der Ernte dürfte erneut eine Verschlechterung der Mais- und Sojapflanzen aufzeigen.

In einer Langzeitprognose teilte die National Oceanic and Atmospheric Administration mit, dass die überdurchschnittlich hohen Temperaturen bis in den Oktober hinein anhalten könnten. Zudem sei auch eine Ausweitung der Dürre bis in den Herbst hinein denkbar. Die Zeichen mehren sich, so die NOAA, dass ein El Nino-Wetterphänomen bis Ende des Jahres für zu hohe Temperaturen in den USA sorgen könnte.

Auch die Investoren setzen auf eine Fortsetzung der Rally. Wie das CFTC mitteilte, sind die Nettolong-Positionen bei Weizen auf ein Rekordniveau von 61.300 Kontrakte gestiegen, bei Mais und Sojabohnen wuchs das ohnehin hohe Niveau der Nettolong-Positionen weiter an.

Aktuell aber verliert September-Mais 25,75 Cents auf 7,9875 USD/Scheffel, der meistgehandelte Dezember-Kontrakt gibt 23,75 Cents auf 7,72 USD/Scheffel ab. September-Weizen korrigiert um 34,5 Cents auf 9,0875 USD/Scheffel und die November-Sojabohnen verlieren 42,5 Cents auf 16,4375 USD/Scheffel.