(shareribs.com) Chicago 05.12.11 - Die wichtigen Agrarfutures haben gestern am Chicago Board of Trade wieder deutliche Kursverluste erlitten. Händler machten hierfür unter anderem die Euro-Krise verantwortlich, die die Investoren aus risikoreichen Anlageklassen getrieben hat. Zwar herrschte an den Aktienmärkten eine abwartende Haltung vor, dennoch ist man sich bewusst, dass die bisherigen Ankündigungen aus Europa wenig konkretes bieten. Lediglich Italiens Spar- und Konjunkturprogramm hellte die Stimmung etwas auf.

Mais sackte deutlich nach unten. Hier sorgte ein Bericht des Wall Street Journal für Aufregung. Das Blatt wies darauf hin, dass die Ernteprognosen des US-Landwirtschaftsministeriums in zunehmendem Maße falsch waren. So hätten die Prognosen zu den Beständen zwischen Mai und Oktober die größten Schwankungen seit 1996 aufgewiesen. Ende September berichtete das USDA, dass die Bestände von Mais in den USA um 23 Prozent höher lagen, als man es einen Monat zuvor berichtet hatte. In der Folge sackten die Maispreise an einem einzigen Tag um mehr als sechs Prozent ab.

Auch gestern korrigierten die Maispreise wieder deutlich. Der März-Kontrakt verbilligte sich um 6,25 Cents.

März-Weizen korrigierte ebenfalls deutlich, der Trend verschärfte sich am Abend, nachdem die Ratingagentur Standard & Poor's angekündigt hat, die Ratings von 15 Euroländern überprüfen zu wollen. Unter anderem könnten die sechs letzten verbleibenden AAA-Nationen, darunter Frankreich, Deutschland und Finnland, im Zuge der Überprüfung erst eine negative Aussicht für das Kreditrating erhalten und dann mit einer schlechteren Note versehen werden. Die Entscheidung zur Senkung des Ausblicks dürfte nach dem EU-Gipel am 9. Dezember erfolgen. Innerhalb der folgenden 90 Tage könnte dann das Kreditrating gesenkt werden.

Fundamental bleibt die Lage für Weizen schwierig. Die weltweit hohe Verfügbarkeit des Getreides sorgt für eine schwache Exportnachfrage. Der März-Kontrakt sackte gestern um 13,5 Cents auf 5,9875 USD/Scheffel nach unten.

Bei den Sojabohnen hatte der Handelstag mit einem starken Plus von 10 Cents begonnen. Dann jedoch drehte die Stimmung aufgrund der Nachrichten zu Standard & Poor's. In Lateinamerika verläuft die Saison derzeit gut, so dass auch von dort der Druck auf die US-Notierungen wächst. Die Exportnachfrage bleibt zudem hinter den Erwartungen zurück. Der Januar-Kontrakt verbilligte sich um 9,5 Cents auf 11,2625 USD/Scheffel.