(shareribs.com) Washington 18.06.18 - Die Longs auf Silber und Kupfer wurden in der vergangenen Woche deutlich ausgeweitet. Auch bei Gold war ein Anstieg zu verzeichnen. Zurückhaltung herrschte hingegen bei WTI-Rohöl.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 12. Juni, um 12,4 Prozent auf 562.780 Kontrakte reduziert. Einmal mehr traf der Rückgang vor allem die Agrarrohstoffe, während bei Kupfer und auch Silber eine deutliche Ausweitung der Longs zu verzeichnen war.

Der Goldpreis rutschte in der vergangenen Woche ab und wurde dabei auch belastet von den geänderten Aussichten für die Geldpolitik in den USA. Dort wurde der Leitzins um 25 Basispunkte angehoben und darüber hinaus eine vierte Zinserhöhung in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Bislang ging man von drei Zinsschritten aus. Ebenfalls geändert wurde die Rhetorik der Zentralbanker, unter anderem hinsichtlich der Inflationsaussichten und zur Stärke des Arbeitsmarktes. Unterstützung kommt derweil vom Handelsstreit zwischen China und den USA, der am Freitag eine neue Qualität erreichte. Die USA haben Importzölle in Höhe von 25 Prozent auf chinesischen Waren im Wert von 50 Mrd. USD angekündigt, China reagierte mit Importzöllen in der selben Höhe, die auf mehr als 650 US-Importe im Gesamtwert von 50 Mrd. USD erhoben werden sollen. China teilte aber auch mit, dass man zu weiteren Gesprächen bereit sei. Die Zahl der Netto-Longs auf Gold stieg um 11,2 Prozent auf 64.572 Kontrakte.

Die Netto-Longs auf Silber wurden nahezu verzehnfacht, auf nun 40.177 Kontrakte. Bei Platin ging die Zahl der Netto-Shorts um 8,9 Prozent auf 17.369 Kontrakte zurück, die Netto-Longs auf Palladium stiegen um 19,3 Prozent auf 11.077 Kontrakte.

WTI-Rohöl verlor in der vergangenen Woche nur leicht, obgleich die US-Förderung auf ein neues Rekordhoch gestiegen ist und in der vorvergangenen Woche auf 10,9 Mio. Barrel/Tag kletterte. Die Analysten von Baker Hughes meldeten für die vergangene Woche einen Anstieg der laufenden Förderanlagen um eine auf 863 Kontrakte. Die Marktteilnehmer schauen aber auch auf die weiteren Schritte der OPEC. Eine Lockerung der Förderkürzungen gilt als wahrscheinlich, hier könnte die Produktion im Rahmen des Abkommens mit Russland um eine Million Barrel/Tag ausgeweitet werden. Damit würde das scheinbare Produktionsdefizit aber noch nicht vollständig ausgeglichen, der Rückgang der globalen Rohölbestände würde verlangsamt weitergehen. Die Zahl der Netto-Longpositionen stieg um 0,5 Prozent auf 315.063 Kontrakte.

Im Vorfeld der Tarifverhandlungen in der chilenischen Escondida-Mine haben die Marktteilnehmer ihre Netto-Longpositionen auf Kupfer um 59,3 Prozent auf 77.740 Kontrakte ausgeweitet. In der vergangenen Woche geriet der Kupferpreis allerdings deutlich unter Druck, bedingt durch die Sorgen um die chinesische Wirtschaft. Dort wurden die jüngsten Daten zu Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätzen und Sachinvestitionen veröffentlicht, die jeweils unter den Prognosen und dem Vormonatsniveau lagen. Es wird befürchtet, dass der Handelsstreit mit den USA die Konjunktur in der Volksrepublik stärker belasten könnte. Der feste US-Dollar belastet das rote Metall ebenfalls, da ein fester US-Dollar Rohstoffkäufe für Kunden mit anderen Währungen potentiell verteuert.

Die Agrarfutures am Chicago Board of Trade rutschten in der letzten Woche nach unten. Einerseits könnten die Sojabohnen im Handelsstreit unter die Räder kommen, zudem hat sich aber auch das Wetter in den US-Anbaugebieten verbessert. Die Netto-Longs auf Mais sanken um 68,1 Prozent auf 36.216 Kontrakte, bei den Sojabohnen ging es um 82,2 Prozent auf 12.870 Kontrakte nach unten. Weizen verlor deutlich, bedingt durch die nach wie vor hohen Erwartungen an die globale Ernte. Die Zahl der Netto-Longs ging hier um 8,5 Prozent auf 14.903 Kontrakte zurück.


Quelle: shareribs.com / CFTC