(shareribs.com) Washington 07.03.2022 - Die US-Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longs auf Rohstoffe zuletzt wieder leicht ausgeweitet. Bei Gold und Rohöl stiegen die Netto-Longs leicht, bei Silber war ein kräftiges Plus zu verzeichnen.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 1. März, um 2,4 Prozent auf 1.240.730 Kontrakte ausgeweitet. Dabei war unter anderem bei US-Rohöl, Gold und Silber ein Plus zu verzeichnen.

Der Goldpreis hat am Montag die Marke von 2.000 USD überschritten. Die geopolitischen Herausforderungen haben die Marktteilnehmer verunsichert und somit die Nachfrage nach sicheren Häfen deutlich steigen lassen. Im Zuge dessen sind sogar die Inflationssorgen und die Aussicht auf eine geldpolitische Straffung etwas in den Hintergrund geraten. In den USA dürfte der Leitzins in der nächsten Woche um 25 Basispunkte angehoben werden. Dies hatte Fed-Chef Jerome Powell in der vergangenen Woche in Aussicht gestellt. Anders sieht es derweil in Frankfurt aus, wo die nächsten Schritte der EZB noch unklar sind. Vor allem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die folgenden Sanktionen dürften bei Christine Lagarde und den Mitgliedern des EZB-Rates für Kopfschmerzen sorgen.

Die Netto-Longs auf Gold wurden um 4,4 Prozent auf 168.103 Kontrakte ausgeweitet, die Netto-Longs auf Silber stiegen um 63,8 Prozent auf 42.723 Kontrakte. Die Netto-Longs auf Platin blieben kaum verändert bei 15.163 Kontrakten. Gegenüber Palladium sind die Investoren mit 253 Kontrakten netto long. Russland hat bei Palladium einen Marktanteil von 40 Prozent. Die Sanktionen könnten das Angebot erheblich reduzieren.

Derweil sind die Ölpreise massiv gestiegen und erreichten zeitweise das höchste Niveau seit 2008. Die Marktteilnehmer spekulieren auf Boykott russischen Rohöls unter anderem durch die USA, was dazu führen würde, dass die Knappheit am Markt deutlich verschärft wird. Hinzukommt, dass die US-Produzenten bislang die Produktion nicht wieder auf das vorpandemische Niveau gesteigert haben. Seit einiger Zeit stagniert der Ausstoß im Land bei 11,6 Mio. Barrel/Tag. Die Botschaften aus der Branche sind durchwachsen. Einige Unternehmen haben eine massive Ausweitung der Produktion angekündigt, andere wollen sich auch weiterhin zurückhalten. Es wird befürchtet, dass eine Ausweitung der Förderung die Preise zu stark belasten würde. Mit den Sanktionen gegen Russland könnte sich dies nun geändert haben. Die Netto-Longs auf US-Rohöl stiegen um 3,1 Prozent auf 280.790 Kontrakte.

Die hohen Energiepreise treiben auch den Preis für Metalle nach oben. Die Tonne Kupfer bewegt sich deutlich über der Marke von 10.000 USD. Die Marktteilnehmer schauen auch hier auf die Angebotslage. Russland ist ein wichtiger Lieferant von Kupfer Das Angebot ist jedoch weltweit, nach Jahren zu geringer Investitionen in die Produktion, beeinträchtigt. Da die gegenwärtige Lage überdies dazu beitragen dürfte, dass die Energiewende nochmals schneller vollzogen wird, könnte sich die Knappheit weiter verschärfen. Die Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longs auf das rote Metall um 7,7 Prozent auf 30.989 Kontrakte reduziert.

Die Agrarrohstoffe stehen unter dem Eindruck der Verwerfungen an den Rohstoffmärkten. Die Marktteilnehmer haben ihre Short-Positionen deutlich reduziert und sind nun mit 7.036 Kontrakten netto short. Die Netto-Longs auf Mais gingen um 1,5 Prozent auf 349.222 Kontrakte zurück. Die Netto-Longs auf die Sojabohnen sanken um 2,5 Prozent auf 175.721 Kontrakte


Quelle: shareribscom / CFTC