(shareribs.com) Washington 26.08.2019 - Die Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longs auf US-Rohstoffe zuletzt wieder reduziert. Die Rezessionsängste wachsen, die Wetten auf steigende Gold- und Silberpreise wurden ausgeweitet.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longpositionen auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 20. August, um 44 Prozent auf 117.138 Kontrakte reduziert. Vor allem bei Mais war eine Trendwende zu verzeichnen, die Investoren sind nun wieder deutlich netto-shorts.

Die Sorge der Investoren über den Zustand der globalen Konjunktur hat zu einem neuerlichen Anstieg der Netto-Longpositionen auf Gold beigetragen. Diese wurden um 2,6 Prozent auf 285.090 Kontrakte ausgeweitet. Der Goldpreis notiert mittlerweile auf dem höchsten Niveau seit sechs Jahren, gestützt von der jüngsten Eskalation im Handelsstreit. China hat am Freitag neue Zölle auf US-Importe angekündigt, die USA reagierten mit ebenfalls höheren Zöllen. Darüber hinaus hat Trump via Twitter die US-Notenbanker angegriffen und als Feind bezeichnet, ebenso wie China. Die Marktteilnehmer erwarten zudem eine weitere Leitzinssenkung in den USA, die bereits im September folgen könnte, auch wenn die US-Notenbanker sich rhetorisch bislang sehr zurückgehalten haben.

Die Netto-Longpositionen auf Silber wurden um 27 Prozent auf 47.967 Kontrakte ausgeweitet, bei Platin war ein Rückgang der Netto-Longs um 50 Prozent auf 3.484 Kontrakte zu verzeichnen, die Zahl der Netto-Longs auf Palladium stieg um 3,5 Prozent auf 10.380 Kontrakte.

Bei Rohöl war ein Anstieg der Netto-Longs um 3,2 Prozent auf 206.842 Kontrakte zu verzeichnen. Hier setzen die Marktteilnehmer offenbar auf eine Stabilisierung der Preise, bedingt durch die fortgesetzten Versuche der OPEC, die Fördermengen zu senken, um die Märkte zu stabilisieren. In den USA sind die Bestände in den vergangenen Wochen stark zurückgegangen und liegen laut American Petroleum Institute unter dem Niveau vom Jahresbeginn. Gleichzeitig bleibt die Förderung in den USA vergleichsweise stark bei 12,3 Mio. Barrel/Tag. Die Analysten von Baker Hughes teilten am Freitag mit, dass die Zahl der laufenden Ölförderanlagen in den USA in der vergangenen Woche um 16 auf 754 Kontrakte reduziert wurden. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank die Zahl der Anlagen um 106 Anlagen.

Die Zahl der Netto-Shortpositionen auf Kupfer wurde um neun Prozent auf 62.149 Kontrakte reduziert. Das rote Metall ist deutlich zurückgekommen, was das Abwärtspotential reduziert. Gleichzeitig hat China leichte Zinssenkungen umgesetzt, was zwar kurzfristig kaum Auswirkungen haben dürfte, gleichzeitig aber auch die Bereitschaft Pekings signalisiert, Maßnahmen zur Stabilisierung der Nachfrage zu ergreifen. Analysten gehen davon aus, dass Peking künftig weitere Stimuli umsetzen dürfte, um die Konjunktur vor den negativen Auswirkungen des Handelsstreits wenigsten teilweise zu bewahren.

Bei den Agrarrohstoffen zeigt sich vor allem Mais schwach. Die Sorge über die Angebotslage ist geschwunden, die Marktteilnehmer sehen nun wieder mehrheitlich fallende Kurse. Die Marktteilnehmer sind mit 56.441 Kontrakten netto short. Auch bei Weizen hat sich die Stimmung gedreht, obgleich der Rückgang geringer ausfiel. Hier ist man mit 1.249 Kontrakten netto short. Die Zahl der Netto-Shorts auf Sojabohnen stieg um neun Prozent auf 72.432 Kontrakte.


Quelle: shareribs.com / CFTC