(shareribs.com) Washington 16.08.2020 - Die Finanzinvestoren haben ihre Netto-Longs auf Gold und Silber zuletzt deutlich reduziert. Auch bei WTI-Rohöl wurden die Netto-Longs zurückgenommen. Die Stimmung gegenüber Weizen hat weiter nachgelassen.

Wie die Commodity Futures Trading Commission am Freitag mitteilte, haben die spekulativen Finanzinvestoren ihre Netto-Longs auf zwölf in den USA gehandelte Rohstoffe, in der Woche bis zum 11. August, um 5,7 Prozent auf 628.907 Kontrakte reduziert. Dabei war ein besonders starker Rückgang bei Gold und Silber zu verzeichnen, während auch die Netto-Longs auf US-Rohöl reduziert wurden.

Die Netto-Longpositionen auf Gold sind in der vergangenen Woche um 13,4 Prozent auf 150.219 Kontrakte reduziert worden. Dabei fiel die Rücknahme der Longpositionen mit dem kräftigen Rückgang des Goldpreises zusammen. Dieser hatte zeitweise ein Rekordhoch von 2.072 USD erreicht, von wo sich der Preis zuletzt aber wieder entfernt hat. Die Attraktivität von Gold ist vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Lage der Pandemie weiterhin hoch. Mehr als 21 Mio. Menschen haben sich bereits mit dem Virus infiziert, die Hauptlast tragen weiterhin die USA. Dort zeigt sich, dass die Politik nicht in der Lage ist, politische Maßnahmen zu ergreifen, um die Bevölkerung vor harschen wirtschaftlichen Folgen zu schützen. Mittlerweile wird befürchtet, dass es zu Millionen Zwangsräumungen kommen könnte, was wiederum die Banken vor erhebliche Probleme stellen könnte.

Die Netto-Longpositionen auf Silber wurden um 17,3 Prozent auf 22.949 Kontrakte reduziert, die Netto-Longs auf Platin stiegen um 16,2 Prozent auf 15.411 Kontrakte und bei Palladium war ein Plus der Netto-Longs um 1,3 Prozent auf 3.418 Kontrakte zu verzeichnen.

Bei Rohöl kam es in den vergangenen Wochen zu einer Seitwärtsbewegung. Während sich die Nachfragesituation stabilisiert hat und der fehlende Bedarf seitens der Luftfahrtbranche weitgehend eingepreist ist, schauen die Investoren nun auf die Angebotsseite. In der neuen Woche sollen die OPEC+ Vertreter zusammenkommen, um über den Zustand des Ölmarktes zu sprechen. Es wird nicht damit gerechnet, dass es zu einer Anpassung der gegenwärtigen Vereinbarungen kommt, laut der die Fördermengen insgesamt um 7,7 Mio. Barrel/Tag reduziert werden sollen. Die Internationale Energieagentur hat ihre Bedarfsprognosen für das laufende Jahr gesenkt und geht auch für 2020 mit einem langsameren Wachstum der Nachfrage aus. Grund für die Anpassung ist der schnellere Anstieg der Infektionen, womit neue Einschränkungen auch für die Wirtschaft wahrscheinlicher werden.

Die Netto-Longpositionen auf Kupfer wurden um 11,8 Prozent auf 47.407 Kontrakte reduziert. Die chinesischen Konjunkturdaten haben das rote Metall stabilisiert, auch der schwächere US-Dollar wirkte sich am Rohstoffmarkt stützend aus. Aus China wurde auch eine gesunde Nachfrage nach Kupfer aus der Industrie berichtet. Zuletzt kam es hier dennoch zu einer Konsolidierung, bedingt durch die trüberen Aussichten. In den USA könnte die Wirtschaft wieder stärker leiden und damit auch die Nachfrage. Auf der Angebotsseite gilt die Situation als gut, so dass die Marktteilnehmer die Risikoaufschläge reduziert haben.

Bei den Agrarrohstoffen zeigen sich die Auswirkungen des guten Wetters in den US-Anbaugebieten. Die Netto-Shorts auf Mais blieben unverändert bei 172.361 Kontrakte. Die Netto-Longpositionen auf Sojabohnen wurden um 39,8 Prozent auf 26.864 Kontrakte reduziert. Gegenüber Weizen sind die Short-Positionen deutlich gestiegen, so dass die Investoren nun wieder mit 15.532 Kontrakten netto short sind.


Quelle shareribs.com / CFTC