(shareribs.com) New York 19.10.11 - Aufgrund der jüngsten Änderungen bei den Regularien zum Handel mit Rohstoffen, die die CFTC jetzt im Rahmen des Dodd-Frank Act vorgeschlagen hat, teilte Stefan Meinhold von der DWS Invest Global Agribusiness jetzt mit, dass Spekulationen bei Agrarrohstoffen nicht für enormen Teuerungsraten bei Lebensmitteln verantwortlich seien.

Vielmehr, so Meinhold, seien die Preisanstiege auf Wetterextreme zurückzuführen, die die Ernte schädigen und damit die Verfügbarkeit reduzieren. So hätten sich die Wetterextreme in den vergangenen zwanzig Jahren deutlich verstärkt, so Meinhold gegenüber Dow Jones Newswires.

Die für den Derivatehandel zuständige CFTC hatte gestern mit drei zu zwei Stimmen für eine Verschärfung der Regularien beim Handel mit Öl, Getreide und Metallen gestimmt. Unter anderem soll hierunter die Zahl der Kontrakte, die ein einzelner Händler halten darf, reduziert. Die Branche wehrt sich dagegen mit der Warnung vor Kapitalabwanderung an alternative Märkte.

Auf der anderen Seite stehen Entwicklungshelfer und Lobbyisten aus der Lebensmittelbranche, die hoffen, dass sich die Preise für Rohstoffe nicht weiter verteuern. Erst vergangene Wochen sind die Preise für Tortillas in Mexiko wieder auf ein Rekordhoch gestiegen. Das mexikanische Nationalgericht, welches aus Mais oder Weizen hergestellt wird, hatte im Jahr 2008 bereits zu einem Aufstand geführt, da die Preise so stark gestiegen waren, dass sich die Bevölkerung das Lebensmittel nicht mehr leisten konnten. Im Jahr 2009 sind die Preise für ein Kilo Tortillas wieder aus zwei bis drei Pesos gesunken, mittlerweile kostet das Kilo wieder 12 Pesos.

Aber nicht nur die Preise, auch das Volumen des Handels mit Lebensmitteln ist massiv gestiegen. Laut Barclays Capital wurden im Jahr 2000 6 Mrd. USD in Rohstoffe investiert. Heute liegen die Investitionen bei 340 Mrd. USD, 126 Mrd. USD sollen in Lebensmittel investiert seien.