(shareribs.com) Peking 10.01.13 - Die chinesische Regierung hat heute die Handelsbilanz für den Monat Dezember veröffentlicht. Diese fiel überraschend stark aus, Import wie Export wuchsen stärker, als erwartet wurde. Auch die Rohstoffimporte waren beeindruckend, auf Jahressicht wurden neue Rekorde erreicht.

Das vergangene Jahr war an den Rohstoff- und Aktienmärkten geprägt von einer hohen Skepsis gegenüber China. In den ersten drei Quartal ist die Konjunktur in der Volksrepublik deutlich abgekühlt. Im Sommer 2012 hatte die Regierung dann Maßnahmen ergriffen, um die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums zu stoppen, was dann im Oktober zu einem Anstieg des wichtigen Einkaufsmanagerindex über die Marke von 50,0 Punkten führte, erstmals seit drei Monaten.

Begleitet wurde die Konjunkturschwäche auch von einem Rückgang des Außenhandels, sowohl Import als auch Export schwächelten deutlich. Auch hier war im Dezember eine deutliche Verbesserung zu verzeichnen, so dass eine weitere Konjunkturverbesserung in China zu erwarten ist. Die Außenhandelsbilanz wuchs um 11,9 Mrd. USD auf 31,6 Mrd. USD. Dabei wurden die Gesamtexporte gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,1 Prozent ausgeweitet, die Importe stiegen um 6,0 Prozent.

Die Importe von Eisenerz stiegen im Dezember auf 70,94 Mio. Tonnen, 7,8 Prozent mehr, als im November. Für das Gesamtjahr wurde ein Rekordwert von 743,6 Mio. Tonnen verzeichnet, 8,4 Prozent mehr, als im Jahr 2011. Der Preis für Eisenerz war im September auf ein Drei-Jahrestief gerutscht und hat sich seitdem kräftig erholt. Für das erste Halbjahr 2013 wird ein Anstieg der Preise für Eisenerz auf 170 USD/Tonne erwartet. Zuletzt kostete die Tonne in Tianjin 159 USD, 80 Prozent mehr, als noch im September.

Die Kupferimporte hingegen sind im Dezember um 6,6 Prozent auf 341.211 Tonnen gesunken, was auch so erwartet wurde. Auf Sicht des Gesamtjahres wuchsen die Importe um starke 14,3 Prozent auf 4,65 Mio. Tonnen, nachdem 2011 noch ein Rückgang von rund fünf Prozent verzeichnet wurde. China ist mit einem Anteil von mehr als 40 Prozent der weltweit größte Importeur von Kupfer Die stark gestiegenen Importe haben zu einem kräftigen Lageraufbau geführt, weshalb 2013 mit einem weniger stark wachsenden Importmarkt gerechnet wird.

Die Ölimporte kletterten im Dezember um 1,3 Prozent auf 23,67 Mio. Tonnen, Auf Tagesbasis lagen die Importe bei 5,57 Mio. Barrel/Tag, 8,0 Prozent mehr, als noch ein Jahr zuvor. Im Gesamtjahr 2012 wurden 271,02 Mio. Tonnen Öl importiert, ein Anstieg von 6,05 Prozent gegenüber 2011.

In den vergangenen Monaten hatten chinesische Importeure eine extrem hohe Nachfrage nach Sojabohnen auf dem US-Markt gezeigt. Im Dezember wurden dann erste Orders storniert, da das Bedarfswachstum und die Dürre in den USA zu deutlich höheren Preisen führten. Dennoch wurde 2012 ein Rekordjahr für den Sojaimport, insgesamt wurden mit 58,38 Mio. Tonnen 11,2 Prozent mehr importiert, als noch 2011. Im Dezember 2012 beliefen sich die Importe auf 5,89 Mio. Tonnen, laut Reuters der zweithöchste Monatswert seit Juni 2010.

An den Rohstoffmärkten werden die Daten positiv aufgenommen. Kupfer verbessert sich aktuell um 1,0 Prozent auf 8.163 USD/Tonne, Öl steigt um 0,6 Prozent auf 112,32 USD/Barrel. Leicht im Minus notieren allerdings die März-Sojabohnen, die 2,5 Cents auf 13,83 USD/Scheffel verlieren.