(shareribs.com) Chicago 01.06.11 - Die Agrarfutures korrigierten gestern an der Chicago Mercantile Exchange deutlich. Ausschlaggebend dafür war die Ankündigung Russlands, die Exporte von Getreide wieder aufnehmen zu wollen, da sich die dortigen Bauern über volle Lager und die schlechte wirtschaftliche Situation beschwert hatten.

Der Mais-Kontrakt für Juli korrigierte um 11 Cents auf 7,475 USD/Scheffel. Die Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die russischen Getreideexporte, die seit dem vergangenen Jahr ausgesetzt waren, vorrangig nach Asien gehen werden, um dort Mais als Futtermittel zu ersetzen. Ein Analyst sagte, dass Russland vor allem Weizen schlechterer Qualität nach Asien liefern dürfte.
Zusätzlich zu der Nachfragesituation rechnen Händler damit, dass sich die Witterungsbedingungen im Mittleren Westen der USA verbessern dürften.

Unter der Erwartung sinkender Nachfrage aus Asien hatten auch die Weizen-Kontrakte zu leiden. Russland wird den Export von Weizen zum 1. Juli wieder aufnehmen, und rechnet gleichzeitig mit einer umfangreichen Ernte. Die Weizenqualität dürfte minderer Qualität sein und damit deutlich preiswerter, als US Lieferungen. Bereits in der vergangenen Woche hatte die Ukraine ihre Exportquoten für Getreide aufgehoben. Juli-Weizen sackte um 37,5 Cent auf 7,8225 USD/Scheffel ab.

Juli-Hafer widersetzte sich dem vorherrschenden Trend und kletterte um 0,8 Prozent auf 3,86 USD/Scheffel. Treibender Faktor ist das schlechte Wetter, das die Aussaat in den nördlichen Anbaugebieten der USA und in Kanada bremst.

Die Sojabohnen folgten der Schwäche bei Weizen und Mais und gingen leichter aus dem Handel. Der Juli-Kontrakt korrigierte um 0,3 Prozent auf 13,76 USD/Scheffel. Dies konterkarierte auch die bullischen Erwartungen der Marktteilnehmer. Diese gehen davon aus, dass aufgrund der Wetterprognosen weniger Anbaufläche von Mais auf Sojabohnen auf Mais umgestellt wird.
Belastend aber bleibt weiterhin die unsichere Nachfragesituation.