03.05.11 Kolumne Soft Commodities
Kaffee: Gute Qualität hat ihren Preis
Kaffee: Gute Qualität hat ihren Preis Es gibt neue Anzeichen dafür, dass die Lebenshaltungskosten noch weiter steigen könnten. Benzin und Diesel an der Tankstelle verteuerten sich, Nahrungsmittelpreise erhöhen sich und jetzt schlagen auch die Preise für teureren Kaffee von den Terminbörsen in den Einzelhandel über. Das hat viel mit der Vorliebe der Kaffeetrinker für Premium-Kaffee zu tun. Der Preis für grüne Kaffeebohnen stieg an internationalen Rohstoffmärkten zuletzt auf ein 34-Jahreshoch. In den USA kostet ein Pfund Bohnen über 3 Dollar - das ist mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr. Mehrere Gründe führten zu diesem Anstieg. Schlechtes Wetter hat die Ernte von Kolumbien bis nach Kenia geschmälert. Hinzu kommt, dass traditionelle Teetrinker - Chinesen und Inder - vermehrt als Kaffeekäufer an den Märkten zu sehen sind. Firmen wie Starbucks, die weltweit bereits 10.000 Coffeeshops betreiben, investieren massiv in China, und sollte der chinesische Kunde dort zunächst einmal keinen Kaffee trinken wollen, so bietet man ihm eben Tee an. Derselbe Kunde könnte dann aber doch hin und wieder eine Tasse Kaffee trinken, vielleicht insbesondere dann, wenn er sich in westlicher Gesellschaft befindet. Schon heute könnte der moderne Chinese seine Weltoffenheit unter Beweis stellen wollen, indem er sich zwanglos zum Kaffeetrinken bekennt. Kaffeetrinker sind ja auch seine wichtigsten Kunden, vielleicht sogar seine Vorbilder: Amerikaner, Japaner und Deutsche. Und in den modernen Büroetagen Shanghais und Pekings wimmelt es von Kaffeemaschinen, die jede "Genusssucht" nach Kaffee aber zunehmend auch die eigene befriedigen sollen. Und natürlich ist Kaffeetrinken ein Genuss, der erst geweckt werden muss. Sich verändernde Konsumpräferenzen könnten die Preise zusätzlich nach oben treiben. Altmodische Filterkaffeemaschinen werden in den Küchen der traditionellen Kaffeetrinkernationen durch Kaffeemaschinen verdrängt, die auch frische Bohnen verarbeiten können oder die Zubereitung exklusiven Kaffees in Kapseln ermöglichen. Da sich die Industrie auf diese Veränderung der Vorlieben ihrer Kunden nicht so schnell einstellen kann - ein Kaffeestrauch benötigt viele Jahre bis zum maximalen Ertrag - fehlen jetzt Kaffeebohnen mit einer besonders hohen Qualität. Das könnte die Preise weiter treiben. Die Kaffeetrinker scheinen die Preissteigerungen nicht besonders zu stören. Die Industrie baut zumindest darauf, denn es wird ein bis zwei Jahre dauern, bis das Angebot aus den Produzentenländern es schafft, das Niveau der heutigen Nachfrage zu erreichen. Nun könnte den Hoffnungen der Industrie das Wetter in die Quere kommen. Denn in Brasilien beginnt der Winter und Frostgefahren bedrohen die Ernte. Einige Analysten rechnen mit kräftigen Preissteigerungen, sollte es dazu kommen. Anleger sollten die Saisonalitätseffekte bei Agrarrohstoffen im Auge behalten. Plötzlich eintretende Wetterkapriolen können zu schnellen Preiseffekten in beide Richtungen führen. Klimatische Veränderungen hingegen können das Preisgefüge bei Agrarrohstoffen langfristig beeinträchtigen. Ein milder Winter auf der Südhalbkugel könnte daher die Ernteaussichten für die Kaffebauern deutlich verbessern und zu einer Entspannung am Kaffeemarkt beitragen, was zu sinkenden Preisen führen würde. Index-Zertifikat auf JPMCCI NYBOT Coffee Total Return Index
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Quelle: shareribs.com, Autor:
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