05.06.11 Kolumne Soft Commodities
Dramatische Zustände: Chinas schwerste Dürre seit über 50 Jahren
Bereits im Februar gab es klare warnende Worte, dass Nahrungsmittel ein sich immer mehr verknappendes Gut wird. Neben Wissenschaftlern, war es auch die UN-Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation FAO, welche aufhorchen ließ, genauso wie der Präsident der Weltbank, Robert Zoellick. Er sah sich veranlasst, die Frage der Nahrungsmittel und der Nahrungsmittelpreise, als die größte Herausforderung, vor allem für die Entwicklungsländer, zu bezeichnen.
Derzeit leiden weltweit rund eine Milliarde Menschen unter Hunger. Zoellick forderte die Mitgliedsstaaten der G20 auf, gemeinsame Maßnahmen zu ergreifen, um die weltweiten Nahrungsmittelpreise zu stabilisieren und den Druck auf die armen Länder zu senken.
Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig. Ob Umweltkatastrophen, der Klimawandel, der zunehmende monokulturelle Anbau für Treibstoffe, die weiter wachsende Weltbevölkerung, wie aber auch der steigende Wohlstand in den Schwellenländern, sind für den Preisanstieg verantwortlich.
Nach Ausfällen in Russland auf Grund der Brände, Kanadas durch starke Regenfälle und Australien mit seinem Hochwasser im ersten Quartal, spitzt sich die Situation durch die massiven Ernteausfälle Chinas weiter zu. Die FAO hatte sich bereits veranlasst gesehen, eine Warnung für den globalen Getreidemarkt herauszugeben, denn mit dem Wegfall Chinas, würde der größte Getreideproduzent der Welt verloren gehen.
Dürre verschärft Wassermangel und Ernteausfälle
Die Dürre hat den Getreideanbau in China nicht erst seit heute fest im Griff. Bereits seit Oktober des letzten Jahres sind die Anbaugebiete für den Weizen im Norden des Landes davon betroffen.
Provinzen wie Shandong, Henan, Hebei, Anhui, Shaanxi, Gansu und Jiangsu sind Hochburgen des Anbaus und leiden nun schon seit Monaten unter viel zu wenig Wasser.
Inzwischen kommen weitere Gebiete hinzu, wie die Provinz Zheijang in Zentralchina. Hier sind in fast allen Städten inzwischen Trinkwasser- Alarmstufen ausgelöst worden, was bereits zu Panikkäufen führte. Behördlichen Angaben zufolge, konnte die Wasserspeicherung in den Staubecken seit dem Juli 2010 nicht durch Niederschläge erhöht werden. Das gegenwärtige Wasservolumen in allen Staubecken erreicht nur 26 Prozent der maximalen Füllmenge.
Wenn es in der nächsten Zeit nicht genügend Niederschläge gibt, werde sich die Situation noch erheblich verschlimmern und den Weizenpreis weiter in die Höhe treiben, sind sich die chinesischen Analysten einig. Das wiederum würde die Preisentwicklung an der CBOT weiter nach oben treiben, da China dann in großem Umfang Getreide importieren muss, was zwangsläufig die Welternährungskrise weiter verschärfen wird.
Bisher werden etwa 95 Prozent der wichtigsten Getreidearten wie Reis, Weizen und Mais im Inland angebaut und damit die Ernährungssicherheit in China garantiert.
Es kann und darf nicht sein, dass China von Importen abhängig wird, so der eindringliche Apell des chinesischen Landwirtschaftsministers Han Changfu.
Welche Dramatik es inzwischen annimmt, zeigen auch die vor Ort Besuche des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao. Ob in der zentralchinesischen Stadt Wuhan, oder seine viertägige Rundreise durch die Provinz Hubei, es geht um die Minimierung der Ernteausfälle und die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser.
Noch ist nach offiziellen Angaben der Getreidevorrat ausreichend, aber seit Anfang dieses Jahres herrscht am Mittel- und Unterlauf des Yangtze die schwerste Dürre seit 1954.
Quelle: shareribs.com, Autor:
Verwandte Beiträge
- 16.12.24 - Gold- und Kupfer-Longs klettern - CoT-Report
- 09.12.24 - Gold- und Rohöl-Longs nahezu stabil - CoT-Report
- 03.12.24 - Gold- und Rohöl-Longs steigen wieder leicht - CoT-Report
- 25.11.24 - Finanzinvestoren reduzieren Gold- und Rohöl-Longs - CoT-Report
- 18.11.24 - Rohöl- und Gold-Longs gehen zurück - CoT-Report
- 11.11.24 - Rohöl-Longs klettern kräftig, Gold-Longs gehen zurück - CoT-Report
- 04.11.24 - Gold- und Rohöl-Longs gehen zurück - CoT-Report
- 28.10.24 - Rohöl-Longs gehen zurück, Gold-Longs klettern leicht - CoT-Report
- 21.10.24 - Gold-Longs ausgeweitet, Rohöl-Longs gehen zurück - CoT-Report
- 14.10.24 - Rohstoff-Longs gehen zurück - CoT-Report
Relevante Zertifikate Letztes Update: 14.05.2015
Name | Fälligkeit | Referenz | Geld | Brief | Änderung |
---|---|---|---|---|---|
RICI Enhanced Weizen TR Index Open End Zertifikat (DE000AA1KPU0) |
open end | 45.00 | 45.32 | 0.00 | 0.34 |
RICI Enhanced Mais TR Index Open End Zertifikat (DE000AA1KPW6) |
open end | 49.00 | 49.19 | 0.00 | 0.14 |
RICI Enhanced Zucker TR Index Open End Zertifikat (DE000AA29JV1) |
open end | 56.01 | 56.27 | 0.00 | 0.12 |
Zucker Open End Zertifikat (NL0000210938) |
open end | 13.21 | 5.04 | 0.00 | 0.02 |
Weizen Open End Zertifikat (NL0000210912) |
open end | 479.76 | 8.89 | 0.00 | 0.08 |
Sojabohnen Open End Zertifikat (NL0000414019) |
open end | 974.25 | 98.59 | 0.00 | 0.17 |
Zucker Quanto Open End Zertifikat (NL0000417145) |
open end | 13.01 | 3.77 | 0.00 | 0.01 |
Weizen Quanto Open End Zertifikat (NL0000417111) |
open end | 474.00 | 5.15 | 0.00 | 0.06 |
Mais Open End Zertifikat (NL0000420446) |
open end | 361.01 | 10.63 | 0.00 | 0.01 |