(shareribs.com) Peking 24.08.2012 - Die Schlacht der großen Ölmultis um den chinesischen Markt ist in vollem Gange. Zu ihnen gehört auch die Royal Dutch Shell.
Der Konzern hatte sich im März dieses Jahres einen Kontrakt für die Förderung von Shale Gas gesichert. Auf Nachfrage, ob die Investitionsplanungen von einer Milliarde US Dollar weiter aktuell seien, bestätigte der Shell Top China Exekutive, Lim Haw Kuang, dieses mit einem klaren Ja.

Neben dieser Investition strebt Shell auch den Bau eines Raffinerie-und Petrochemie-Komplexes in Ost-China an. Mit einem Investitionsvolumen von 12,6 Mrd. Dollar wäre das Projekt die größte ausländische Investitionen in China.
Royal Dutch hat sich inzwischen zu einem der größten ausländischen Investoren in Chinas Energiesektor entwickelt. Dennoch wird die Konkurrenz immer stärker. So drängen zunehmend die Konzerne Exxon Mobil, BP, Total und Chevron nach China und versuchen ein größeres Stück des chinesischen Marktes in Besitz zu nehmen.

Im Zuge dieses Wettbewerbes, hat sich Shell mit der China National Petroleum Corp (CNPC) den größten Ölkonzern des Landes und Muttergesellschaft von PetroChina als Partner für das Schiefergas- und des Taizhou Raffinerie-Projektes an Land gezogen. Der chinesische Konzern produziert inzwischen rund 60 Prozent des Erdöls in China und fast drei Viertel des Erdgases.
Die Zusammenarbeit ist ein Bündnis zwischen zwei starken Unternehmen, so Lim. Beide betreiben ein Schiefergas Venture in der Provinz Sichuan, wo Shell im vergangenen Jahr 11 Brunnen gesetzt hat, mehr als jeder andere internationale Konzern. Shell hat sich inzwischen zu einem bedeutenden Lieferanten von verflüssigtem Erdgas nach China entwickelt und plant, seine globale Geschäftseinheit für Methan in Richtung China zu verlagern.
Für Shell sei es von größter Bedeutung einen Partner an der Seite zu haben, mit welchem man nicht nur ein oder zwei Tage gut zusammenarbeiten, sondern auch die gleichen Visionen für die nächsten Jahrzehnte entwickeln kann, so Lim.

Shell betreibt auch außerhalb Chinas etliche Allianzen mit chinesischen Ölfirmen. Dazu gehören unter anderem ein Gasprojekt in Australien, ein LNG-Projekt in Kanada, die Gas-Exploration in Qatar und ein Offshore-Projekt in Westafrika.
Im Bezug auf das Taizhou Projekt soll die Machbarkeitsstudie in den nächsten Monaten abgeschlossen sein.
In diesem Zusammenhang wurden von Anbeginn die Kommunen und Anwohner mit einbezogen, um ein mögliches Scheitern auszuschließen. Die jüngsten Proteste in China gegen Umweltverschmutzungen hatten die Behörden gezwungen, Projekte abzubrechen. Lim betonte, dass man dem vorbeugen will und sich der zunehmenden Sensibilität der chinesischen Bevölkerung zu Umweltthemen bewusst sei.