(shareribs.com) London 25.07.12 - Die Ölpreise bewegen sich heute nach unten. Die allgemeine Sorge um die globale Konjunktur belastet dabei die Notierungen, auch wenn die jüngsten Daten aus den USA die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Fed erneut die Geldspritze zur Hand nimmt. Derweil sind die Öllagerbestände in den USA deutlich angestiegen.

Wie die EIA heute mitteilte, sind die Öllagerbestände in der vergangenen Woche massiv gestiegen. Während ein Rückgang um gut 800.000 Barrel erwartet wurde, stiegen die Bestände um 2,717 Mio. Barrel auf 380,1 Mio. Barrel und liegen damit weiterhin nahe dem Rekordhoch. Auch bei den Benzinbeständen fiel der Anstieg mit 4,1 Mio. Barrel auf 210,0 Mio. Barrel massiv aus. Die US-Reisesaison verläuft offenbar deutlich zurückhaltender als erwartet. Bei den Destillaten war ein Anstieg von 1,7 Mio. Barrel auf 125,2 Mio. Barrel verzeichnet worden.

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Die Rohölproduktion in den USA stieg in der vergangenen Woche um 119.000 Barrel auf 6,364 Mio. Barrel/Tag, die Importe wurden um 695.000 auf 9,593 Mio. Barrel/Tag ausgeweitet.

Die Ölpreise haben sich in den vergangenen Wochen deutlich erholt und widersetzen sich damit dem Trend an den Aktienmärkten. Marktteilnehmer sehen die aktuelle Situation mit gemischten Gefühlen. Einerseits seien die Nachrichten sehr schlecht und die Nachfrage bleibt schwach. Andererseits aber könnten die Spannungen im Nahen Osten, vorrangig derzeit in Syrien, die Angebotssituation sehr schnell deutlich verschlechtern. In einem solchen Szenario wollen wenige Investoren auf die Short-Seite wechseln, das Preisrisiko für Öl wird derzeit eher bei einem Anstieg gesehen, da viele schlechte Nachrichten bereits eingepreist sind.

Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus der EU können da kaum noch schrecken. Vielmehr profitierte heute der Ölpreis auch von Spekulationen, dass der ständige europäische Rettungsmechanismus ESM mit einer Bankenlizenz ausgestattet werden könnte. Geschürt wurden diese Spekulationen von Ewald Nowotny, Ratsmitglied der EZB, der sagte, dass es einige Argumente gebe, die für eine solche Lizenz spräche. Allerdings werde ein solcher Schritt innerhalb der EZB nicht diskutiert.

Brent-Rohöl sackt nach den jüngsten Lagerdaten um 0,5 Prozent auf 102,92 USD/Barrel ab, WTI-Rohöl verliert 0,9 Prozent auf 87,75 USD/Barrel.