(shareribs.com) London 23.04.12 - Die Ölpreise stehen heute zusammen mit den europäischen Aktienmärkten unter einen großem Abgabedruck. Die Märkte leiden dabei unter den schwachen jüngsten Wirtschaftsdaten aus der EU aber auch aus China. Der deutsche DAX korrigiert heute nachhaltig. Angebotsseitig überraschte der Irak, wo die Produktion im April auf ein Rekordniveau gestiegen ist.

Der Irak teilte heute mit, dass die Förderung von Öl im April auf den höchsten Stand seit dem zweiten Irakkrieg im Jahr 2003 angestiegen sei. Die Ölexporte aus den südlichen Regionen haben im April bei 1,95 Mio. Barrel/Tag gelegen und damit um 40.000 Barrel/Tag über dem Niveau von März 2012. Im Monat März wurden insgesamt 2,317 Mio. Barrel/Tag exportiert. Die Ölindustrie des Landes rechnet damit, dass das hohe Niveau im ganzen Jahr 2012 aufrechterhalten werden kann.

Die Wirtschaftsdaten aus China und der Euro-Zone geben derzeit wenig Anlass für gute Stimmung, was die Marktteilnehmer auch nutzen, um Gewinne mitzunehmen.

Hinzukommt, dass die Marktteilnehmer derzeit eine Verschärfung der Spannungen zwischen Iran und dem Westen nicht erwarten. Somit wird ein Teil der Risikoaufschläge bei den Ölpreisen abgezogen. Das Ölembargo der EU gegenüber dem Iran zeigt derweil Wirkung. Die Exporte iranischen Öls sind zuletzt auf 2,1 Mio. Barrel/Tag gesunken, nachdem es im Vorjahr noch 2,3 Mio. Barrel/Tag gewesen sind. Neben der EU hat auch China seine Importe iranischen Öls zurückgefahren. Die Importe sind im März um 54,1 Prozent auf 253.302 Barrel/Tag gesenkt wurden.

Die Erleichterung der Sorgen um den Iran aber sollte nicht zum Anlass genommen werden, diese aus der Gleichung für die Entwicklung des Ölpreises herauszunehmen. Die fragile Ruhe zwischen dem Westen, Israel und Iran könnte schnell vorbei sein, sollte sich vor allem Israel in seiner Lage bedroht sehen. Militärschläge gelten zwar als unwahrscheinlich, werden aber auch von den Marktteilnehmern nicht ausgeschlossen.

Brent-Rohöl korrigiert um 0,8 Prozent auf 117,83 USD/Barrel, WTI-Rohöl gibt 1,8 Prozent auf 102,13 USD/Barrel ab.

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