(shareribs.com) London 25.08.2016 - Die Ölpreise haben am Mittwoch erneut verloren, bedingt durch einen erneuten Lagerbestandsaufbau in den USA. Die OPEC könnte dem Markt etwas Entspannung bringen, dies dürfte aber dauern.

Wie das US-Energieministerium am Mittwoch mitteilte, sind die Rohölbestände in den USA in der vergangenen Woche um 2,5 Mio. Barrel auf 523,6 Mio. Barrel gestiegen. Erwartet wurde ein leichter Rückgang. Die Benzinbestände sind unverändert geblieben, die Bestände der Destillate stiegen um 100.000 Barrel. Die Bestände beider Produktgruppen befinden sich in den USA auf mehrjährigen Hochs.

Die US-Raffinerien setzten täglich 16,7 Mio. Barrel Rohöl durch, 186.000 Barrel/Tag weniger als in der Vorwoche. Die Auslastung sank auf 92,5 Prozent. Die Nachfrage nach Ölprodukten in den USA lag im Schnitt der vergangenen vier Wochen bei 20,8 Mio. Barrel/Tag, 2,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Trotz der hohen Nachfrage sind die Bestände erneut gestiegen, was Analysten als bärisch einstufen. Ein Händler von Tyche Capital Advisors sagte laut Reuters, dass statt einem Rückgang der Bestände diese in jeder Hinsicht steigen würden. Die Investoren hätten sich erneut verschätzt mit den Prognosen eines zunehmend ausgeglichenen Marktes im dritten Quartal.

Der Anstieg der Bestände kommt zu einer Zeit, da Produzenten in den USA die Zahl der laufenden Förderanlagen seit rund zwei Monaten wieder ausweiten. Es gilt als unwahrscheinlich, dass diese Anlagen zügig wieder stillgelegt werden. Erst ein Niveau von um 40 USD/Barrel für WTI-Rohöl dürfte zu erneuten Schließungen führen.

Grund der Rally der Ölpreise in den Vorwochen waren die Spekulationen über eine Deckelung der Förderung der OPEC. Darüber wollen die Mitgliedsstaaten aber erst Ende September beraten. Bis dahin dürfte die Förderung nahe eines Rekordhochs liegen. Zudem halten Beobachter eine Einigung für unwahrscheinlich, auch wenn der Iran, der sich hier bisher zurückhielt, nun mitteilte, Maßnahmen zur Stabilisierung der Preise mittragen zu wollen.

Am Mittwoch kamen Vertreter Ecuadors und des Iran zusammen, um über Möglichkeiten zur Stabilisierung der Ölpreise zu sprechen.

Brent-Rohöl korrigierte am Mittwoch um 1,7 Prozent auf 48,97 USD/Barrel, WTI-Rohöl verlor 2,5 Prozent auf 46,77 USD/Barrel.