(shareribs.com) New York 17.08.12 - Nachdem die Ölpreise gestern deutlich geklettert waren, reagieren die Investoren heute verstört auf die Mitteilung, dass die USA und Frankreich erneut über eine Freigabe von strategischen Ölreserven nachdenken. Der festere US-Dollar belastet die Rohstoffnotierungen zusätzlich.

Wie ein Sprecher des französischen Präsidenten Francois Hollande mitteilte, stünden Frankreich und die USA in Gesprächen zur jüngsten Entwicklung der Ölpreise und prüfen gemeinsame Optionen. Dazu gehöre auch eine Deckelung der Ölpreise. Derzeit wird in den USA geprüft, ob eine Freigabe der strategischen Ölreserven nötig sei, um den jüngsten Preisanstieg zu bremsen. Frankreichs Finanzminister hat derweil im Radio angekündigt, die Benzinpreise deckeln zu wollen, wenn diese weiter steigen. Ende August soll dazu eine Entscheidung getroffen werden.

Auslöser für diese Gedankenspiele ist der starke Anstieg der Ölpreise, die in den vergangenen sieben Wochen um knapp ein Drittel gestiegen sind. Damit schlägt das Ölembargo der EU, wie vom Iran bereits erwartet, voll auf die Ölpreise durch. Die Verknappung in Europa spitzt sich noch weiter zu, wenn im September mit Wartungsarbeiten auf Förderplattformen in der Nordsee begonnen wird. Die Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar wirkt sich gerade in Europa signifikant aus, der Ölpreis liegt hier nahe dem 2008 erreichten Allzeithoch.

Analysten gehen auch davon aus, dass die Unsicherheit über das Handeln der Regierungen in Frankreich und den USA zu Gewinnmitnahmen geführt hat. Mittelfristig dürfte aber die Entwicklung im Nahen Osten der vorherrschende Kurstreiber für die Ölpreise sein. Sollte es zu einem Angriff Israels auf den Iran kommen, würde in Folge der Verwerfungen in der Region der Ölpreise wahrscheinlich massiv ansteigen.

Zum Wochenschluss notiert Brent-Rohöl 1,4 Prozent leichter bei 113,70 USD/Barrel, WTI-Rohöl gibt 0,3 Prozent auf 95,28 USD/Barrel.

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