(shareribs.com) New York 23.06.14 - Die Preise für Rohöl bewegen sich heute leicht nach unten. Das hohe Kursniveau sorgt für Gewinnmitnahmen, wobei das grundsätzlich starke Preisfundament intakt bleibt. Im Irak sind drei weitere Städte von der ISIL überrannt worden.

Der Irak ist derzeit der wesentliche Faktor für die Entwicklung der Ölpreise. Im Land werden täglich rund 3,3 Mio. Barrel Rohöl gefördert, womit gut zehn Prozent der OPEC-Produktion allein auf den Irak entfallen. Die im Land agierende ISIL hat bereits mehrere wichtige Städte im Land übernommen und soll die größte Raffinerie des Irak besetzt haben. Heute wurde mitgeteilt, dass drei weitere Städte an die Kämpfer der ISIL gefallen sein sollen, zudem kontrolliert die Terrorgruppe wichtige Grenzübergänge nach Syrien und Jordanien.

Bisher, so Analysten, haben die Gewalt und die Sorge um die Ölproduktion die Preise getrieben. Da die Exporte des Landes bisher aber unbeeinträchtigt blieben, nehmen die Investoren nun einen Teil ihrer Gewinne mit. Die CFTC meldete am Freitag, dass die spekulativen Finanzinvestoren in den USA ihre Netto-Longpositionen auf WTI-Rohöl auf ein neues Rekordhoch gesteigert hatten. Lesen Sie hier mehr.  Weiterhin meldete die ICE heute, dass die Zahl der Netto-Longs auf Brent-Rohöl in der vergangenen Woche auf das höchste Niveau seit September 2013 gestiegen seien.

Wesentlich für die weitere Entwicklung der Ölpreise wird das Handeln der USA im Irak sein. Die Regierung al-Malikis hat die USA offiziell um militärisch Hilfe gebeten, allerdings ist man in Washington noch nicht sicher, wie man dort aktiv werden soll. Vor allem die Rolle al-Malikis wird in Washington sehr kritisch gesehen. US-Präsident Obama befürchtet derweil, dass die Kämpfer der ISIL auch in Jordanien verstärkt aktiv werden könnten.

Das Fass Brent-Rohöl verliert heute 0,6 Prozent auf 114,01 USD, WTI-Rohöl gibt 0,6 Prozent auf 106,04 USD/Barrel ab.

In den vergangenen Monaten hat sich die Lage im Nahen Osten zunehmend destabilisiert. Bisher blieben die Auswirkungen auf die Rohölproduktion eher gering, allerdings wächst die Wahrscheinlichkeit eines Flächenbrands, dessen Konsequenzen sich kaum überblicken lassen. Dem gegenüber steht aber auch eine wachsende Ölproduktion in politisch stabilen Staaten, angeführt von den USA, die laut den Projektionen der IEA im Jahr 2020 der weltweit größte Ölproduzent sein dürfte. In diesem Umfeld können Investments in junge Unternehmen interessant sein, die vom Ölboom in den USA profitieren. Der in Texas aktive Öl- und Gasproduzent Boomerang Oil ist ein solches Unternehmen, das auch schon eine NI 51-101 konforme Ressourcenschätzung vorweisen kann.

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