(shareribs.com) London 12.01.12 - Die Ölpreise bewegen sich heute Vormittag nach oben und haben sich damit von ihren bisherigen Jahrestief entfernt. Derzeit wird das Geschehen an den Rohstoffbörsen dominiert von geopolitischen Umständen. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass der Iran die Straße von Hormus sperrt, sollte die westliche Staatengemeinschaft, wie angekündigt, ein Ölembargo verhängen.

Weiterhin hat Japan angekündigt, die Importe von Öl aus dem Iran zu reduzieren. Das Land ist nahezu vollständig von Ölimporten abhängig und deckt derzeit noch rund zehn Prozent seines Bedarfs mit iranischem Öl. Der US-Finanzminister Geithner war nach Asien gereist, um dortige Staatschefs von einem Boykott iranischen Öls zu überzeugen. Geithner besuchte dabei auch China, welches sich aber bereits im Vorfeld des Besuches gegen Sanktionen oder ein Embargo ausgesprochen hatte. Dennoch wird der chinesische Premierminister Wen Jiabao am Samstag in den Nahen Osten reisen und dort an Treffen der Energiebranche teilzunehmen.

In Nigeria werden derzeit umfangreiche Streiks veranstaltet. Die Regierung hat die Subventionen für Benzin aufgehoben und damit das Volk gegen sich aufgebracht. Nun werden im Zuge der Streiks auch Förderstätten stillgelegt um den Druck auf die Regierung zu erhöhen´. Nigeria ist der größte Ölproduzent in Afrika.

Bloomberg.com zitiert heute einen Analysten von Mirae Assets Securities, dass derzeit die Wahrscheinlichkeit einer militärischen Auseinandersetzung im persischen Golf, welche durch eine Sperrung der Straße von Hormus durch die iranische Marine provoziert würde, den Ölpreis in die Richtung von 200 USD/Barrel treiben könnte.

Brent-Rohöl steigt aktuell um 0,8 Prozent auf 113,16 USD/Barrel, WTI-Rohöl gewinnt 0,5 Prozent auf 101,41 USD/Barrel hinzu.