(shareribs.com) London 26.01.18 - Die Ölpreise zeigen sich am Freitag erneut durchwachsen. Während sich Brent-Rohöl nach der gestrigen Korrektur kaum bewegt, legt WTI wieder zu. Die starke Nachfrage und der fortgesetzt schwache US-Dollar stützen die Notierungen weiterhin.

Der US-Dollar hat sich am Freitag von seinen Tiefs etwas entfernt, bleibt aber auch im neuen Jahr erheblich geschwächt. Dabei sorgen die Aussagen des US-Finanzministers, der einen schwachen Greenback als positiv für die US-Wirtschaft wertete, für größeren Eindruck, als jene des US-Präsidenten, der den Vorteil eines starken Dollars betonte. Der Dollarindex korrigiert um 0,4 Prozent auf 89,031 USD. Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA verliehen dem Greenback ebenfalls keinen Auftrieb. Das BIP wuchs im vierten Quartal um annualisierte 2,6 Prozent, erwartet wurde ein Anstieg auf 3,0 Prozent. Stark war allerdings der Auftragseingang bei langfristigen Gütern, der im Dezember um 2,9 Prozent wuchs, nach 1,7 Prozent im Vormonat.

Analysten sehen die Schwäche der Leitwährung gegenwärtig als wesentliche Unterstützung für den Ölpreis. Sollte der Dollar nicht stark aufwerten, wovon gegenwärtig nicht auszugehen ist, sei eine längere Korrektur unwahrscheinlich.

Dennoch gibt es mit der Wartungssaison in den Raffinerien auf der Nordhalbkugel Risiken für die Nachfrage. In den USA ist der Raffineriedurchsatz bereits deutlich gesunken, die Lagerbestände von Rohöl gingen dennoch leicht zurück. Gleichzeitig steigt die Produktion in den USA weiter. In der vergangenen Woche wurde ein Niveau von knapp 9,9 Mio. Barrel erreicht. Mit einem Anstieg auf 10 Mio. Barrel/Tag würden die USA zu Saudi-Arabien aufschließen.

Das Fass Brent-Rohöl verliert heute 0,1 Prozent auf 70,37 USD, WTI-Rohöl steigt um 1,0 Prozent auf 66,15 USD/Barrel.