(shareribs.com) New York 01.07.13 - Die Ölpreise bewegen sich zum Wochenauftakt teilweise deutlich nach oben, notieren aktuell aber wieder unterhalb der Tageshochs. Während die chinesische Konjunktur enttäuscht, kommen aus den USA und Europa überraschend gute Daten.

Die Ölpreise stehen heute unter dem Eindruck verschiedener Faktoren. Weit oben in dieser Liste ist die Entwicklung in Ägypten. Dort haben am Wochenende Hunderttausende Menschen gegen die Regierung Mursi demonstriert. Dabei sind mehr als ein Dutzend Menschen getötet worden, Hunderte wurden verletzt und einige Minister haben aus Protest gegen die eigene Regierung ihre Ämter niedergelegt. Das ägyptische Militär hat die Regierung aufgefordert, den Konflikt binnen 48 Stunden zu lösen, ansonsten sehe man sich gezwungen, einzugreifen. Ägypten ist kein wichtiger Ölförderland, dennoch kommt Ägypten in der Region eine wichtige Bedeutung zu. Proteste im Land könnten erneut in andere Nationen getragen werden, darunter auch Libyen, wo es in der vergangenen Woche bereits Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Milizen gab.

In China wurden heute die jüngsten Einkaufsmanagerindizes für Juni veröffentlicht. Diese fielen schwach aus, blieben aber im Rahmen der Erwartungen, weshalb es an den Rohstoffmärkten zu einer teils deutlichen Gegenbewegung kam. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Euro-Zone ist im Juni um 0,5 auf 48,8 Punkte geklettert. Dabei überraschte der entsprechende Index für Spanien, Italien und Frankreich positiv, während der Index für die deutsche Industrie um 0,8 auf 48,6 Punkte abrutschte. In den USA ist der ISM-Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe um 1,9 auf 50,9 Punkte geklettert, womit sich die Industrie wieder auf Expansionskurs befindet.

Die Entwicklungen in Europa und den USA deuten darauf hin, dass die Ölnachfrage in den kommenden Monaten wieder steigen könnte. In den USA ist die Raffinerieauslastung zuletzt wieder angestiegen, weshalb eine höhere Ölnachfrage erwartet wird. Eine bessere Verteilung von WTI-Rohöl in den USA sorgt zudem dafür, dass sich der Spread zwischen WTI und Brent auf das geringste Niveau seit 30 Monaten eingeengt hat. Die Anpassungen in den Pipelines und der Öltransport über die Schiene hat einen Engpass bei WTI-Rohöl beendet.

Brent-Rohöl klettert heute um 0,8 Prozent auf 102,91 USD/Barrel, WTI-Rohöl steigt um 1,5 Prozent auf 97,92 USD/Barrel.