(shareribs.com) London 20.03.2018 - Die Ölpreise bewegen sich, einem festeren Dollar und der steigenden US-Förderung zum Trotz, nach oben. Dabei stehen die Spannungen im Nahen Osten im Vordergrund, bedingt durch die Rhetorik Saudi-Arabiens.

Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman befindet sich derzeit auf USA-Reise und wird dabei auch mit dem US-Verteidigungsminister Mattis zusammentreffen. Bereits im Vorfeld der Reise gab bin Salman ein Interview für „60 Minutes“ und teilte darin unter anderem mit, dass man zum Bau von Atomwaffen bereit sei, sollte der Iran diesen Schritt vornehmen.

Mit diesen Äußerungen rückt die ohnehin angespannte Lage im Nahen Osten wieder in den Vordergrund. Der Iran hat seine Förderung von Rohöl mit dem Ende einiger Sanktionen des Westens kräftig ausgeweitet, Saudi-Arabien reduzierte seine Förderung derweil im Rahmen des OPEC-Förderabkommens.

Analysten teilten heute mit, dass der Anstieg der Ölpreise am Dienstag vor allem auf geopolitische Spannungen zurückzuführen sei. Fraglich sei, wie ein Analyst von PVM Oil laut Reuters sagte, wie lange dieser Impetus anhalte.

Der Fokus liegt aber zuletzt aber auch auf Venezuela, dem OPEC-Mitglied mit den größten Ölvorkommen der Welt. Der Rückgang der Ölpreise und Fehlverwaltung haben dazu geführt, dass Förderung sich seit 2005 mehr als halbiert hat und weniger als zwei Millionen Barrel pro Tag beträgt. Es steht zu erwarten, dass sich dieser Trend im Jahresverlauf weiter fortsetzt. Die Internationale Energieagentur meldete in ihrem jüngsten Bericht, dass der Rückgang der Produktion im Land sich beschleunigen könne, weshalb der Ölmarkt, der stark steigenden Förderung in den USA zum Trotz, in ein Defizit rutschen könnte.

Am Abend sind die API-Daten zu den Rohölbeständen in den USA fällig. Am Mittwoch folgen dann die offiziellen Daten des US-Energieministeriums.

Brent-Rohöl klettert um 2,3 Prozent auf 67,57 USD/Barrel, WTI-Rohöl steigt um 2,5 Prozent auf 63,59 USD/Barrel.