(shareribs.com) London 02.01.18 - Die Ölpreise zeigen sich zum Jahresauftakt etwas leichter, bleiben aber weiterhin auf hohem Niveau. WTI-Rohöl notiert bei mehr als 60 USD. Die Spannungen im Ran verleihen den Notierungen Unterstützung.

Gegen Ende des vergangenen Jahres sind die Ölpreise auf das von der OPEC gewünschte Niveau geklettert. Das Kartell war im vergangenen Jahr erfolgreich damit, die globalen Rohölbestände zu reduzieren, obgleich die Förderung in den USA deutlich stärker wuchs als anfänglich erwartet.

Für das Jahr 2018 erwartet das US-Energieministerium eine durchschnittliche Förderung von 10 Mio. Barrel/Tag. Das höhere Preisniveau von WTI dürfte die Produzenten dazu ermutigen, die Produktion zu steigern.

Bei der Preisbildung von Rohöl ist die Geopolitik wieder stärker in den Mittelpunkt geraten. Die Proteste im Iran geben den Ölpreisen zumindest kurzfristig ein stabileres Fundament. Der Iran hat nach der Lockerung der Sanktionen die Förderung und den Export stark ausgeweitet. Die Wirtschaft des Landes bleibt aber weiterhin geschwächt, was sich nun in Protesten entlädt.

Die Geopolitik, so ein Analyst von der SEB, sei seit 2014 nahezu vollständig aus dem Blickpunkt der Marktteilnehmer geraten. Mit der jüngsten Entwicklung ändert sich dies nun deutlich.

Die Lage im Iran sorgt auch dafür, dass der Neustart der Forties-Pipeline in der Nordsee kaum Einfluss auf die Preise hat. Dem Betreiber zufolge ist die Pipeline seit dem 30. Dezember wieder in vollem Betrieb. Bei Barclays geht man davon aus, dass die höhere Produktion in den USA das Bestreben der OPEC, durch eine fortgesetzte Kürzung der Fördermengen die Rohölbestände zu reduzieren, konterkarieren könnte, so dass sich ein Überschuss auf dem Ölmarkt ergeben könnte.

Das Fass Brent-Rohöl verliert 0,4 Prozent auf 66,62 USD, WTI-Rohöl verliert 0,3 Prozent auf 60,25 USD/Barrel.