(shareribs.com) London 10.04.2018 - Die Ölpreise setzen ihre Aufwärtsbewegung am Dienstag fort. Versöhnliche Töne aus China hinsichtlich des Handelsstreits nehmen den Druck aus den Preisen. Gedeckelt werden die Preise von der hohen Förderung.

Lange würde darüber spekuliert, wie die höchste Führungsebene in China auf die Handelsspannungen mit den USA reagiert. Der chinesische Präsident Xi Jinping hat sich nun auf dem Boao Forum For Asia, einer jährlich stattfindenden Konferenz, geäußert und was Xi sagte, klang eher konziliant und griff wesentliche Kritikpunkte der USA auf. So teilte XI mit, die Importzölle für Autos senken zu wollen, zudem sollen die Beschränkungen für Auslandsinvestitionen in der Autobranche gesenkt werden. Um die Handelsbilanzüberschüsse zu reduzieren, wolle man verstärkt auf den Import setzen.

Dies war nicht neu, kommt aber in einer kritischen Phase in den US-chinesischen Beziehungen.

In der Folge ging es an den Aktienmärkten nach oben, die Futures am US-Aktienindizes legen zu.

Davon profitiert auch Rohöl, welches bereits am Montag zulegen konnte, gestützt von den geopolitischen Spannungen im Nahen Osten. Dort kam es zu einem neuerlichen Zwischenfall in Syrien, wobei nun um die Deutungshoheit über den mutmaßlichen Giftgasangriff gestritten wird. Schwerer aber noch wiegen die Sanktionen der USA gegen Russland, den größten Ölproduzenten der Welt. Damit nicht genug, könnte es auch neue Sanktionen gegen den Iran geben und laut JPMorgan könnten auch gegen Venezuela Sanktionen eingeführt werden. Das lateinamerikanische Land kämpft seit Längerem mit einer sinkenden Ölförderung und politischen Unruhen.

Nachdem die US-Förderung in der letzten Woche erneut gestiegen, die Bestände aber gesunken sind, erhofft man sich nun von den morgigen Zahlen des US-Energieministeriums neue Erkenntnisse. Die USA konnten im Zuge der OPEC-Förderkürzungen ihre Exporte von Rohöl deutlich ausweiten. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet nun, dass asiatische Ölverarbeiter im Mai weniger Rohöl aus Saudi-Arabien ordern wollen, da das Königreich die Preise über das erwartete Niveau angehoben hat.

Brent-Rohöl steigt um 1,2 Prozent auf 69,49 USD/Barrel, WTI-Rohöl verteuert sich um 1,2 Prozent auf 64,19 USD/Barrel.