Ölpreise zum Wochenauftakt leichter - Sorgen um chinesische Nachfrage
(shareribs.com) London 02.05.2022 - Die Ölpreise zeigen sich zum Wochenauftakt leichter. Während in der Europäischen Union ein Embargo gegen russisches Rohöl wahrscheinlicher wird, rechnen immer mehr Chinesen mit weiteren Lockdowns im Land.
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine wird über Umfang und Schärfe der Sanktionen gegen Moskau gestritten. Früh wurde auch schon über ein Embargo auf russische Energierohstoffe diskutiert, das aber nur von den USA vergleichsweise einfach umsetzbar war.
Wie die dpa am Wochenende, unter Berufung auf Brüsseler Kreise berichtete, scheint nun auch Deutschland einem Embargo von russischem Rohöl nicht mehr entgegenzustehen. Die Bundesrepublik war in ihrer ablehnenden Haltung zwar nicht allein, jedoch ist die wirtschaftliche Größe des Landes in der EU mit erheblichem Gewicht bei Abstimmungen verbunden.
In den kommenden Tagen dürfte in Brüssel ein Fahrplan entwickelt werden, der vorgibt, wann und wie die Einfuhren eingestellt werden könnten. Das Volumen der russischen Öllieferungen in die EU soll bei rund 450 Mio. Euro pro Tag liegen, wie der Brüsseler Think Tank Bruegel vorrechnete.
Die Marktteilnehmer reagieren auf die Berichte derzeit noch zurückhaltend, da unklar ist, ob und wie russische Ölexporte umgeleitet werden könnten. Bei einer Umleitung würde sich die verfügbare Menge Rohöl kaum ändern, so dass größere Preisanstiege weniger wahrscheinlich werden.
Daneben sorgt der chinesische Umgang mit der Pandemie weiterhin für Nachfragesorgen der Marktteilnehmer. Der neuntätige Lockdown Shanghais dauert bereits mehr als einen Monat und die Behörden haben nun auch in Peking begonnen, das öffentliche Leben herunterzufahren.
Die Lage in der Volksrepublik wird zu einem immer größeren Risiko für die Wirtschaft, da die Regierung auch die Produktion und den Außenhandel massiv beeinträchtigt. In der Folge wird mit einem Rückgang der Ölnachfrage Chinas gerechnet. Bloomberg berichtete jüngst, dass bei Ökonomen dann auch die Zweifel an den jüngsten Konjunkturdaten aus der Volksrepublik wachsen. Die Einkaufsmanagerindizes zeichnen jedoch bereits ein dramatisches Bild. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe schrumpfte im April um 2,1 auf 47,4 Zähler, der Index für die Dienstleistungssektor sank von 48,4 auf 41,9 Zähler. Hier wurde im Vorfeld ein deutliches Plus erwartet.
Der US-Dollar legt in diesem Umfeld weiter zu. Der Dollar Index steigt um 0,5 Prozent auf 103,45 USD.
Das Fass Brent-Rohöl verliert 0,8 Prozent auf 106,28 USD, WTI-Rohöl korrigiert um 0,7 Prozent auf 103,94 USD/Barrel.
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine wird über Umfang und Schärfe der Sanktionen gegen Moskau gestritten. Früh wurde auch schon über ein Embargo auf russische Energierohstoffe diskutiert, das aber nur von den USA vergleichsweise einfach umsetzbar war.
Wie die dpa am Wochenende, unter Berufung auf Brüsseler Kreise berichtete, scheint nun auch Deutschland einem Embargo von russischem Rohöl nicht mehr entgegenzustehen. Die Bundesrepublik war in ihrer ablehnenden Haltung zwar nicht allein, jedoch ist die wirtschaftliche Größe des Landes in der EU mit erheblichem Gewicht bei Abstimmungen verbunden.
In den kommenden Tagen dürfte in Brüssel ein Fahrplan entwickelt werden, der vorgibt, wann und wie die Einfuhren eingestellt werden könnten. Das Volumen der russischen Öllieferungen in die EU soll bei rund 450 Mio. Euro pro Tag liegen, wie der Brüsseler Think Tank Bruegel vorrechnete.
Die Marktteilnehmer reagieren auf die Berichte derzeit noch zurückhaltend, da unklar ist, ob und wie russische Ölexporte umgeleitet werden könnten. Bei einer Umleitung würde sich die verfügbare Menge Rohöl kaum ändern, so dass größere Preisanstiege weniger wahrscheinlich werden.
Daneben sorgt der chinesische Umgang mit der Pandemie weiterhin für Nachfragesorgen der Marktteilnehmer. Der neuntätige Lockdown Shanghais dauert bereits mehr als einen Monat und die Behörden haben nun auch in Peking begonnen, das öffentliche Leben herunterzufahren.
Die Lage in der Volksrepublik wird zu einem immer größeren Risiko für die Wirtschaft, da die Regierung auch die Produktion und den Außenhandel massiv beeinträchtigt. In der Folge wird mit einem Rückgang der Ölnachfrage Chinas gerechnet. Bloomberg berichtete jüngst, dass bei Ökonomen dann auch die Zweifel an den jüngsten Konjunkturdaten aus der Volksrepublik wachsen. Die Einkaufsmanagerindizes zeichnen jedoch bereits ein dramatisches Bild. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe schrumpfte im April um 2,1 auf 47,4 Zähler, der Index für die Dienstleistungssektor sank von 48,4 auf 41,9 Zähler. Hier wurde im Vorfeld ein deutliches Plus erwartet.
Der US-Dollar legt in diesem Umfeld weiter zu. Der Dollar Index steigt um 0,5 Prozent auf 103,45 USD.
Das Fass Brent-Rohöl verliert 0,8 Prozent auf 106,28 USD, WTI-Rohöl korrigiert um 0,7 Prozent auf 103,94 USD/Barrel.
Quelle: shareribs.com, Autor:
Verwandte Beiträge
- von heute 11:25 - Ölpreise geben ab - IEA erwartet deutlichen Überschuss
- 14.11.24 - Ölpreise unter Druck - Marktlage wird komplexer
- 13.11.24 - Ölpreise fester - OPEC senkt Bedarfsprognosen erneut
- 12.11.24 - Ölpreise bleiben unter Druck
- 11.11.24 - Ölpreise zum Wochenauftakt kaum bewegt
- 11.11.24 - Rohöl-Longs klettern kräftig, Gold-Longs gehen zurück - CoT-Report
- 08.11.24 - Ölpreise konsolidieren - Unsicherheit überwiegt
- 07.11.24 - Ölpreise wenig bewegt - Förderung stagniert
- 06.11.24 - Steigende Ölbestände belasten Ölpreise
- 05.11.24 - Ölpreise nach Kurssprung kaum bewegt