(shareribs.com) London 13.03.2020 - Die Ölpreise zeigen sich am Freitag fester. Die jüngste Korrektur gilt als übertrieben, die Preise fielen auf Wochensicht so stark, wie seit 2008 nicht mehr. Die Erholung der Ölpreise erfolgt zudem unter geringen Handelsumsätzen, so dass der Anstieg als wenig nachhaltig gilt.

Saudi-Arabiens Reaktion auf die ausbleibende Einigung über die Fördermengen im Rahmen der OPEC+ Verhandlungen hat die Ölpreise im Wochenverlauf massiv belastet. Saudi-Arabien hat angekündigt, die Förderung massiv auszuweiten und gleichzeitig die Preise für Kunden in Asien und Europa zu senken. In der Folge brachen die Preise ein, da der Ölmarkt ohnehin als überversorgt gilt und die Marktteilnehmer auf eine Ausweitung der Förderkürzungen gesetzt hatten.

Dazu war Russland jedoch nicht bereit und hat auf die Ankündigung Riads mit der Aussicht auf eine eigene Produktionsausweitung geantwortet. Bereits im April will das Land 300.000 bis 400.000 Barrel pro Tag mehr anbieten.

Die höhere Produktion dürfte zu einer massiven Ausweitung des Marktüberschusses beitragen. Ohnehin wuchs die Nachfrage zuletzt weniger stark. Die Einschränkungen im Transportgewerbe durch das Coronavirus dämpfen die Nachfrage zusätzlich und verschärfen die Ölpreisschwäche noch.

Bei Goldman Sachs geht man davon aus, dass der Ölmarkt im April einen Überschuss von 6 Mio. Barrel/Tag aufweisen dürfte.

Die Einschätzungen von Analysten hinsichtlich der Zukunft der Beziehungen zwischen Russland und Saudi-Arabien gehen derweil auseinander. So wird einerseits davon ausgegangen, dass das geringe Kursniveau Moskau und Riad wieder an den Verhandlungstisch zwingen werden. Bislang sieht es allerdings so aus, als würden sich die Fronten weiter verhärten.

Das Fass Brent-Rohöl steigt um 5,3 Prozent auf 34,97 USD, WTI-Rohöl legt um 5,0 Prozent auf 33,06 USD/Barrel zu.