(shareribs.com) London 29.07.2022 - Für Brent- und WTI-Rohöl geht es am Freitag erneut leicht nach oben. WTI-Rohöl nähert sich dabei der Marke von 100 USD an. Der US-Dollar verliert, was Rohstoffe insgesamt unterstützt.

Nach den schwachen US-Wirtschaftsdaten für das zweite Quartal bewegt sich der US-Dollar nach unten und trotzt damit dem Aufwertungsdruck durch die jüngste Leitzinserhöhung.

Wie gestern mitgeteilt wurde, schrumpfte die US-Wirtschaft im zweiten Quartal um annualisierte 0,9 Prozent. Damit hat sich die Kontraktion gegenüber dem ersten Quartal etwas verlangsamt. Während das BIP in den USA schrumpft, hebt die Notenbank den Leitzins an, um die Inflation einzudämmen.

Die komplexe Gemengelage setzt den Dollar unter Druck. Der Dollar Index verliert aktuell 0,5 Prozent auf 105,85 USD. Der Euro verbessert sich derzeit um 0,2 auf 1,0216 USD.

Nächste OPEC-Sitzung im Fokus

Am Mittwoch kommen die OPEC+ Länder zu ihrer nächsten Sitzung zusammen. Dort wird es dann nicht mehr um das Ende der Förderkürzungen gehen, da diese auf dem Papier bereits abgeschlossen sind. Per August wurden somit die insgesamt 9,7 Mio. Barrel Förderung pro Tag wieder hergestellt.

Tatsächlich liegt die Produktion in vielen Ländern unter dem Niveau vom Frühjahr 2020, da die Produzenten es nicht geschafft haben, die technischen Voraussetzungen für eine Steigerung der Produktion zu schaffen. Dies hat auch die großen Produzenten wie Saudi-Arabien unter Druck gesetzt, die eigene Förderung stark auszuweiten, so dass dort kaum noch Reservekapazitäten existieren.

Offen ist, welche Wirkung die Reise von US-Präsident Biden in den Nahen Osten für die Förderländer hatte. Unmittelbar nach der Reise wurde keine Erhöhung der Förderung gemeldet. Möglich ist aber, dass unter anderem Saudi-Arabien auf einen höheren Ausstoß drängen.

Bei ANZ Research wird gleichzeitig angemerkt, dass die Möglichkeiten der OPEC-Länder, die Förderung nennenswert zu steigern, sehr begrenzt seien.

WTI-Rohöl steigt um 2,0 Prozent auf 98,38 USD/Barrel, Brent-Rohöl notiert 1,9 Prozent fester bei 109,16 USD/Barrel.