(shareribs.com) London 12.05.2023 - Die Ölpreise stehen auch am Freitag unter Druck, nachdem sie bereits am Donnerstag deutlich nachgegeben hatten. Die Konjunktursorgen der Marktteilnehmer sind groß, nicht nur mit Blick auf die USA, sondern auch auf China.

Die Rohölsorten Brent und WTI steuern auf den vierten Wochenverlust in Folge zu. Die Investoren fürchten den drohenden Zahlungsausfall der USA sowie eine Abschwächung der Nachfrage aus China.

In Washington wurde diese Woche erneut über die Anhebung der Schuldenobergrenze verhandelt. Dabei wurde erneut deutlich, dass die Republikaner die Anhebung an umfangreiche Kürzungen bei den Sozialausgaben knüpfen. Hinzu kommen neue Sorgen um den Bankensektor des Landes, nachdem eine weitere Regionalbank in Schieflage geraten ist.

In China wurden am Donnerstag Inflationsdaten veröffentlicht. Die Verbraucherpreise stiegen im April um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, im Vormonat lag der Anstieg noch bei 0,7 Prozent. Die Erzeugerpreise fielen um 3,6 Prozent und beschleunigten damit ihren Rückgang. Zudem ist die Kreditvergabe in China massiv zurückgegangen.

USA diskutieren strategische Lagerhaltung

Das Ölpreisniveau hat die USA bisher davon abgehalten, ihre strategischen Rohölbestände wieder aufzufüllen. Die Vorräte sind derzeit auf dem niedrigsten Stand seit vierzig Jahren. Washington will die Bestände auffüllen, wenn der Ölpreis konstant zwischen 67 und 72 US-Dollar pro Barrel liegt.

OPEC erhöht Nachfrageprognose

Die OPEC hat ihren jüngsten Monatsbericht veröffentlicht. Die Förderländer gehen davon aus, dass die Nachfrage Chinas in diesem Jahr um 800.000 Barrel/Tag steigen wird, bisher war man von 760.000 Barrel ausgegangen. Gleichzeitig wurde betont, dass Risiken in anderen Ländern die Erholung in China konterkarieren könnten.

Rohöl der Sorte Brent verliert 0,5 Prozent auf 74,58 USD/Barrel, Rohöl der Sorte WTI verliert 0,5 Prozent auf 70,52 USD/Barrel.