(shareribs.com) London 01.03.2022 - Die Ölpreise setzen ihre Aufwärtsbewegung weiter fort. Der Krieg in der Ukraine sorgt für anhaltende Verunsicherung der Marktteilnehmer, da bislang nicht absehbar ist, wie sich die Angebotslage entwickeln wird.

Brent- und WTI-Rohöl bleiben volatil. Nachdem es gestern wieder nach unten gegangen war, kletterte Brent-Rohöl nun wieder deutlich über die Marke von 100 USD.

Der russische Angriff auf die Ukraine geht unvermindert weiter. Der staatliche russische Gaskonzern Gazprom hat derweil mitgeteilt, dass die Gasexporte über die Ukraine bislang unbeeinträchtigt seien. Gleichzeitig gibt es umfangreiche Sanktionen gegen Russland und russische Unternehmen. Visa und Mastercard haben angekündigt, keine Dienstleistungen mehr für russische Banken abzuwickeln. Die Reederei Maersk will – mit einigen Ausnahmen – keine russischen Häfen mehr ansteuern. Kanada hat mitgeteilt, kein russisches Rohöl mehr fördern zu wollen.

Dies öffnet nun den Raum für chinesische Importeure, die davon profitieren könnten, dass russisches Öl günstiger zu haben ist, während andere Importeure ihre Lieferketten umstellen. Ähnliches hat China bereits mit Venezuela und dem Iran vollzogen.

Ebenfalls kritisch für russische Ölproduzenten ist der Rückzug von europäischen Unternehmen wie BP und Royal Dutch Shell, die den Ausstieg aus Joint Ventures angekündigt haben.

Strategische Reserven im Fokus

Die Industrienationen planen derweil den möglichen Einsatz der strategischen Ölreserven, um die Ölpreise zu dämpfen. Es wird erwartet, dass 60 Mio. bis 70 Mio. Barrel auf den Markt kommen könnten. Russland fördert täglich knapp 11 Mio. Barrel Rohöl. Die Exporte liegen zwischen vier Millionen und fünf Millionen Barrel Rohöl und zwei Millionen bis drei Millionen Barrel Ölprodukten pro Tag.

Am heutigen Dienstag kommt zudem die Internationale Energieagentur zusammen, um über Maßnahmen zu diskutieren, mit denen der Ölmarkt stabilisiert werden könnte.

Das Fass Brent-Rohöl verbessert sich um 3,6 Prozent auf 101,53 USD, WTI-Rohöl steigt um 3,1 Prozent auf 98,67 USD/Barrel.