(shareribs.com) New York 03.09.13 - Die Syrien-Krise ist an den Ölmärkten wieder präsent. Nachdem gestern eine Konsolidierung einsetzte, geht es heute nach oben. Israel führte offenbar einen Raketentest am Mittelmeer durch, US-Kongressführer Boehner signalisierte seine Unterstützung für einen US-Angriff und die US-Wirtschaft läuft besser.

Die russische Nachrichtenagentur RIA teilte heute mit, dass das russische Militär um 8.16 Uhr den Start von zwei Raketen im Mittelmeerraum registriert habe. Einige Zeit später bestätigte Israel dies und teilte mit, eine Arrow 3- Rakete zu Testzwecken gestartet zu haben. Analysten teilten mit, dass dies die Investoren verschreckt habe, da solche Maßnahmen die Lage in Syrien weiter verschärfen könnte. Zudem könnte Israel damit auch dem Iran Handlungsfähigkeit demonstriert haben. Der Iran ist der wichtigste Verbündete Syriens im Nahen Osten und hatte Konsequenzen angekündigt, sollte westliches oder israelisches Militär in Syrien eingreifen. Da im Nahen Osten rund 35 Prozent des weltweiten Öls gefördert wird, hätte ein möglicher Flächenbrand in der Region erhebliche Auswirkungen auf die Ölproduktion.

John Boehner, Mehrheitsführer des US-Kongresses, teilte heute mit, dass er einem Militärschlag der USA, welcher als gezielte Strafaktion konzipiert sein dürfte, zustimmen werde. Der Kongress tritt am 9. September zusammen, dann könnte eine Entscheidung fallen. Präsident Obama forciert derweil die Suche nach Verbündeten im Senat und dem Kongress, um eine Mehrheit für einen Militärschlag zu erhalten. In der vergangenen Woche kündigte Obama überraschend an, den Kongress über ein Eingreifen abstimmen zu lassen.

Die Ölförderung in der Region steht damit hohen Risiken gegenüber. In Libyen sind die Exporte zuletzt auf 10 Prozent der Kapazitäten bzw. unter 100.000 Barrel gesunken, wie die Nachrichtenagentur Reuters mitteilte.

Die US-Wirtschaft dagegen entwickelt sich weiterhin gut. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie stieg im August um 0,3 auf 55,7 Punkte. Der entsprechende Index von Markit, der weniger stark gewichtet wird, sank hingegen um 0,6 auf 53,1 Punkte. Die gute Entwicklung stützt den US-Dollar, der gegenüber dem Euro auf 1,3167 zulegen kann.

Brent-Rohöl klettert um 0,7 Prozent auf 115,16 USD, WTI-Rohöl steigt um 1,1 Prozent auf 107,97 USD/Barrel.