11.10.13  News  Öl 

Marktbericht: Ölpreise rutschen ab

(shareribs.com) New York 11.10.13 - Die Ölpreise bewegen sich heute deutlich nach unten. Obgleich die Aktienmärkte kräftig anziehen, ziehen sich die Investoren ob der Aussichten eines steigenden Ölangebots zurück. Die IEA sieht vor allem in den USA ein steigendes Angebot.

Die Internationale Energieagentur teilte heute mit, dass die Produktion von Rohöl außerhalb der OPEC im kommenden Jahr um 1,7 Mio. Barrel/Tag steigen könnte. Dabei dürfte das Gros des Produktionsanstiegs auf die USA, Kanada und Kasachstan entfallen. Dies stützt die Einschätzungen anderer Analysten, die das Produktionswachstum im Wesentlichen außerhalb der OPEC sehen. Gleichzeitig sinkt die Nachfrage nach OPEC-Rohöl, aber auch die Angebotslage in der Region  ist durchaus unsicher. Die OPEC teilte gestern mit, dass die Produktion des Kartells im September auf das geringste Niveau seit knapp zwei Jahren gesunken sei.

Die Divergenz des Angebots von Brent- und WTI-Rohöl führte heute dazu, dass der Spread zwischen den Preisen der beiden Rohölsorten wieder auf rund 10 USD angestiegen ist. Vor allem die Entwicklungen im Irak und Libyen führen zu einer Verringerung des Angebots. Insgesamt rechnet die IEA damit, dass die Produktion außerhalb der OPEC im kommenden Jahr auf 56,4 Mio. Barrel/Tag steigt. Gleichzeitig wurde die Prognose für das globale Nachfragewachstum um 1,2 Prozentpunkte auf 1,1 Mio. Barrel/Tag auf 92,0 Mio. Barrel/Tag gesenkt.

Rückzug aus Nigeria

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete derweil, dass der Ölproduzent Royal Dutch Shell vier seiner Onshore-Ölblöcke in Nigeria verkaufen will. Die Assets haben einen Wert von rund 2,0 Mrd. USD. Shell komplettiert damit vorläufig die Reihe derjenigen, die den Rückzug aus Nigeria angetreten haben. Das Unternehmen ist seit 1958 in dem Land tätig. Das Unternehmen bemüht sich aber, zu versichern, nicht völlig aus Nigeria abziehen zu wollen. Der Sprecher der nigerianischen Sparte teilte Reuters mit, dass Nigeria ein wichtiger Teil des Portfolios von Shell bleibe und man wolle weiterhin Öl und Gas im Land fördern.

Die Marktteilnehmer haben weiterhin aber auch die Entwicklung in der US-Politik im Blick. Dort gibt es weiterhin keine Einigung zur Beendigung des Shutdowns der Verwaltung oder der Vermeidung des Erreichens der Schuldengrenze. Heute haben sich Präsident Obama und republikanische Senatsmitglieder getroffen, um über die kurzfristige Anhebung der Schuldengrenze zu verhandeln, auch sollen Gespräche über die Beendigung des Shutdowns der Verwaltung geführt werden.

Ein Zahlungsausfall der USA könnte weltweit erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft haben, weshalb erwartet wird, dass es in letzter Sekunde zu einer Einigung kommen könnte. An den Aktienmärkten scheint sich diese Einschätzung derzeit durchzusetzen, der DAX hat heute auf einem Rekordhoch geschlossen und auch die US-Börsen legen wieder kräftig zu.

Brent-Rohöl verliert aktuell 0,6 Prozent auf 110,98 USD/Barrel, WTI-Rohöl sackt um 1,1 Prozent auf 101,61 USD/Barrel ab.

Quelle: shareribs.com, Autor: (cs)

 

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