(shareribs.com) Moskau 06.06.12 - Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass Chinas Bedarf für Erdgas in den kommenden fünf Jahren um 100 Prozent steigen wird. Da die eigenen Vorkommen in China relativ gering sind, dürfte das Land der drittgrößte Gasimporteur weltweit werden.

Der stark wachsende Energiebedarf Chinas bedeutet auch gute Aussichten für den staatlichen russischen Gasmonopolisten Gazprom Denn obwohl sich beide Nationen bisher nicht über einen Preis für Gaslieferungen einigen konnten, ist davon auszugehen, dass Gazprom früher oder später Zugeständnisse machen wird. Auch China dürfte sich noch bewegen. Beide Länder sind voneinander abhängig, weshalb ökonomische Notwendigkeiten über kurz oder lang Differenzen beim Preis hinfällig werden lassen. In einem 2010 unterzeichneten Vertrag wurde bereits festgelegt, dass die Gaslieferungen nach China einerseits über eine westliche Pipeline und von einer östlichen Pipeline, die potentiell mit Flüssiggas befüllt wird, erfolgen sollen. Das jährliche Transportvolumen soll sich auf 68 Mrd. m³ Gas liegen.

Neben der attraktiven Absatzmöglichkeit im Osten ist es für Gazprom von hoher Wichtigkeit, neue Absatzmärkte im Osten zu erschließen. Denn in Europa, bisher wichtigster Markt für russisches Gas, sinkt der Bedarf, bedingt durch wachsende Energieeffizienz und die steigende Energieproduktion aus alternativen Energiequellen.