20.04.12 News Öl Metalle Automotive
Dramatischer Klartext: China fällt als "Lokomotive der Weltwirtschaft" aus
(shareribs.com) Peking 20.04.2012 - Auf einer Pressekonferenz teilte der Pressesprecher des chinesischen Finanzministeriums, Shen Danyang mit, dass die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) auch im März rückläufig waren. Es war damit der fünfte Monat in Folge mit einem Rückgang. Seinen Ausführungen zufolge sanken die FDIs im März um 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf umgerechnet etwa 12 Mrd. US Dollar.
Auf Sicht des ersten Quartals dieses Jahres betrugen die FDI knapp 30 Mrd. US Dollar. Das waren 2,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Aus der europäischen Union kamen im ersten Quartal 31 Prozent weniger an Kapital. Dagegen ging es beim US-Kapital um 10 Prozent und aus Japan um 13 Prozent nach oben.
Neben den globalen Wirtschaftsproblemen war es auch der Kampf gegen die hohen Immobilienpreise und gegen Spekulationen, welcher die Zuflüsse an ausländischen Direktinvestitionen zurückgehen ließ. Immerhin lockte der Immobilienbereich in den letzten Jahren fast einen Viertel aller ausländischen Direktinvestitionen an.
Auch für das weitere Jahr prognostizierte Shen keine Erholung bei den FDI. Im Gegenteil, sie könnten weiter abnehmen.
Während die Investitionen nach China zurückgehen, ging es anders herum weiter aufwärts. So stiegen laut Shen die nicht-finanziellen Direktinvestitionen ins Ausland im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 94,5 Prozent auf 16,5 Mrd. US Dollar.
Bei der Vorstellung des Zahlenwerkes verwies Shen ohne Umschweife auf die sich verstärkenden Auswirkungen der globalen Krise auf China indem er sagte, dass diese nun voll umfänglich angekommen sei. Inzwischen schaffe es der chinesische Binnenkonsum nicht mehr, die wegbrechenden Auslandsnachfragen zu kompensieren. Die Sparquoten der chinesischen Haushalte sind viel zu hoch und der Konsum zu gering, als dass er gegenhalten könnte. Mit einer 40 Prozent-Sparquote liegt China im internationalen Vergleich auf einem absoluten Spitzenplatz und es ist bisher nicht gelungen, diese abzubauen und damit im Binnenkonsum umzusetzen.
Dass die Krise in China angekommen ist, das zeigt nicht nur der Rückgang der FDI, sondern auch der dramatische Einbruch beim Außenhandel.
So hatte Chinas Außenhandelsvolumen im ersten Quartal um nur noch 7,3 Prozent zulegen können. Laut dem Vize-Handelsminister, Zhong Shan, war es das geringste Wachstum der Im- und Exporte seit dem vierten Quartal 2009.
Der Export war im ersten Quartal um 7,6 Prozent gestiegen und hatte ein Volumen von 430 Mrd. US Dollar erreicht. Die Quote lag damit erheblich unter der angestrebten 10 Prozent-Steigerungsmarke.
Noch dramatischer gestaltet sich diese Zahl, wenn man bedenkt, dass die exportorientierten Provinzen, wie Guangdong, Jiangsu und Zhejiang im ersten Quartal ein Wachstum von lediglich 3 bis 5 Prozent erreichten.
Die schwache US-Wirtschaft und die katastrophale Lage in Europa drücken das Wachstum der chinesischen Wirtschaft nach unten. Erreichte man im vierten Quartal des letzten Jahres immer noch beeindruckende 8,9 Prozent, es war schon das schlechteste Quartals-Wachstum 2011, so ging es im ersten Quartal 2012 bereits auf 8,1 Prozent nach unten. Und die Aussichten für dieses Jahr sind ziemlich düster, so Shen. So scheint die von einigen chinesischen Wirtschaftsexperten als übertrieben pessimistisch bezeichnete Wachstums-Prognose des Premierminister Wen Jiabao von 7,5 Prozent in diesem Jahr als leider realistisch.
Ziel der chinesischen Regierung war es bisher, die sehr hohen Wachstumsquoten auf bis zu 8 Prozent abzukühlen. Diese Marke war und ist aber schon immer arbeitsmarkttechnisch gesehen eine entscheidende Marke. Wird sie unterschritten bedeutet es für China ein Anwachsen der Arbeitslosigkeit und damit einhergehend eine Zunahme der sozialen Spannungen. Zwar sind 8 Prozent für Außenstehende immer noch eine überragende Quote, für China aber eine dramatische Marke, so Shen. Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass für je 0,1 Prozent weniger Wachstum bis zu zwei Millionen Arbeitsplätze verloren gehen. Sollte es zu der von Wen prognostizierten Rate kommen, dann wären es nach den Berechnungen der Experten bis zu 10 Millionen neuer Arbeitsloser in China.
Auch die Weltbank hatte inzwischen ihre November-Prognose für das Wachstum der chinesischen Wirtschaft in 2012 von 8,4 Prozent auf ein 13 Jahrestief von 8,2 Prozent reduziert und dabei angemerkt, dass es noch Spielraum nach unten gäbe und das unter 8 Prozent.
Shen führte weiter aus, dass viele kleine und mittlere chinesische Unternehmen inzwischen Schwierigkeiten hätten, um an frisches Geld zu kommen. Damit herrsche im Augenblick auf dem chinesischen Markt eine veritable Kreditklemme. Wie dramatisch sich die Situation inzwischen gestaltet ist in dem Satz des Pressesprechers zu entnehmen indem er sagte, dass das Reich der Mitte als "Lokomotive der Weltwirtschaft" in diesem Jahr wohl leider ausfalle. Der chinesische Wirtschaftsmotor stottert und das ganz massiv.
Außerhalb Chinas sollte man sich daran gewöhnen, dass es aus dem Reich der Mitte vorerst wohl keine befördernden Signale mehr geben wird.
Das globale Wirtschafts-Spiel beruht immer auf Gegenseitigkeit und die andere Seite liefert ihren Anteil nicht mehr ab und das bereits seit längerem. Somit fällt die Win-Win Situation weg.
Innerhalb Chinas scheint das bereits klar zu sein, da man aus Europa keine positiven Wirtschaftsnachrichten mehr erwartet. Da auch die Amerikaner sich beim Konsum keine großen Sprünge mehr erlauben können, ist China inzwischen weitgehend auf sich selbst gestellt und muss das Beste aus der Situation machen, so das bittere Fazit von Shen.
Auf Sicht des ersten Quartals dieses Jahres betrugen die FDI knapp 30 Mrd. US Dollar. Das waren 2,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Aus der europäischen Union kamen im ersten Quartal 31 Prozent weniger an Kapital. Dagegen ging es beim US-Kapital um 10 Prozent und aus Japan um 13 Prozent nach oben.
Neben den globalen Wirtschaftsproblemen war es auch der Kampf gegen die hohen Immobilienpreise und gegen Spekulationen, welcher die Zuflüsse an ausländischen Direktinvestitionen zurückgehen ließ. Immerhin lockte der Immobilienbereich in den letzten Jahren fast einen Viertel aller ausländischen Direktinvestitionen an.
Auch für das weitere Jahr prognostizierte Shen keine Erholung bei den FDI. Im Gegenteil, sie könnten weiter abnehmen.
Während die Investitionen nach China zurückgehen, ging es anders herum weiter aufwärts. So stiegen laut Shen die nicht-finanziellen Direktinvestitionen ins Ausland im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 94,5 Prozent auf 16,5 Mrd. US Dollar.
Bei der Vorstellung des Zahlenwerkes verwies Shen ohne Umschweife auf die sich verstärkenden Auswirkungen der globalen Krise auf China indem er sagte, dass diese nun voll umfänglich angekommen sei. Inzwischen schaffe es der chinesische Binnenkonsum nicht mehr, die wegbrechenden Auslandsnachfragen zu kompensieren. Die Sparquoten der chinesischen Haushalte sind viel zu hoch und der Konsum zu gering, als dass er gegenhalten könnte. Mit einer 40 Prozent-Sparquote liegt China im internationalen Vergleich auf einem absoluten Spitzenplatz und es ist bisher nicht gelungen, diese abzubauen und damit im Binnenkonsum umzusetzen.
Dass die Krise in China angekommen ist, das zeigt nicht nur der Rückgang der FDI, sondern auch der dramatische Einbruch beim Außenhandel.
So hatte Chinas Außenhandelsvolumen im ersten Quartal um nur noch 7,3 Prozent zulegen können. Laut dem Vize-Handelsminister, Zhong Shan, war es das geringste Wachstum der Im- und Exporte seit dem vierten Quartal 2009.
Der Export war im ersten Quartal um 7,6 Prozent gestiegen und hatte ein Volumen von 430 Mrd. US Dollar erreicht. Die Quote lag damit erheblich unter der angestrebten 10 Prozent-Steigerungsmarke.
Noch dramatischer gestaltet sich diese Zahl, wenn man bedenkt, dass die exportorientierten Provinzen, wie Guangdong, Jiangsu und Zhejiang im ersten Quartal ein Wachstum von lediglich 3 bis 5 Prozent erreichten.
Die schwache US-Wirtschaft und die katastrophale Lage in Europa drücken das Wachstum der chinesischen Wirtschaft nach unten. Erreichte man im vierten Quartal des letzten Jahres immer noch beeindruckende 8,9 Prozent, es war schon das schlechteste Quartals-Wachstum 2011, so ging es im ersten Quartal 2012 bereits auf 8,1 Prozent nach unten. Und die Aussichten für dieses Jahr sind ziemlich düster, so Shen. So scheint die von einigen chinesischen Wirtschaftsexperten als übertrieben pessimistisch bezeichnete Wachstums-Prognose des Premierminister Wen Jiabao von 7,5 Prozent in diesem Jahr als leider realistisch.
Ziel der chinesischen Regierung war es bisher, die sehr hohen Wachstumsquoten auf bis zu 8 Prozent abzukühlen. Diese Marke war und ist aber schon immer arbeitsmarkttechnisch gesehen eine entscheidende Marke. Wird sie unterschritten bedeutet es für China ein Anwachsen der Arbeitslosigkeit und damit einhergehend eine Zunahme der sozialen Spannungen. Zwar sind 8 Prozent für Außenstehende immer noch eine überragende Quote, für China aber eine dramatische Marke, so Shen. Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass für je 0,1 Prozent weniger Wachstum bis zu zwei Millionen Arbeitsplätze verloren gehen. Sollte es zu der von Wen prognostizierten Rate kommen, dann wären es nach den Berechnungen der Experten bis zu 10 Millionen neuer Arbeitsloser in China.
Auch die Weltbank hatte inzwischen ihre November-Prognose für das Wachstum der chinesischen Wirtschaft in 2012 von 8,4 Prozent auf ein 13 Jahrestief von 8,2 Prozent reduziert und dabei angemerkt, dass es noch Spielraum nach unten gäbe und das unter 8 Prozent.
Shen führte weiter aus, dass viele kleine und mittlere chinesische Unternehmen inzwischen Schwierigkeiten hätten, um an frisches Geld zu kommen. Damit herrsche im Augenblick auf dem chinesischen Markt eine veritable Kreditklemme. Wie dramatisch sich die Situation inzwischen gestaltet ist in dem Satz des Pressesprechers zu entnehmen indem er sagte, dass das Reich der Mitte als "Lokomotive der Weltwirtschaft" in diesem Jahr wohl leider ausfalle. Der chinesische Wirtschaftsmotor stottert und das ganz massiv.
Außerhalb Chinas sollte man sich daran gewöhnen, dass es aus dem Reich der Mitte vorerst wohl keine befördernden Signale mehr geben wird.
Das globale Wirtschafts-Spiel beruht immer auf Gegenseitigkeit und die andere Seite liefert ihren Anteil nicht mehr ab und das bereits seit längerem. Somit fällt die Win-Win Situation weg.
Innerhalb Chinas scheint das bereits klar zu sein, da man aus Europa keine positiven Wirtschaftsnachrichten mehr erwartet. Da auch die Amerikaner sich beim Konsum keine großen Sprünge mehr erlauben können, ist China inzwischen weitgehend auf sich selbst gestellt und muss das Beste aus der Situation machen, so das bittere Fazit von Shen.
Quelle: shareribs.com, Autor:
Relevante Zertifikate Letztes Update: 27.10.2016
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