„Wir müssen mehr Solidarität wagen!“
(Andreas Männicke) Bei der hochkarätig besetzten Sberbank-Tagung am 22. November in Frankfurt/M im Rahmen der Euro Finance Week diskutierten mit sehr unterschiedlichen Meinungen der Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder mit einigen Premierministern aus Osteuropa wie mit dem Präsidenten der Tschechischen Republik Vaclav Klaus, dem Premierminister aus Ungarn Viktor Orban, der Premierminister der Slowakei Robert Fico, der Vize-Primier aus Bosnien-Herzegowina Zaltko Lagumdzija, dem Präsidenten der Republik Srpska Milorad Dodik und last not least dem Präsidenten Serbiens Ivica Dacic. Moderiert wurde die interessante Diskussion von dem Chef der Sberbank German Gref aus Russland.
Die Diskussion war sehr kontrovers, aber auch informativ und beispielhaft für das heutige Europa. Es wäre gut, wenn auch den kleinen Ländern aus Osteuropa in Zukunft eine Bühne geboten wird, um sich zu äußern und die eigenen Belange und Wünsche vorzutragen. Nichts wäre schlimmer als eine EU-Bürokratie und zwangsweise Vereinheitlichung durch Druck von oben.
Gerhard Schröder plädierte bei seinen Statement erneut für eine verstärkte Integration der europäischen Länder und eine einheitliche Finanz-und Außenpolitik der EU, da der Euro sonst auseinander brechen könnte. Die Solidarität der starken für die schwachen Länder sei aber auch die Voraussetzung dafür, dass es zu einer Integration kommen könne. Eine ganz andere Meinung vertrat, wie immer, der Präsident Tschechiens Vaclav Klaus, der den Euro als Korsett empfindet. Wie alle osteuropäischen Länder litt er lange Zeit unter der Zentralverwaltungswirtschaft und dem Druck der Sowjetunion. Diese „Diktatur“ will er nun nicht durch die EU-Bürokraten erleben. Der Euro sei ein Korsett und dies sei auch der Grund, warum es in Griechenland keine Wohlstandssteigerungen geben könne. Das überhaupt noch zu einer Wohlstandssteigerung in Zukunft geben könnte, hinterfragte kritisch der ungarische Primier Orban. Er bezweifelt den Wohlfahrtsaat als solchen ; er meinte, man müsse ganz neue gesellschaftlichen Prozesse diskutieren und mehr darauf Wert legen, dass die Personen in Arbeit sind und ein menschenwürdiges Dasein haben.
Die anderen Premiers und Präsidenten berichteten von ihren lokalen Problemen im Rahmen der EU-Annährung; sie wollen gerne an das „Modell von Schröder“ glauben und Strukturreformen vornehmen, zumal sie auch von der EU zum Teil finanziert werden. Sie wollen aber auch ihre regionalen Belange beachtet sehen. Es wird nun in den nächsten Monaten und Jahren in der Tat darauf ankommen, wie viel Solidarität in der EU möglich ist.
Auch sind solche Verhältnisse, wie wir sie in Südeuropa mit der Massenarbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit vor allem bei Jugendlichen vorfinden, nicht lange in einer Demokratie tragbar, da dann die Neigung zur Radikalisierung und radikalen Randgruppen zunimmt. Dies schadet wiederum der Demokratie. Solidarität muss es aber auch im eigenen Land geben, sonst zerbricht das alte System. Mit dem Rücken zur Wand und in Notlagen, die auch durch Klimakatastrophen á la „Sandy“ herbeigeführt werden können, stellt sich mehr denn je die Frage, wer wem helfen kann und wer wem effektiv hilft. Gelebte Solidarität wird damit einer der vordringlichsten Herausforderungen sowohl in der EU als auch in den USA als auch in Deutschland, sonst zerbricht das System und sonst werden Börsen mehr von politischen als von wirtschaftlichen Entscheidungen und Entwicklungen geprägt werden.
In Europa gab es in der vergangenen Woche wieder ein wenig Entspannung, obwohl die französischen Anleihen von S&P heruntergestuft wurden. Dafür rentieren langfristige spanische Anleihen jetzt wieder unter 6%: Auch gab es Entspannung im Nahen Osten, weil Israel und die Hamas einen Waffenstillstand vereinbarten. Dies führte dazu, dass sich der DAX in der letzten Woche um 5% auf über 7300 Indexpunkte und der Dow Jones Industrial Index auch wieder auf über 13.000 Indexpunkte erholen konnte. Der RTS-Index schloss am Freitag bei 1438 Indexpunkten auch leicht im Plus.
Nach der starken Kurserholung besteht nun die Hoffnung auf eine Jahresendrallye. Die nächsten Wochen dürften auch wieder durch politische Entscheidungen bestimmt werden, wobei vor allem Obamas Überzeugungskraft beim notwendigen Überwinden der „Fiskalklippe“ kritisch beäugt wird. Dies wird dann der nächste demokratische Kraftakt werden, denn die USA sind heute mehr denn je ein gespaltenes Land.
Welche Erholungschancen die osteuropäischen Aktien jetzt konkret haben, können Sie nachlesen, wenn Sie jetzt ein Probe-Abo des monatlich erscheinenden Börsenbriefes EAST STOCK TRENDS (3 Ausgaben per e-mail für nur 15 €) unter www.eaststock.de bestellen. Rosneft wurde im letzten EST als „Aktie des Monats“ ausführlich besprochen. Im nächsten EST werden aber auch eine lukrative Wachstumsaktie aus Russland vorgestellt. Die beiden Muster-Depots konnten sich im Wert seit Auflegung vor 3 Jahren trotz aller Krisen verdreifachen.
Da die Märkte sehr volatil sind, sollten Sie im Moment mehr trading-orientiert agieren. Welche Aktien Sie jetzt kaufen oder verkaufen sollten, können Sie der täglich aktualisierten Ostbörsen-Hotline 09001-8614001 (1,86 €/Min) entnehmen. Verpassen Sie jetzt die guten Trading-Chancen nicht!
TV-Hinweis: Andreas Männicke wurde am 29. Oktober 2012 um 11.10 Uhr von Andreas Groß live im DAF (www.anleger-fernsehen.de) über die Chancen von Rosneft und dem russischen Aktienmarkt befragt. Sie können sich das Interview jetzt unter www.eaststock.de, dort unter „Interviews“ abrufen.
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Gerhard Schröder plädierte bei seinen Statement erneut für eine verstärkte Integration der europäischen Länder und eine einheitliche Finanz-und Außenpolitik der EU, da der Euro sonst auseinander brechen könnte. Die Solidarität der starken für die schwachen Länder sei aber auch die Voraussetzung dafür, dass es zu einer Integration kommen könne. Eine ganz andere Meinung vertrat, wie immer, der Präsident Tschechiens Vaclav Klaus, der den Euro als Korsett empfindet. Wie alle osteuropäischen Länder litt er lange Zeit unter der Zentralverwaltungswirtschaft und dem Druck der Sowjetunion. Diese „Diktatur“ will er nun nicht durch die EU-Bürokraten erleben. Der Euro sei ein Korsett und dies sei auch der Grund, warum es in Griechenland keine Wohlstandssteigerungen geben könne. Das überhaupt noch zu einer Wohlstandssteigerung in Zukunft geben könnte, hinterfragte kritisch der ungarische Primier Orban. Er bezweifelt den Wohlfahrtsaat als solchen ; er meinte, man müsse ganz neue gesellschaftlichen Prozesse diskutieren und mehr darauf Wert legen, dass die Personen in Arbeit sind und ein menschenwürdiges Dasein haben.
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Nach der starken Kurserholung besteht nun die Hoffnung auf eine Jahresendrallye. Die nächsten Wochen dürften auch wieder durch politische Entscheidungen bestimmt werden, wobei vor allem Obamas Überzeugungskraft beim notwendigen Überwinden der „Fiskalklippe“ kritisch beäugt wird. Dies wird dann der nächste demokratische Kraftakt werden, denn die USA sind heute mehr denn je ein gespaltenes Land.
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Quelle: Andreas Männicke, Autor:
Relevante Zertifikate Letztes Update: 27.10.2016
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