Unentschieden
(Heiko Thieme) Der Oktober legte an den Börsen ein Kontrastprogramm vor. Während sich in Europa der Aufwärtstrend, der im Juni begann, fortsetzte, kam es an Wall Street zu einer Atempause wegen Fragezeichen in Bezug auf die Wirtschaftsentwicklung und Qualität der künftigen Gewinne. Die Wiener Börse erzielte diesmal gleich drei erste Preise als Tageserster, Wochensieger und Monatsgewinner (drei grüne Pfeile). Der DAX konnte seine Führung seit Jahresbeginn weiter ausbauen (grüner Pfeil). Die Verlierer waren Silber und Texas-Öl (WTI) mit jeweils zwei roten Pfeilen. Meine $80-Prognose fuer WTI bis Jahresende rückt bereits ins Blickfeld. Gold konnte sich dem allgemeinen Verkaufsdruck im Edelmetallsektor nicht entziehen. Ein neues Rekordhoch noch in diesem Jahr erscheint jetzt unrealistisch.
Mit dem November beginnt an Wall Street die stärkste Drei-Monats-Phase im Jahresverlauf. Der Anstieg machte in den 29 Präsidentschafts-Wahljahren seit 1896, dem Beginn des Dow Jones Indexes, im Drei-Monats-Zeitraum von November bis Januar im Durchschnitt 4,6% aus. Dies ist fast 90% des durchschnittlichen Jahresanstiegs der vergangenen 116 Jahre. Allerdings addiert sich dieser Durchschnitt nicht aus einer gradlinigen Entwicklung, sondern weist deutliche Fluktuationen auf. Der beste Drei-Monats-Zeitraum von November bis Januar erzielte im Wahljahr 1928 ein Plus von fast 25% und mit einem Minus von knapp 15% im Wahljahr 2008 das schlechteste Ergebnis.
Die jüngsten Wahlumfragen deuten auf ein Unentschieden für die Präsidentschaftswahl am 6. November. Dennoch setze ich weiterhin auf eine Wiederwahl von Präsident Obama. Der 'Supersturm Sandy' hat Obama in den vergangenen Tagen geholfen, seine Führungsqualität unter Beweis zu stellen. Auch im Senat werden die Demokraten ihre Führung behaupten, wenn auch nur knapp, Die Republikaner werden jedoch ihre Mehrheit, wenn auch etwas geschmälert, im Repräsentantenhaus behalten. Somit wird das Wahlergebnis insgesamt keine fundamentale Veränderung bringen. Obama muss jetzt eine Politik der Kompromisse mit beiden Parteien versuchen, um in den kommenden vier Jahren erfolgreich zu sein.
Wall Street wird ein solches Wahlergebnis anfänglich kaum mit Beifall begleiten, aber im weiteren Monatsverlauf wieder Mut fassen, sodass ein Überschreiten der bisherigen Jahreshochs weiterhin möglich ist. Vergleichbare Index-Verbesserungen wie in diesem Jahr sind 2013 jedoch nicht zu erzielen.
Ein Wahlsieg von Romney, dem ich bestenfalls eine Chance von 45% gebe, würde eine kurze Börsen-Rallye einleiten, verbunden mit einem neuen Rekordhoch beim Dow Jones! Das Jahr 2013 würde aber auch hier zu einer Ernüchterung mit Indexverlusten führen, da der Kongress gespalten bleibt.
Obama oder Romney ist die Frage. In 24 Stunden sind die Würfel gefallen!
Im Oktober wurden 171.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Dies war besser als allgemein erwartet wurde. Dennoch stieg die Arbeitslosenrate geringfügig an, da mehr Arbeitssuchende an den Markt kamen. Mit 7,9% liegt die Arbeitslosenrate knapp über dem Niveau, als Präsident Obama im Januar 2009 sein Amt antrat. Nachdem die Arbeitslosenrate acht Monate später im September 2009 die 10%-Marke erreichte, begann unter geringfügigen Schwankungen ein allmählicher Rückgang bis zum aktuellen Niveau (hellblauer Pfeil). Trotz dieser Verbesserung ist die Arbeitslosenrate im historischen Vergleich immer noch zu hoch (rote Linie). Eine Vollbeschäftigung ist erst erreicht, wenn die Arbeitslosenrate zwischen 6% bis 4% liegt (hellgrüne Schattierung). Dies ist kaum vor drei bis vier Jahren zu erzielen. Die Kritik, dass Obama die Arbeitslosenrate bisher nicht nachhaltig gesenkt hat, ist unberechtigt, da er 2009 mit der schwersten Rezession seit der Weltwirtschaftskrise von 1929 - 1932 konfrontiert wurde. Die bisherige Wirtschaftserholung war daher auch bisher unterdurchschnittlich. Die nächsten vier Jahre werden ein stärkeres Wachstum erzielen als in den vergangenen drei Jahren, egal wer im Weißen Haus regiert.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Mein nächster Blog erscheint am kommenden Montag.
Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (0,69€/Min.)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Min.)
Österreich: 0900 / 500 515 (0,68€/Min.)
Alle Angaben ohne Gewähr.
Mit dem November beginnt an Wall Street die stärkste Drei-Monats-Phase im Jahresverlauf. Der Anstieg machte in den 29 Präsidentschafts-Wahljahren seit 1896, dem Beginn des Dow Jones Indexes, im Drei-Monats-Zeitraum von November bis Januar im Durchschnitt 4,6% aus. Dies ist fast 90% des durchschnittlichen Jahresanstiegs der vergangenen 116 Jahre. Allerdings addiert sich dieser Durchschnitt nicht aus einer gradlinigen Entwicklung, sondern weist deutliche Fluktuationen auf. Der beste Drei-Monats-Zeitraum von November bis Januar erzielte im Wahljahr 1928 ein Plus von fast 25% und mit einem Minus von knapp 15% im Wahljahr 2008 das schlechteste Ergebnis.
Die jüngsten Wahlumfragen deuten auf ein Unentschieden für die Präsidentschaftswahl am 6. November. Dennoch setze ich weiterhin auf eine Wiederwahl von Präsident Obama. Der 'Supersturm Sandy' hat Obama in den vergangenen Tagen geholfen, seine Führungsqualität unter Beweis zu stellen. Auch im Senat werden die Demokraten ihre Führung behaupten, wenn auch nur knapp, Die Republikaner werden jedoch ihre Mehrheit, wenn auch etwas geschmälert, im Repräsentantenhaus behalten. Somit wird das Wahlergebnis insgesamt keine fundamentale Veränderung bringen. Obama muss jetzt eine Politik der Kompromisse mit beiden Parteien versuchen, um in den kommenden vier Jahren erfolgreich zu sein.
Wall Street wird ein solches Wahlergebnis anfänglich kaum mit Beifall begleiten, aber im weiteren Monatsverlauf wieder Mut fassen, sodass ein Überschreiten der bisherigen Jahreshochs weiterhin möglich ist. Vergleichbare Index-Verbesserungen wie in diesem Jahr sind 2013 jedoch nicht zu erzielen.
Ein Wahlsieg von Romney, dem ich bestenfalls eine Chance von 45% gebe, würde eine kurze Börsen-Rallye einleiten, verbunden mit einem neuen Rekordhoch beim Dow Jones! Das Jahr 2013 würde aber auch hier zu einer Ernüchterung mit Indexverlusten führen, da der Kongress gespalten bleibt.
Obama oder Romney ist die Frage. In 24 Stunden sind die Würfel gefallen!
Im Oktober wurden 171.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Dies war besser als allgemein erwartet wurde. Dennoch stieg die Arbeitslosenrate geringfügig an, da mehr Arbeitssuchende an den Markt kamen. Mit 7,9% liegt die Arbeitslosenrate knapp über dem Niveau, als Präsident Obama im Januar 2009 sein Amt antrat. Nachdem die Arbeitslosenrate acht Monate später im September 2009 die 10%-Marke erreichte, begann unter geringfügigen Schwankungen ein allmählicher Rückgang bis zum aktuellen Niveau (hellblauer Pfeil). Trotz dieser Verbesserung ist die Arbeitslosenrate im historischen Vergleich immer noch zu hoch (rote Linie). Eine Vollbeschäftigung ist erst erreicht, wenn die Arbeitslosenrate zwischen 6% bis 4% liegt (hellgrüne Schattierung). Dies ist kaum vor drei bis vier Jahren zu erzielen. Die Kritik, dass Obama die Arbeitslosenrate bisher nicht nachhaltig gesenkt hat, ist unberechtigt, da er 2009 mit der schwersten Rezession seit der Weltwirtschaftskrise von 1929 - 1932 konfrontiert wurde. Die bisherige Wirtschaftserholung war daher auch bisher unterdurchschnittlich. Die nächsten vier Jahre werden ein stärkeres Wachstum erzielen als in den vergangenen drei Jahren, egal wer im Weißen Haus regiert.
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Quelle: Heiko Thieme, Autor:
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