25.02.11  Kolumne  Öl 

Russland: Profiteur der libyschen Revolution

(shareribs.com) 25.02.11 - Die russischen Öl- und Gasproduzenten gehören weltweit zu den wichtigsten Unternehmen. In den vergangenen Jahren haben diese ihre Weltmarktstellung ausgebaut. Mittlerweile stammen mehr als 30 Prozent der westeuropäischen Gaslieferungen vom Exportmonopolisten Gazprom Zudem lieferten russische Unternehmen 2009 rund 30 Prozent  des in Europa verbrauchten Öls. Diese besondere Rolle Russlands wird im Zuge des Umschwungs in den nordafrikanischen Diktaturen deutlich.

Denn nicht nur aus dem Osten wird Europa mit Öl und Gas versorgt, auch die nordafrikanischen und arabischen Nationen sind wichtige Energielieferanten. Hier jedoch spielen sich in den vergangenen Wochen heikle Entwicklungen ab, die die vielzitierte Stabilität haben verschwinden lassen. Nachdem in Tunesien und Ägypten die Uralt-Regierungen aus dem Land gejagt wurden, haben die Menschen  in Libyen aber auch Algerien Lunte gerochen.
So konnten die Einwohner Libyens unter großen Opfern offenbar den Osten des Landes unter ihre Kontrolle bringen. Gleichzeitig hat dies aber auch Auswirkungen auf die Ölproduktion im Land. Die Analysten haben schon vor einigen Wochen prognostiziert, was jetzt eingetreten ist: Die in Libyen tätigen Produzenten haben zum Teil den Export eingestellt, da die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann. Dies hat vor allem die Preise für Brent-Rohöl in den vergangenen Tagen nach oben schießen lassen. Zwar ist hier bereits ein Risikoaufschlag enthalten, allerdings ist der Anteil libyschen Öls an den EU-Ölimporten mit rund acht Prozent nicht unerheblich. Weshalb der Angebotsrückgang die Preise zusätzlich befeuert.
Weitere Risiken für die Energieversorgung gehen auch von Algerien aus. Hier hat die Regierung mit Zugeständnissen an die Bevölkerung versucht, die Revolutionsbemühungen zu ersticken, fraglich ist aber, wie lange sich das Volk von der Aufhebung des 19 Jahre andauernden Notstandes und den Lebensmittelsubventionen ruhig stellen lassen wird.
Algerien lieferte im Jahr 2009 mehr als 20 Prozent des in der EU verbrauchten Gases und ist damit nach Russland und Norwegen der drittwichtigste Zulieferer. Sollte hier die Produktion im Zuge einer Revolution oder gar eines Bürgerkrieges zusammenbrechen, hätte dies verheerende Folgen für die Energieversorgung der EU.

An der Börse scheint dieses Szenario bereits mehr als eine Möglichkeit. Gestern sprangen die Aktien von Gazprom am MICEX Index um knapp sechs Prozent nach oben. Dies verdeutlicht wie sehr Investoren inzwischen damit rechnen, dass sich die Lage in Algerien verschärft und damit die Rolle Gazproms bei der europäischen Energieversorgung noch wichtiger werden könnte.
Aber nicht nur die Aktien von Gazprom sondern auch LukOil und Rosneft verzeichneten hohe Kurszuwächse, getrieben von den festen Ölpreisen und dem Bewusstsein der Investoren, dass sich die Situation am Ölmarkt noch weiter verschärfen könnte.

Die Abhängigkeit des rohstoffarmen Westeuropas von Russland wird gerade in jenen Tagen deutlich, wo die mangelhafte Diversifizierung zurückschlägt und vermeintlich sichere Produzenten von Energie ausfallen. Auch die russischen Öl- und Gasunternehmen waren in der Vergangenheit nicht immer so zuverlässig, wie die Politik es gern sähe, hier ist aber sichergestellt, dass durch politische Vereinbarungen mit Transitländern zukünftige Lieferunterbrechungen ausbleiben.

Der Ölpreis ist ein wesentlicher Treiber der Gewinner russische Öl- und Gasproduzenten. Durch die hohen Notierungen in London fließen Unsummen von Petrodollars in die russische Wirtschaft. Experten zufolge sorgt ein Preisanstieg bei Öl von 10 USD für ein BIP-Wachstum von 0,5 Prozent. Hohe Ölpreise sind daher nicht nur für die russischen Ölproduzenten von Vorteil.

Die Entwicklung der russischen Indizes in den vergangenen Monaten hat das Vertrauen der Investoren in den lokalen Aktienmarkt verdeutlicht. Wenn Unternehmen wie Gazprom in der Lage sind, ihre herausragende Position im aktuellen europäischen Energiesektor weiter auszubauen, dürfte dies auch die Wall Street veranlassen, Kapital wieder verstärkt in Aktien des ehemaligen Klassenfeindes zu verschieben.

Investoren die von der Rally bei den russischen Öl- und Gaswerten profitieren wollen, und zusätzlich mit einer breiten Streuung an der Erholung der russischen Wirtschaft partizipieren wollen, können hier auf den Russian Equity Basket von Goldman Sachs setzen. Dieser umfasst 30 russische Unternehmen aus den Bereichen Öl- und Gas, Bergbau, Stahl sowie Logistik und Einzelhandel.

Das Zertifikat mit der WKN GS4EZ9 bildet die Entwicklung des Russian Equity Basket ab, und ist seit dem 14.02.11 in Deutschland handelbar.

Quelle: shareribs.com, Autor: (cs)

 

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