Ölpreis zu hoch
(Heiko Thieme) Er gilt eigentlich als Oberbulle: Heiko Thieme von Thieme Associates. Doch der Börsenguru ist etwas vorsichtiger geworden nach dem rasanten Jahresauftakt an den Aktienmärkten: "Das kennt man von mir eigentlich nicht, denn ich sprudele immer mit Kaufempfehlungen", so Thieme. "Mir fällt es etwas schwer nach dem stärksten Jahresanstieg an der Wall Street seit 1987 - also seit 25 Jahren -, dass ich jetzt im Optimismus glühe. Ich war sehr optimistisch zu Jahresbeginn. Ich nannte dieses Jahr und nenne es nach wie vor eine Herausforderung, aber mit einem Aufwärtstrend", so Thieme weiter. "Nur meine Kaufliste ist in den letzten sechs Wochen stark reduziert worden, auch in Deutschland, weil meine Empfehlungen so stark gelaufen sind."
Wie sich Anleger im aktuellen Marktumfeld optimal verhalten können, erfahren Sie im Interview vom 21. Februar.
Redakteur: Sebastian Schick
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Dies war der beste Jahresbeginn seit 25 Jahren an fast allen Weltbörsen! Die globale Hausse begann im vergangenen Jahr in Europa im September, in den USA im Oktober und in China zu Anfang diesen Jahres. Der Aufwärtstrend wird das gesamte Jahr prägen, dennoch ist eine Atempause - Konsolidierung von vier bis sechs Prozent - überfällig. Der Euro hat seit seinem 18-monatigen Tiefstand Mitte Januar sechs Prozent zugelegt und damit meine Kaufempfehlung für den Euro bestätigt. Positionen sind weiterhin bis $1,42 zu halten. Teil-Gewinnmitnahme beim Silber dem bisherigen Jahressieger (grüner Pfeil), gilt weiterhin. Seit Ende Dezember wurde hier ein Plus von fast 35% erzielt. Platin meine bevorzugte Anlage im Edelmetallsektor, hat seinen Rückstand gegenüber Gold teilweise aufgeholt, auch wenn es der Tagesverlierer am Freitag war (roter Pfeil). Positionen sind hier weiterhin zu halten. Das Öl war der Wochensieger (grüner Pfeil), während der DAX den geringsten Wochenanstieg (hellgrüner Pfeil) aufwies.
Quelle: msn.com/Thieme Associates
Der S&P 500 Index, der rund 75% der Marktkapitalisierung aller notierten US-Werte darstellt, schloss am Freitag über dem letztjährigen Hoch vom 29. April (hellblauer Pfeil). Zuletzt wurde dieses Niveau Mitte 2008 (grüne Linie) gesehen. Seit dem Tiefstand vom 9. März 2009 hat der Index innerhalb von knapp drei Jahren über 100% zugelegt. Vom bisherigen Rekordhoch vom 9. Oktober 2007 (schwarzer Kreis) ist der aktuelle Indexstand jedoch immer noch rund 200 Punkte bzw. knapp 15% entfernt. Ein neues Rekordhoch wird es vor 2013 kaum geben. Aktuell ist der S&P 500 technisch betrachtet überkauft. Nach einer kurzen Konsolidierung wird es bis Ende April zu einem weiteren Anstieg kommen.
Quelle: bloomberg.com
Spekulation und politische Verunsicherung im Nahen Osten beeinflussen momentan den Ölpreis. Die Relation zwischen Angebot und Nachfrage spielt dagegen zur Zeit nur eine untergeordnete Rolle. Das Nordsee-Öl (Brent) hat seinen bisherigen Höchststand vom Sommer 2008 (roter Kreis) auf Euro-Basis am Freitag mit Euro 93,- pro Barrel knapp überschritten (gelber Pfeil). Da der Euro jedoch damals bei $1,60 im Vergleich zum aktuellen Wechselkurs von $1,34 stand, ist das Rekordhoch auf $-Basis von $147,- bisher noch nicht wieder erreicht. Hierzu müsste entweder der Euro wieder auf $1,60 steigen oder das Öl auf Euro 109,- beim derzeitigen Wechselkurs. Damals fiel der Ölpreis innerhalb von sechs Monaten bis Ende 2008 über 70% auf Euro 25,- pro Barrel (weißer Pfeil) und damit auf das Niveau von 2004 (grüner Pfeil) zurück. Mit einem ähnlich starken Einbruch wie 2008 ist diesmal zwar nicht zu rechnen, jedoch halte ich einen Preisrückgang auf Euro 75,- in Anbetracht des sich abschwächenden globalen Wachstums für möglich. Befürchtungen, dass der Iran seine Uranproduktion zum Bau von atomaren Waffen benutzt, haben sich bisher nicht bestätigt. Eine Eskalation in diesem Konflikt könnte katastrophale Folgen haben. Der Irak-Krieg basierte ebenfalls auf falschen Annahmen. Massenvernichtungswaffen wurden nie gefunden. Dieser Irrtum kostete Amerika fast 4.500 Menschenleben und Irak laut einigen Schätzungen über eine Million!
Quelle: chartoftheday.com
Der Benzinpreis ist in Amerika seit der Finanzkrise Ende 2008 um 125% gestiegen. Mit $ 3,65 pro Gallone (grüner Pfeil) - dies entspricht einem Liter-Preis von Euro 0,72 - ist das Preisniveau zwar nur halb so hoch wie in Deutschland, dennoch stellt es für amerikanische Verbraucher eine Belastung dar. Das inflationsbereinigte bisherige Rekordhoch gab es im Juni 2008 mit knapp $ 4,40 pro Gallone, als Amerika die schwerste Rezession in über 70 Jahren erlebte. Der aktuelle Benzinpreis liegt inflationsbereinigt auf dem gleich hohen Niveau wie 1981; danach fiel der Preis in den darauf folgenden 20 Jahren um mehr als die Hälfte. Der Ölpreis kann die Präsidentschaftswahl im November entscheidend beeinflussen. Ein hoher Benzinpreis schadet Obama.
Quelle: Econoday
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Februar weiterhin verbessert (blauer Pfeil) und befindet sich seit sechs Monaten in einem beeindruckenden Aufwärtstrend. In den vergangenen vier Jahren kam es nur zweimal (hellgrüne Pfeile) zu einem höheren Stimmungsniveau, das jedoch jeweils nur einen Monat anhielt. Im August (roter Pfeil) war die Stimmung auf die gleichen Tiefstände während der Rezession von 2008/2009 gefallen (drei hellrote Pfeile). Der gestiegene Benzinpreis kann die Verbraucherstimmung in den kommenden Monaten belasten und damit auch das Wachstum beeinträchtigen. Gelder für Kaufhäuser fließen jetzt in den Benzintank.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 5. März auf http://www.heikothieme.blogspot.com/
Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (0,69€/Min.)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Min.)
Österreich: 0900 / 500 515 (0,68€/Min.)
Alle Angaben ohne Gewähr.
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Redakteur: Sebastian Schick
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Dies war der beste Jahresbeginn seit 25 Jahren an fast allen Weltbörsen! Die globale Hausse begann im vergangenen Jahr in Europa im September, in den USA im Oktober und in China zu Anfang diesen Jahres. Der Aufwärtstrend wird das gesamte Jahr prägen, dennoch ist eine Atempause - Konsolidierung von vier bis sechs Prozent - überfällig. Der Euro hat seit seinem 18-monatigen Tiefstand Mitte Januar sechs Prozent zugelegt und damit meine Kaufempfehlung für den Euro bestätigt. Positionen sind weiterhin bis $1,42 zu halten. Teil-Gewinnmitnahme beim Silber dem bisherigen Jahressieger (grüner Pfeil), gilt weiterhin. Seit Ende Dezember wurde hier ein Plus von fast 35% erzielt. Platin meine bevorzugte Anlage im Edelmetallsektor, hat seinen Rückstand gegenüber Gold teilweise aufgeholt, auch wenn es der Tagesverlierer am Freitag war (roter Pfeil). Positionen sind hier weiterhin zu halten. Das Öl war der Wochensieger (grüner Pfeil), während der DAX den geringsten Wochenanstieg (hellgrüner Pfeil) aufwies.
Quelle: msn.com/Thieme Associates
Der S&P 500 Index, der rund 75% der Marktkapitalisierung aller notierten US-Werte darstellt, schloss am Freitag über dem letztjährigen Hoch vom 29. April (hellblauer Pfeil). Zuletzt wurde dieses Niveau Mitte 2008 (grüne Linie) gesehen. Seit dem Tiefstand vom 9. März 2009 hat der Index innerhalb von knapp drei Jahren über 100% zugelegt. Vom bisherigen Rekordhoch vom 9. Oktober 2007 (schwarzer Kreis) ist der aktuelle Indexstand jedoch immer noch rund 200 Punkte bzw. knapp 15% entfernt. Ein neues Rekordhoch wird es vor 2013 kaum geben. Aktuell ist der S&P 500 technisch betrachtet überkauft. Nach einer kurzen Konsolidierung wird es bis Ende April zu einem weiteren Anstieg kommen.
Quelle: bloomberg.com
Spekulation und politische Verunsicherung im Nahen Osten beeinflussen momentan den Ölpreis. Die Relation zwischen Angebot und Nachfrage spielt dagegen zur Zeit nur eine untergeordnete Rolle. Das Nordsee-Öl (Brent) hat seinen bisherigen Höchststand vom Sommer 2008 (roter Kreis) auf Euro-Basis am Freitag mit Euro 93,- pro Barrel knapp überschritten (gelber Pfeil). Da der Euro jedoch damals bei $1,60 im Vergleich zum aktuellen Wechselkurs von $1,34 stand, ist das Rekordhoch auf $-Basis von $147,- bisher noch nicht wieder erreicht. Hierzu müsste entweder der Euro wieder auf $1,60 steigen oder das Öl auf Euro 109,- beim derzeitigen Wechselkurs. Damals fiel der Ölpreis innerhalb von sechs Monaten bis Ende 2008 über 70% auf Euro 25,- pro Barrel (weißer Pfeil) und damit auf das Niveau von 2004 (grüner Pfeil) zurück. Mit einem ähnlich starken Einbruch wie 2008 ist diesmal zwar nicht zu rechnen, jedoch halte ich einen Preisrückgang auf Euro 75,- in Anbetracht des sich abschwächenden globalen Wachstums für möglich. Befürchtungen, dass der Iran seine Uranproduktion zum Bau von atomaren Waffen benutzt, haben sich bisher nicht bestätigt. Eine Eskalation in diesem Konflikt könnte katastrophale Folgen haben. Der Irak-Krieg basierte ebenfalls auf falschen Annahmen. Massenvernichtungswaffen wurden nie gefunden. Dieser Irrtum kostete Amerika fast 4.500 Menschenleben und Irak laut einigen Schätzungen über eine Million!
Quelle: chartoftheday.com
Der Benzinpreis ist in Amerika seit der Finanzkrise Ende 2008 um 125% gestiegen. Mit $ 3,65 pro Gallone (grüner Pfeil) - dies entspricht einem Liter-Preis von Euro 0,72 - ist das Preisniveau zwar nur halb so hoch wie in Deutschland, dennoch stellt es für amerikanische Verbraucher eine Belastung dar. Das inflationsbereinigte bisherige Rekordhoch gab es im Juni 2008 mit knapp $ 4,40 pro Gallone, als Amerika die schwerste Rezession in über 70 Jahren erlebte. Der aktuelle Benzinpreis liegt inflationsbereinigt auf dem gleich hohen Niveau wie 1981; danach fiel der Preis in den darauf folgenden 20 Jahren um mehr als die Hälfte. Der Ölpreis kann die Präsidentschaftswahl im November entscheidend beeinflussen. Ein hoher Benzinpreis schadet Obama.
Quelle: Econoday
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Februar weiterhin verbessert (blauer Pfeil) und befindet sich seit sechs Monaten in einem beeindruckenden Aufwärtstrend. In den vergangenen vier Jahren kam es nur zweimal (hellgrüne Pfeile) zu einem höheren Stimmungsniveau, das jedoch jeweils nur einen Monat anhielt. Im August (roter Pfeil) war die Stimmung auf die gleichen Tiefstände während der Rezession von 2008/2009 gefallen (drei hellrote Pfeile). Der gestiegene Benzinpreis kann die Verbraucherstimmung in den kommenden Monaten belasten und damit auch das Wachstum beeinträchtigen. Gelder für Kaufhäuser fließen jetzt in den Benzintank.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 5. März auf http://www.heikothieme.blogspot.com/
Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (0,69€/Min.)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Min.)
Österreich: 0900 / 500 515 (0,68€/Min.)
Alle Angaben ohne Gewähr.
Quelle: Heiko Thieme, Autor:
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Relevante Zertifikate Letztes Update: 27.10.2016
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