Öl - die Situation bleibt angespannt
(Royal Bank of Scotland)
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Öl - die Situation bleibt angespannt | ||||||||||||||
Der Konflikt in Syrien spielt derzeit nur eine untergeordnete Rolle am Ölmarkt. Doch das könnte sich ändern. Die Angst vor einem größeren Einbruch der Weltwirtschaft hat auch die Ölpreise unter Druck gebracht. Kostete Anfang April ein Barrel Rohöl (159 Liter) der Nordseesorte Brent noch rund 125 US-Dollar, notierte es Anfang Juli nur noch bei 95 US-Dollar. Der Rückgang ist bemerkenswert, ereignete er sich doch vor dem Hintergrund einer Eskalation der Lage in Syrien. Noch in den Vorjahren hatten die Machtverschiebungen in den ehemaligen Diktaturen in Nordafrika dazu beigetragen, den Preis für das europäische Öl anzuheizen. Gut zu erkennen war dies am deutlichen Preisaufschlag, den Brent gegenüber der US-amerikanischen Sorte WTI zeitweise an den Märkten erzielte. Diese Differenz ist grundsätzlich zwar immer noch vorhanden, vergleicht man jedoch die Preisperformance beider Ölsorten auf Jahressicht, ist kaum noch ein Unterschied auszumachen: Brent und WTI haben in den zurückliegenden zwölf Monaten annähernd gleich viel verloren, nämlich rund 15 Prozent. Dies lässt die Interpretation zu, dass man sich am Ölmarkt mehr und mehr dem globalen Geschehen widmet und lokale Krisenherde eher vernachlässigt. Dabei kommt der Türkei in Sachen Ölproduktion durchaus eine wichtige Rolle zu. "Die Türkei selbst hat keine großen Reserven, ist aber umgeben von massiven Vorkommen. Wir wollen ans Öl und Gas rund um die Türkei", erklärte der ehemalige OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer Anfang 2011 Medienvertretern. Eine Ausweitung des Bürgerkrieges in Syrien auf die Türkei hätte also durchaus negative Folgen für den Ölmarkt. Das auch aufgrund der Tatsache, dass wichtige Teile der europäischen Ölimporte durch den Bosporus, eine Meerenge zwischen Europa und Asien, abgewickelt werden. Insofern könnte sich die Situation beim Öl der Sorte Brent in den kommenden Monaten wieder verschärfen, trotz Ängsten um einen globalen Konjunkturabschwung.
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Quelle: Royal Bank of Scotland, Autor:
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