Multiple Krisen können zum Super-Gau führen
(Andreas Männicke) von Andreas Männicke, Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de) und Herausgeber des EAST STOCK TRENDS
+++IWF-warnt vor multiplen Krisen++China-BSP-Zahlen getürkt?+++US-Einzelhandel schwach+++Jahrhundert-Blizzard legt auch die US-Wirtschaft lahm+++Europa vor der Spaltung+++Deutsche Bank AG mit Rekord-Verlust+++Deutsche Bank-Chef hat bargeldlose Zeit als Vision++Ölpreis kräftig erholt durch Short-Squeeze+++Moskauer Börse und Rubel mit starkem Rebound+++Putin unter Mordverdacht+++Brisante Markttechnik+++
Die Weltbörsen konnten sich zwar gegen Ende der vergangenen Handelswoche erholen, aber es ist fraglich, wie nachhaltig diese Erholung sein kann. Es mehren sich die Anzeichen, das sich die Weltkonjunktur abschwächt und sich die Probleme in der Welt zu einer „Monsterwelle“ anhäufen, die bald nicht mehr kontrollierbar ist. Sehr symbolträchtig ist dafür auch der Monster-Blizzard in den USA, der 70 Mio. US-Haushalte und die US-Wirtschaft lahm legt. Das Ergebnis der multiplen Krisen wäre dann nicht nur ein Aktien-Crash, sondern auch ein System-Crash. Auch der Weltwirtschaftsgipfel in Davos ist mehr ein Krisen-Gipfel ohne Visionen, der nachdenklich macht.
IWF warnt vor globalem Finanz-Crash und Bürgerunruhen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnte schon oft vor einer Crash-Gefahr für das globale Finanzsystem aufgrund der Anhäufung von geopolitischen und wirtschaftlichen Krisen. so jetzt auch wieder zu Jahresbeginn Er warnt aber auch vor Bürgerunruhen in einigen Ländern, wo die Vermögensunterschiede besonders groß sind. Die multiplen Krisen können zum Kontrollverlust führen. Was dann passiert, erleben wir gerade in Deutschland mit der Flüchtlingswelle, wo der Staat die Kontrolle und den Überblick über Recht und Ordnung zu verlieren scheint.
Der Baltic-Dry-Index für Frachtraten ist auf dem niedrigsten Stand aller Zeiten, jetzt sogar unter dem Niveau von 2009. Der Welthandel ist also schon lange rückläufig, allerdings steigt noch das Welt-BSP. Aber auch hier reduzierte der IWF jetzt seine Wachstumsprognose. Nur für Deutschland sieht der IWF gute Wachstumschancen. Aber auch der IWF liegt mit seinen Prognosen oft daneben.
Warnende Stimmen auch aus Davos
Beim Weltwirtschaftsgipfeln Davos gibt es auch mehr nachdenkliche Stimmen, auch was die Zukunft Europas angeht. Der neue Deutsche Bank Chef John Cryan, der gerade den größten Verlust der Deutschen Bank AG mit über 6 Mrd. € zwar nicht zu verantworten hat, aber kommentieren und rechtfertigen muss, hält in 10 Jahren den bargeldlosen Geldverkehr für eine realistische Vision. Wenn das schon die wenigen Visionen aus Davos sind, kann man sich vorstellen, wie rat- und hilflos die Wirtschaftskapitäne der Welt im Moment sind.
Nachdenklich und ratlos machen aber auch die geopolitischen Krisen, vor allem in Syrien, wo sich nicht nur Saudi-Arabien und Iran, sondern auch die USA und Russland feindlich gegenüberstehen. Dabei müssten sie zumindest bei dem Kampf gegen den IS, was zunehmend ein globaler Kampf sein wird, an einem Strang ziehen. Dies scheitert aber schon an der Klassifizierung, was ein („gemäßigter“?) Terrorist ist und was nicht. Die russische Notenbank-Chefin sagte ihren Besuch in Davos ab, weil es im eigenen Land zu viel zu tun gibt, um eine Finanz-Katastrophe zu verhindern.
China mit getürkten Zahlen
China meldete ein BSP-Wachstum von 6,9 Prozent für das vierte Quartal 2015. Dies war zwar das schlechteste BSP-Wachstums-Ergebnis seit über 20 Jahren, aber es war auch erwartet worden. Viele Experten zweifeln aber auch diese Höhe des Wachstums an, da es viele Hinweise gibt, dass die Wirtschaft in China weit mehr lahmt als es der chinesischen Regierung zugeben will. So nahm die Stromproduktion in China in 2015 erstmals ab.
Der Shanghai Composite Index stieg am Freitag nur um 1,2 Prozent auf 2916 Indexpunkte. Damit liegt er in einem Jahr jetzt mir 12,8 Prozent im Minus. Im Hoch war er im Juni 2015 bei über 5000 Indexpunkten, so dass der Wertverlust trotz etlicher staatlicher Eingriffe über 40 Prozent beträgt. Millionen von Privatanlegern haben sich sprichwörtlich in China „verzockt“, was die Regierung zuvor sogar mit zu leichtfertiger Kreditvergabe unterstütze. Dies dürfte auch den Konsum in China in Zukunft belasten.
Schwellenländer und Rohstoffkonzerne in Gefahr
Viele Schwellenländer befinden sich jetzt aufgrund des starken US-Dollars bzw. der schwachen eigenen Währung, der zu hohen Inflation und zu hohen Zinsen sowie der Rezession im eigenen Lande in einer Schuldenfalle so wie Brasilien, aber auch einige Rohstoffkonzerne aus Russland, die demnächst wohl staatlich gestützt werden müssen, um zu überleben.
Der erste Pleitekandidat ist Petrobras aus Brasilien mit Schulden von über 120 Milliarden US-Dollar. Aber viele Rohstoffkonzerne aus Schwellenländern, die sich zu hoch in Fremdwährung verschuldet haben, hängen jetzt am „seidenen Faden“. Hier droht also eine Pleitewelle bei Schwelländer-Rohstoffkonzernen.
Immerhin stiegen der Brentölpreis am 22. Januar überraschend um 8,9 Prozent auf 32,79 US-Dollar durch Short-Eindeckungen und der WTI-Ölpreis um 8,04 Prozent auf 32,06 US-Dollar. Dies ist aber immer noch viel zu wenig, um profitabel arbeiten zu können. Die Ölläger sind in den USA immer noch voll und zudem kommt jetzt Iran-Öl auf den Markt, was en Ölpreis drückte. Die meisten Rohstoffkonzerne und auch Ölkonzerne machen also im Moment Verluste, da sie nicht kostendeckend produzieren können.
Kräftige Kurserholung an den Weltbörsen nur ein Strohfeuer?
Nach dem schlechtesten Börsenstart aller Zeiten in den ersten beiden Handelswochen mit Kursverlusten von über 10 Prozent, kam es in der vergangenen Woche wieder zu einer deutlichen Erholung am Freitag. Der DAX stieg am 22. Januar um 2,87 Prozent auf 9.818 Indexpunkte, nachdem zuvor am 20. Januar ein neues Jahrestief von 9250 Indexpunkten erreicht wurde, was den intakten Abwärtstrend seit Mai 2015 bestätigt. Die Kurserholung kann zwar jetzt über 10.000 Indexpunkte gehen; die Kurserholung dürfte aber nicht nachhaltig sein. Bei Erreichen neuer Tiefstpunkte deutet sich eine Trendwende zum Bärmarkt an oder es ist sogar ein Crash möglich, vor dem auch George Soros warnt. Auch der US-Milliardär Carl Icahn geht davon aus, dass es aufgrund der vielen Blasen demnächst einen gewaltigen Knall geben wird, wobei der Anlass nur eine kleine Begebenheit sein kann. Die FED hätte die Zinsen viel früher erhöhen müssen.
Es gibt zudem Déjà vu-Erlebnisse mit den Jahren 1969, 1974, 1987 und 2000. Der nächste Crash dürfte alle vorangegangen Crashs aber übertreffen. Zu befürchten ist sogar eine "Monsterwelle", die zum System-Crash führen kann. Seit Mai 2015 ging an den Weltbörsen etwa 15 Billionen US-Dollar verloren, wobei seit 2011 etwa 30 Billionen US-Dollar hinzugewonnen wurden. Aber es geht bekanntlich immer viel schneller und dynamischer runter als rauf.
Der Dow Jones Industrial Index erholte sich auch am 22. Januar um 1,33 Prozent auf 16.093 Indexpunkte, nachdem am 20. Januar ein neues Tief von 15.500 Indexpunkten gebildet wurde. Auch hier deutet sich damit eine Trendwende an zu einem Bärmarkt an. Der EuroStoxx erholte sich sogar um 3,1 Prozent auf 3035 Indexpunkte, nachdem auch hier am 20. Januar ein neues Tief von 2860 Indexpunkten erreicht wurde. Diese neuen Tiefstpunkte dürfen jetzt nicht unterschritten werden, denn sonst wird der Kursverfall immer dynamischer.
+++IWF-warnt vor multiplen Krisen++China-BSP-Zahlen getürkt?+++US-Einzelhandel schwach+++Jahrhundert-Blizzard legt auch die US-Wirtschaft lahm+++Europa vor der Spaltung+++Deutsche Bank AG mit Rekord-Verlust+++Deutsche Bank-Chef hat bargeldlose Zeit als Vision++Ölpreis kräftig erholt durch Short-Squeeze+++Moskauer Börse und Rubel mit starkem Rebound+++Putin unter Mordverdacht+++Brisante Markttechnik+++
Die Weltbörsen konnten sich zwar gegen Ende der vergangenen Handelswoche erholen, aber es ist fraglich, wie nachhaltig diese Erholung sein kann. Es mehren sich die Anzeichen, das sich die Weltkonjunktur abschwächt und sich die Probleme in der Welt zu einer „Monsterwelle“ anhäufen, die bald nicht mehr kontrollierbar ist. Sehr symbolträchtig ist dafür auch der Monster-Blizzard in den USA, der 70 Mio. US-Haushalte und die US-Wirtschaft lahm legt. Das Ergebnis der multiplen Krisen wäre dann nicht nur ein Aktien-Crash, sondern auch ein System-Crash. Auch der Weltwirtschaftsgipfel in Davos ist mehr ein Krisen-Gipfel ohne Visionen, der nachdenklich macht.
IWF warnt vor globalem Finanz-Crash und Bürgerunruhen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnte schon oft vor einer Crash-Gefahr für das globale Finanzsystem aufgrund der Anhäufung von geopolitischen und wirtschaftlichen Krisen. so jetzt auch wieder zu Jahresbeginn Er warnt aber auch vor Bürgerunruhen in einigen Ländern, wo die Vermögensunterschiede besonders groß sind. Die multiplen Krisen können zum Kontrollverlust führen. Was dann passiert, erleben wir gerade in Deutschland mit der Flüchtlingswelle, wo der Staat die Kontrolle und den Überblick über Recht und Ordnung zu verlieren scheint.
Der Baltic-Dry-Index für Frachtraten ist auf dem niedrigsten Stand aller Zeiten, jetzt sogar unter dem Niveau von 2009. Der Welthandel ist also schon lange rückläufig, allerdings steigt noch das Welt-BSP. Aber auch hier reduzierte der IWF jetzt seine Wachstumsprognose. Nur für Deutschland sieht der IWF gute Wachstumschancen. Aber auch der IWF liegt mit seinen Prognosen oft daneben.
Warnende Stimmen auch aus Davos
Beim Weltwirtschaftsgipfeln Davos gibt es auch mehr nachdenkliche Stimmen, auch was die Zukunft Europas angeht. Der neue Deutsche Bank Chef John Cryan, der gerade den größten Verlust der Deutschen Bank AG mit über 6 Mrd. € zwar nicht zu verantworten hat, aber kommentieren und rechtfertigen muss, hält in 10 Jahren den bargeldlosen Geldverkehr für eine realistische Vision. Wenn das schon die wenigen Visionen aus Davos sind, kann man sich vorstellen, wie rat- und hilflos die Wirtschaftskapitäne der Welt im Moment sind.
Nachdenklich und ratlos machen aber auch die geopolitischen Krisen, vor allem in Syrien, wo sich nicht nur Saudi-Arabien und Iran, sondern auch die USA und Russland feindlich gegenüberstehen. Dabei müssten sie zumindest bei dem Kampf gegen den IS, was zunehmend ein globaler Kampf sein wird, an einem Strang ziehen. Dies scheitert aber schon an der Klassifizierung, was ein („gemäßigter“?) Terrorist ist und was nicht. Die russische Notenbank-Chefin sagte ihren Besuch in Davos ab, weil es im eigenen Land zu viel zu tun gibt, um eine Finanz-Katastrophe zu verhindern.
China mit getürkten Zahlen
China meldete ein BSP-Wachstum von 6,9 Prozent für das vierte Quartal 2015. Dies war zwar das schlechteste BSP-Wachstums-Ergebnis seit über 20 Jahren, aber es war auch erwartet worden. Viele Experten zweifeln aber auch diese Höhe des Wachstums an, da es viele Hinweise gibt, dass die Wirtschaft in China weit mehr lahmt als es der chinesischen Regierung zugeben will. So nahm die Stromproduktion in China in 2015 erstmals ab.
Der Shanghai Composite Index stieg am Freitag nur um 1,2 Prozent auf 2916 Indexpunkte. Damit liegt er in einem Jahr jetzt mir 12,8 Prozent im Minus. Im Hoch war er im Juni 2015 bei über 5000 Indexpunkten, so dass der Wertverlust trotz etlicher staatlicher Eingriffe über 40 Prozent beträgt. Millionen von Privatanlegern haben sich sprichwörtlich in China „verzockt“, was die Regierung zuvor sogar mit zu leichtfertiger Kreditvergabe unterstütze. Dies dürfte auch den Konsum in China in Zukunft belasten.
Schwellenländer und Rohstoffkonzerne in Gefahr
Viele Schwellenländer befinden sich jetzt aufgrund des starken US-Dollars bzw. der schwachen eigenen Währung, der zu hohen Inflation und zu hohen Zinsen sowie der Rezession im eigenen Lande in einer Schuldenfalle so wie Brasilien, aber auch einige Rohstoffkonzerne aus Russland, die demnächst wohl staatlich gestützt werden müssen, um zu überleben.
Der erste Pleitekandidat ist Petrobras aus Brasilien mit Schulden von über 120 Milliarden US-Dollar. Aber viele Rohstoffkonzerne aus Schwellenländern, die sich zu hoch in Fremdwährung verschuldet haben, hängen jetzt am „seidenen Faden“. Hier droht also eine Pleitewelle bei Schwelländer-Rohstoffkonzernen.
Immerhin stiegen der Brentölpreis am 22. Januar überraschend um 8,9 Prozent auf 32,79 US-Dollar durch Short-Eindeckungen und der WTI-Ölpreis um 8,04 Prozent auf 32,06 US-Dollar. Dies ist aber immer noch viel zu wenig, um profitabel arbeiten zu können. Die Ölläger sind in den USA immer noch voll und zudem kommt jetzt Iran-Öl auf den Markt, was en Ölpreis drückte. Die meisten Rohstoffkonzerne und auch Ölkonzerne machen also im Moment Verluste, da sie nicht kostendeckend produzieren können.
Kräftige Kurserholung an den Weltbörsen nur ein Strohfeuer?
Nach dem schlechtesten Börsenstart aller Zeiten in den ersten beiden Handelswochen mit Kursverlusten von über 10 Prozent, kam es in der vergangenen Woche wieder zu einer deutlichen Erholung am Freitag. Der DAX stieg am 22. Januar um 2,87 Prozent auf 9.818 Indexpunkte, nachdem zuvor am 20. Januar ein neues Jahrestief von 9250 Indexpunkten erreicht wurde, was den intakten Abwärtstrend seit Mai 2015 bestätigt. Die Kurserholung kann zwar jetzt über 10.000 Indexpunkte gehen; die Kurserholung dürfte aber nicht nachhaltig sein. Bei Erreichen neuer Tiefstpunkte deutet sich eine Trendwende zum Bärmarkt an oder es ist sogar ein Crash möglich, vor dem auch George Soros warnt. Auch der US-Milliardär Carl Icahn geht davon aus, dass es aufgrund der vielen Blasen demnächst einen gewaltigen Knall geben wird, wobei der Anlass nur eine kleine Begebenheit sein kann. Die FED hätte die Zinsen viel früher erhöhen müssen.
Es gibt zudem Déjà vu-Erlebnisse mit den Jahren 1969, 1974, 1987 und 2000. Der nächste Crash dürfte alle vorangegangen Crashs aber übertreffen. Zu befürchten ist sogar eine "Monsterwelle", die zum System-Crash führen kann. Seit Mai 2015 ging an den Weltbörsen etwa 15 Billionen US-Dollar verloren, wobei seit 2011 etwa 30 Billionen US-Dollar hinzugewonnen wurden. Aber es geht bekanntlich immer viel schneller und dynamischer runter als rauf.
Der Dow Jones Industrial Index erholte sich auch am 22. Januar um 1,33 Prozent auf 16.093 Indexpunkte, nachdem am 20. Januar ein neues Tief von 15.500 Indexpunkten gebildet wurde. Auch hier deutet sich damit eine Trendwende an zu einem Bärmarkt an. Der EuroStoxx erholte sich sogar um 3,1 Prozent auf 3035 Indexpunkte, nachdem auch hier am 20. Januar ein neues Tief von 2860 Indexpunkten erreicht wurde. Diese neuen Tiefstpunkte dürfen jetzt nicht unterschritten werden, denn sonst wird der Kursverfall immer dynamischer.
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Quelle: Andreas Männicke, Autor: