(shareribs.com) London 21.02.12 - Die schwache Nachfrage für Seltene Erden hat sich zu Jahresbeginn wie ein Schatten über den Markt gelegt. Analysten wurden nun von positiven Preisentwicklungen überrascht, die Seltenerd-Unternehmen im Januar und Anfang Februar ausweisen, wie rareearthinvestingnews.com berichtet.

Da positive wirtschaftliche Daten erneut Hoffnungen schüren, dass die Nachfrage nach Seltenen Erden wieder ansteigt, konnte der Market Vectors Rare Earth / Strategic Metals ETF - der die Wertentwicklung von börsennotierten Unternehmen im Zusammenhang mit Seltenen Erden und strategischen Metallen abzubilden versucht - konnte im Januar um 18,6 Prozent zulegen.

Die World Trade Organisation (WTO) bestätigte vor Kurzem, dass Chinas Exportbeschränkungen für Rohmaterialien wie Bauxit und Magnesium internationale Handelsnormen verletzt hat. Dies könnte Analysten zufolge auch Auswirkungen auf die chinesische Politik in Sachen Seltene Erden haben und Anpassungen nach sich ziehen.

Kürzlich sagte Chinas Premierminister Wen Jiabao lokalen Medien, dass das Land ausländische Unternehmen in hinsichtlich der Lieferung von Seltenen Erden nicht diskriminiere. Er betonte, dass die Quoten für inländische sowie ausländische Unternehmen gleich seien. Obwohl man jetzt wisse, dass China Seltene Erden nachhaltig entwickeln müsse, könne man es sich noch leisten, 90 Prozent der weltweiten Nachfrage mit weniger als 50 Prozent der weltweiten Reserven zu erfüllen, erklärte der Premierminister.

Chinas Exportquote für Seltenen Erden bleibt im Vergleich zum Vorjahr in 2012 weitgehend unverändert. Insgesamt exportierte China in den ersten elf Monaten des Jahres 2011 14.750 Tonnen Seltene Erden - gerade einmal 49 Prozent der jährlichen Quote.

In einem Interview sagte Byron King, Experte vom Critical Metals Report, dass sich die Welt ein Scheitern des nicht-chinesischen Seltenen Erden-Sektor nicht leisten könnte. Die Unternehmen, mit denen die richtigen Gewinne gemacht werden könnten, würden Deals mit Mid-und Downstream-Prozessoren, Veredlern und Endnutzer abschließen, meinte er.

In Kürze dürfte beim US-Produzenten Molycorp eine der weltweit größte Raffinerie für Seltene Erden den Betrieb aufnehmen. Analysten gehen davon aus, dass dieser Schritt das Monopol der Chinesen in diesem Sektor aufbrechen könnte. Weiterhin könnte die australische Lynas Corp. die Genehmigung für eine Raffinerie in Malaysia erhalten. Wenn diese ihre volle Kapazität erreicht hat, könnte sie ein Fünftel der weltweiten Nachfrage abdecken. Der Genehmigungsprozess lief bisher aber keineswegs reibungslos. Lynas versuchte mehrere Jahre lang, ein Endlager für leicht-radioaktives Material zu finden. 20.000 Tonnen würden davon pro Jahr anfallen.

Im Februar betonten Redner auf dem Technology Metals Summit 2012  in Toronto, dass das Fehlen einer Lieferkette für Seltene Erden außerhalb Chinas und die erheblichen wirtschaftlichen Barrieren die beiden wichtigsten Herausforderungen für jedes Unternehmen seien, welches eine Seltene Erde-Mine in Betrieb nehmen will.

Vor dem Hintergrund und der Aussicht auf eine kurzfristige sowie deutliche Reduzierung der Seltenen Erden aus China, ist das Rennen für Explorationsunternehmen eröffnet, die Seltene Erden-Lagerstätten entdecken und wirtschaftlich förderbare Vorkommen nachweisen können.

Konstantin Karayannopoulos, CEO, Präsident und Direktor von Neo Material Technologies (TSX: NEM) kommentierte: "Bei einigen dieser Projekte müssen rund 1 Mrd. USD investiert werden. Es gibt nur sehr wenige Menschen, die längerfristiges Vertrauen in die Preise und die Nachfrage haben, um so viel Geld zu investieren."