(shareribs.com) London 10.04.12 - Die neue Handelswoche beginnt für die Industriemetalle mit roten Vorzeichen. Von den jüngsten Handelsdaten aus China hatten sich die Investoren richtungsweisende Vorgaben für die Entwicklung an den Rohstoffmärkten versprochen. Die veröffentlichten Zahlen deuten nun auf eine weitere Abkühlung der chinesischen Wirtschaft, die Kupferimporte sanken jedoch nur moderat, nachdem im Februar ein überraschend hoher Import verzeichnet wurde.

Trotz der ernüchternden Daten zum chinesischen Außenhandel waren die Ökonomen vom Handelsüberschuss überrascht worden und erwarten, dass die wieder anziehende Exportnachfrage die Schwäche im Binnenmarkt kompensieren könnte. Weiterhin steigen wieder die Spekulationen, dass China Stimulusmaßnahmen zur Stärkung der heimischen Wirtschaft einsetzen könnte. Gleichzeitig hatten die gestrigen Daten zur Inflation eben diese Hoffnung schrumpfen lassen.

Wie das chinesische Zollamt mitteilte, sind die Kupferimporte im März gegenüber Februar um 4,6 Prozent auf 462.182 Tonnen gestiegen. Verglichen mit dem Vorjahresmonat aber war dies ein Anstieg von mehr als fünfzig Prozent.

Auch aus den USA kamen zuletzt wenig erquickende Zahlen. Das geringe Wachstum am US-Arbeitsmarkt von lediglich 120.000 im Monat März lag unterhalb sämtlicher Erwartungen der Marktteilnehmer. Auch hier spekulieren die Investoren nun wieder verstärkt auf Stimulusmaßnahmen, da das Wachstum am Arbeitsmarkt weiterhin schwach bleibt.

Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank sieht in dem jüngsten Szenario für die Kupferpreise allerdings weniger einen Grund für sinkende Kurse als vielmehr die Wahrscheinlichkeit wenig steigender Notierungen bei den Industriemetallen.

An der London Metal Exchange bewegt sich Kupfer um 1,6 Prozent auf 8.239 USD/Tonne nach unten, Aluminium korrigiert um 1,0 Prozent auf 2.123 USD/Tonne und Blei verliert 1,0 Prozent auf 2.046 USD/Tone. Nickel gibt gegenwärtig 1,4 Prozent auf 18.106 USD/Tonne ab und Zinn verliert 0,5 Prozent auf 22.736 USD/Tonne.

Deutlich nach unten ging es für Kupfer heute auch an der Shanghai Futures Exchange. Der meistgehandelte Juli-Kontrakt korrigierte um 740 Yuan auf 59.370 Yuan (9.376 USD) je Tonne. Aluminium verlor hier 55 Yuan auf 16.205 Yuan (2.559 USD) je Tonne.

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Die anhaltend geringe Nachfrage der chinesischen Produzenten nach Kupfer bremst die Aufwärtsbewegung der Notierungen nachhaltig, könnte aber im zweiten Quartal wieder anziehen, da hier die Bautätigkeit global ansteigen dürfte. Die Verbesserung des PMI in China weist auf eine langsame Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung in China hin. China ist mit einem Weltmarktanteil von 40 Prozent der größte Kupferverbraucher. Die jüngsten Importdaten liegen zwar unter jenen des Vormonats, allerdings weit über dem Vorjahresmonat, was Korrekturen nur in begrenztem Maße wahrscheinlich macht.

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Die hohe Abhängigkeit der Weltwirtschaft von Kupfer dürfte die Preise auch weiterhin auf einem hohen Niveau halten und könnte diese, trotz wiederkehrender Rücksetzer, längerfristig nachhaltig in noch höhere Regionen treiben.

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