(shareribs.com) London 18.05.12 - Die Industriemetalle beenden heute vorerst die längere Korrektur und stabilisieren sich oberhalb von Mehrmonatstiefs. Verantwortlich dafür ist unter anderem der etwas festere Euro, aber auch das geringere Preisniveau, welches vor allem Aluminium auf ein Niveau gebracht hat, auf welchem Produzenten kaum noch profitabel arbeiten können.

Die Kursbewegungen heute täuschen aber über das tatsächliche Bild etwas hinweg, da viele Händler ein langes Wochenende eingelegt haben. Nichtsdestotrotz dürfte die Gegenbewegung auch das Ergebnis der starken Korrektur gewesen sein, die als übertrieben gewertet wird.

Vorsichtig bleiben die Händler auch vor dem an diesem Wochenende stattfindenden Treffen der G8 in Camp David in den USA. Hauptthema werden hier Europa und Griechenland sein. Europa wird harte Kritik einstecken müssen, für die relative Untätigkeit im Kampf gegen die Schuldenkrise, die sich nach wie vor auf Sparmaßnahmen beschränkt und wachstumsstimulierende Maßnahmen vermissen lässt.

Auch setzt sich bei den Händlern langsam die Erkenntnis durch, dass die wirtschaftliche Entwicklung in China zwar schwierig aber keineswegs so dramatisch ist, wie dies gerne kolportiert wird. Ein Stratege von der BNP Paribas sagte, dass China sich durchkämpfen werde und es kein schlechtes Jahr für die Industriemetalle sein dürfte, da beispielsweise der Kupfermarkt in einem Defizit bleiben wird. Dies war laut World Bureau of Metal Statistics bereits im ersten Quartal 2012 sehr deutlich geworden. Das Defizit belief sich hier auf 157 Tonnen Kupfer nachdem ein Jahr zuvor noch ein Überschuss von 150.000 Tonnen gemessen worden war. Der Ausbau der Kupferproduktion verläuft also weiterhin nicht so, wie dies erwartet worden ist.

Die Entwicklung der Minenproduktion und der Verarbeitungskapazitäten wird in den kommenden Jahren essentiell für die Performance von Kupfer sein. Bisher gehen Analysten davon aus, dass das Angebot von Kupfer die Nachfrage wieder übersteigen wird. Diese Annahme aber liegt eine Ausweitung der Produktion zu Grunde, für die hohe Rohstoffpreise von großer Wichtigkeit sind. Denn obwohl die Preise weiterhin recht hoch sind, haben Produzenten wie Rio Tinto und BHP Billiton zuletzt mitgeteilt, dass einige Projekte gestoppt werden sollen, da diese nicht mehr profitabel seien. Aus diesem Umstand könnte ein länger als erwartet andauernder Angebotsengpass erwachsen.

Die Erholung der Euro gegenüber dem US-Dollar stützt heute die Aufwärtsbewegung bei den Rohstoffen. Die Gemeinschaftswährung kostet 1,2723 USD, zeitweise wurde ein Tief von 1,2656 USD erreicht.

Die Tonne Kupfer steigt um 1,0 Prozent auf 7,737 USD/Tonne, Aluminium gewinnt 0,1 Prozent auf 2.072 USD/Tonne hinzu, Blei steigt um 1,3 Prozent auf 1.967 USD/Tonne und Nickel gewinnt 0,3 Prozent auf 17.194 USD/Tonne. Zinn verbessert sich um 0,5 Prozent auf 19.365 USD/Tonne.


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