(shareribs.com) London 09.11.12 - Zum Wochenschluss liegen die Industriemetalle an der London Metal Exchange wieder deutlich unter Druck. Die Sorgen um die US-Konjunktur und die europäische Wirtschaft belasten, während die positiven Impulse aus China kaum durchdringen.

Die Sorgen um die europäische Wirtschaft haben die Kupferpreise in London heute auf ein 8-Wochentief geschickt. Die Einschätzung, dass sich die Rezession in der Euro-Zone weiter verschärft, manifestierte sich heute in den jüngsten Daten aus der Gemeinschaft. In Frankreich sank die Industrieproduktion im September um 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in Griechenland brach diese um 7,3 Prozent ein, nachdem hier im Vormonat noch ein überraschender Anstieg verzeichnet wurde. Diese Daten untermauern das Bild, welches die deutsche Industrie mit dem, in dieser Woche verkündeten, scharfen Einbruch zeigte. Je tiefer der Rückgang ist, desto unwahrscheinlicher wird ein schneller Rebound in den kommenden drei Monaten. Untermalt wird dies von EZB-Präsident Mario Draghi, der bei der Finanzierung Griechenlands die Euro-Staaten in der Pflicht sieht.

Aber auch die Angst vor einer Rezession in den USA beunruhigt die Investoren. Die fiskalische Klippe, die Steuererhöhungen und automatische Ausgabenkürzungen mit sich bringt, könnte den zaghaften Aufschwung schnell zunichtemachen. Präsident Obama wird und muss nun mit dem Kongress zusammenarbeiten, um eine erneute Rezession zu verhindern.

Dem gegenüber stehen die jüngsten Daten aus China. Dort ist die Industrieproduktion im Oktober um 9,6 Prozent gestiegen, 9,2 Prozent waren es im Vormonat. Der Einzelhandelsumsatz stieg um 14,5 Prozent und auch die Investitionen wuchsen mit 20,7 Prozent deutlich schneller als erwartet. Dies unterstützt die These, dass  sich die chinesische Wirtschaft stabilisiert hat. Zudem fiel die Inflation in China im Oktober geringer aus, als erwartet wurde, so dass die neue Regierung Spielraum für weitere Lockerungsmaßnahmen erhält.

Dass dies nötig werden könnte, lässt sich an der anhaltend geringen Kupfernachfrage in China ablesen. Diese wird flankiert von einer steigenden Verfügbarkeit von Kupfer was die Preise mittelfristig unter größeren Abgabedruck setzen könnte.

Kupfer korrigiert aktuell um 1,4 Prozent auf 7.543 USD, Aluminium gibt 0,7 Prozent auf 1.922 USD ab, Blei sackt heute um 3,3 Prozent auf 2.148 USD nach unten, Nickel gibt 0,7 Prozent auf 16.061 USD ab und Zinn verliert 0,7 Prozent auf 20.242 USD.