(shareribs.com) London 13.10.11 - Die Industriemetalle konnten sich in den vergangenen Tagen von den Kursverlusten erholen und erreichten ein Niveau, welches im aktuellen Marktumfeld als fair betrachtet werden dürfte. Mit der Konsolidierungsphase nach oben ist es heute aber vorbei.

Der Bericht zur deutschen Wirtschaft, der heute offiziell vorgestellt wurde und für 2012 ein BIP-Wachstum von lediglich 0,8 Prozent prognostiziert, drückt auf die Stimmung. Weniger Wirtschaftswachstum bedeutet auch eine weniger stark wachsende Nachfrage.

Aber auch in China wurden heute Daten veröffentlicht, die aufhorchen lassen sollten. Im- und Exportwachstum haben sich im September verlangsamt. Die Exporte legten im September um 17,1 Prozent zu und wuchsen damit so langsam wie seit Februar nicht mehr. Vor allem die Nachfrage in Europa ist deutlich zurückgegangen, das Wachstum lag hier bei nur noch 9,8 Prozent nach 22 Prozent im Vorjahresmonat. Wie Bloomberg.com berichtet, wird auch die starke Aufwertung des Yuan gegenüber dem Euro als Grund für den Rückgang genannt. Dieser hat sich seit August um 4,3 Prozent gegenüber dem Euro verteuert. Die Importe Chinas wuchsen um 20,9 Prozent, nach einem Wachstum von 30 Prozent im August.

Positiv aufgenommen wurde am Markt jedoch, dass der Bericht auch einen Anstieg von 11,8 Prozent bei den chinesischen Kupferimporten verzeichnete, die damit auf dem höchsten Stand seit 16 Monaten angelangt sind. Analysten gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen könnte, wenn die Preise auf dem aktuellen Niveau bleiben. Daraufhin deuten die Daten der London Metal Exchange. Dort wurde mitgeteilt, dass in südkoreanischen Lagerhäusern knapp 38.000 Tonnen Kupfer zur Lieferung nach China bereit stehen.

Die fundamentale Lage bei Kupfer hat sich damit wieder verbessert, die Preisschwankungen an den Rohstoffmärkten werden von den Investoren ausgelöst, die je nach Stimmung zukaufen oder verkaufen.

In London korrigiert Kupfer heute um 2,0 Prozent auf 7.358 USD/Tonne, Aluminium verliert 1,1 Prozent auf 2.236 USD/Tonne, Blei gibt 1,5 Prozent auf 2.031 USD/Tonne ab und Nickel korrigiert deutlich auf 18.500 USD/Tonne.