(shareribs.com) London 30.12.11 - Die Industriemetalle bewegen sich zum Jahresabschluss noch einmal nach oben  und spiegeln damit den Optimismus einiger Investoren wider, die darauf setzen, dass die USA mit der zuletzt guten wirtschaftlichen Entwicklung die sich anbahnende Rezession in der Euro-Zone ausgleichen könnte und gleichzeitig die Abkühlung des chinesischen Wirtschaftswachstums doch noch bremst. Die Sorge um die chinesische Wirtschaft hat die HSBC heute noch einmal verstärkt. Die Analysten der Bank teilten mit, dass der Einkaufsmanagerindex im Dezember auf 48,7 Punkte gestiegen sei. Im November waren noch 47,7 Punkte gemessen worden. Dennoch deuten Werte unterhalb von 50 Punkten auf eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung hin. Marktteilnehmer setzen deshalb zunehmend darauf, dass die Regierung in Peking wieder in die Trickkiste greifen wird, um die Wirtschaft des Landes zu stimulieren.

Seit Jahresbeginn haben sich die Kupferpreise in London um 20 Prozent verringert. Dies ist der herrschenden Unsicherheit an den Weltmärkten zu verdanken, ist vor dem Hintergrund der Preisanstiege von 2009 mit 140 Prozent und 2010 mit 30 Prozent aber weniger dramatisch.

Fundamental hat sich das Bild bei Kupfer in den vergangenen Monaten jedoch leicht eingetrübt. Wurde bisher davon ausgegangen, dass enorme Defizite die Preise auf einem hohen Niveau halten, so zeigt sich zunehmend, dass der Markt besser versorgt ist, als bisher angenommen wurde. Die International Copper Study Group hat in ihrem jüngsten Monatsbericht mitgeteilt, dass sich das Defizit im September 2011 auf 13.000 Tonnen verringert hat. Saisonal bereinigt wurde sogar ein Überschuss von 18.000 Tonnen gemessen. In den ersten neun Monaten lag das Defizit bei 170.000 Tonnen, vor einem Jahr waren es noch 429.000 Tonnen. Saisonal bereinigt wurde sogar ein Überschuss von 33.000 Tonnen gemessen.

Das sinkende Defizit ging einher mit einer anhaltenden Nachfrageschwäche und der sinkenden Produktion in den globalen Minen. In den ersten neun Monaten lag die Minenproduktion auf dem Vorjahresniveau, im dritten Quartal haben Streiks und Unwetter die Produktion gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent sinken lassen. Die Gesamtproduktion summierte sich zwischen Januar und September auf 11,805 Mio. Tonnen, während die Kapazität 15,196 Mio. Tonnen erreichte.

2012 wird vorerst geprägt sein von der Hoffnung auf die US-Wirtschaft. Eine Reihe von Analysten spricht bereits von einer Entkoppelung der US-Wirtschaft vom Rest der Welt. Der insgesamt geringe Exportanteil am US-BIP dürfte diese Einschätzung unterstützen.

Die Tonne Kupfer klettert heute in London um 2,0 Prozent auf 7.592 USD/Tonne. Aluminium verbessert sich um 0,9 Prozent auf 2.035 USD/Tonne, Blei gewinnt 1,6 Prozent auf 2.049 USD/Tonne hinzu. Nickel war kräftig mit einem Plus von 2,6 Prozent auf 18.631 USD/Tonne und Zinn stieg um 1,6 Prozent auf 19.126 USD/Tonne.

Deutlich nach oben geht es für Kupfer heute auch an der Comex. Das Pfund springt um 2,0 Prozent auf 3,438 USD nach oben.